Dienstag, 28. Februar 2017

Gründe für die Kündigung des Abonnements III

So langsam ist die morgendliche Lektüre kein Spaß mehr. Bis jetzt habe ich in den vier Minuten, die ich für unseren lokalen Schweinepreisanzeiger brauche, viel lachen können.

Ich beginne mit einer Sammlung von Gründen, das Abonnement zu kündigen.

Der nächste Grund ist: Lernunfähigkeit. Der Hochleistungsjournalist in der Greifswalder OZ-Lokalredaktion ist nicht in der Lage, aus den Geschehnissen um ihn herum irgendetwas zu lernen. Gerade haben wir eine schmutzkampagnenähnliche Serie in der OZ inklusive als Leserbriefe getarnten Hassmails von Nazis hinter uns zur Person Ernst Moritz Arndts, durch die selbst eingeschränkten Geistern wenigstens eines klar geworden sein sollte: Auch wenn Leute schon lange tot sind, sind sie deswegen noch keine strahlenden Helden ohne Fehl und Tadel. Denn selbst die Arndtbefürwortenden konnten nicht umhin, Arndt Antisemitismus und Franzosenhass zu attestieren. Sie waren nur bereit, diese "Kleinigkeiten" in den Skat zu drücken zugunsten der Tatsache, dass sie so an den Namen gewöhnt sind und Arndt auf Rügen geboren ist, zwei wirkliche Schwergewichte bei der Personeneinschätzung gegenüber so einem Kleinkram wie Judenhass und Franzosenfresserei (die ja im historischen Kontext betrachtet werden müssen, sagen die Arndt-Befürwortenden).

Statt zu lernen und zukünftig - Menschen sind nun einmal nicht schwarz/weiß, nicht eindeutig gut oder böse - niemanden mehr in ahistorischer Weise auf einen Sockel zu heben, ist die OZ schon wieder in Zusammenarbeit mit den Greifswalder Konservativen dabei, einen Menschen zu verklären und unkritisch auf den Schild zu heben. Diesmal ist das Opfer ein gewisser Carl Paepke, ehemals Bürgermeister von Greifswald, bei dem selbst die Schreibweise des Namens schon nicht eindeutig ist, ähnlich verhält es sich natürlich (wie bei uns allen) auch mit seiner Persönlichkeit.

Haben diese Namensfetischisten eigentlich alle ihren Vaterkonflikt nicht bis zum Ende durchgestanden? Dann sollten sie sich lieber in professionelle Hände begeben, statt mit Heldenverehrung zu nerven.
Paepke hat die kleine pommersche Hansestadt sprichwörtlich vorangebracht
schreibt der Hochleistungsjournalist. Auf welches Sprichwort bezieht er sich? Hier wird nur ein armer Mensch, der sich nicht mehr wehren kann, sprichwörtlich zum Popanz hochgejubelt. Wenn Paepke wüsste, dass er zum Arndt-Ersatz herhalten muss, würde er vermutlich sprichwörtlich im Grabe rotieren.
1838/39 sorgte er gegen viele Widerstände für eine Modernisierung der Landwirtschaft auf den städtischen Flächen.
Das heißt in Wirklichkeit: Er wandelte die allen zur Verfügung stehenden Allmende-Flächen in profitable Pachtflächen um. Aus war es damit für die kleinen Leute, ihr Vieh ohne eigene Kosten füttern zu können; entweder pachten oder schlachten, heißt es sprichwörtlich. Und die kleinen Leute haben zu letzterem greifen müssen... So viel zum großen Carl Paepke.

Der Hochleistungsjournalist vermeidet es ja wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser: Er sagt nicht, was ist, sondern:
Später studierte er an der seinerzeit schwedischen und dann preußischen Hochschule. 
Dass die Universität damals "Universität Greifswald" hieß und niemand aus chronologischen und mentalen Gründen seinerzeit auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendete, die Uni nach dem "berühmten" Zeitgenossen Arndt zu benennnen, sondern dass dies erst die Nazis taten, sagt der Hochleistungsjournalist hier nicht, es ist nicht die richtige Gelegenheit, für den Namen Arndts Stimmung zu machen - im Gegenteil. Er müsste ja zugeben, dass man auch eine Uni in Greifswald haben kann, die nicht nach dem sprichwörtlichen Antisemiten und Franzosenhasser benannt ist, an der man studieren und danach ein sprichwörtlich erfolgreiches Leben auf die Beine stellen kann...

Möge den armen Carl Paepke nicht dasselbe Schicksal ereilen wie Ernst Moritz Arndt, dass sich nämlich Konservative, Nichtlernfähige und Geschichtsvergessene darum bemühen, so zu tun, als sei er kein Mensch mit vielen verschiedenen Seiten und Eigenschaften, sonden reduziert auf eine Eigenschaft: für diese sprichwörtlich vaterlosen Gesellen zum Übervater zu gereichen.

Wir wollen es sprichwörtlich für ihn hoffen.



Montag, 27. Februar 2017

Salamitaktik in der Bahnhofsstraße



„Die Änderung des B-Plans für das EKZ an der Bahnhofstraße ist wesentlich und daher nichts, was man per Tischvorlage, die der Bürgerschaft für den kommenden Montag vor wenigen Tagen eingereicht wurde, beschließen kann“, so Ulrich Rose, für die Alternative Liste (AL) Mitglied der Greifswalder Bürgerschaft.
Die Beschlussvorlage, die vom Baudezernat eingereicht wurde, sieht vor, nach den bereits gefällten drei Bäumen der vorher kompletten Lindenreihe entlang der Bahnhofstraße noch weitere zwei der Winterlinden zu fällen.
„Und dies aus dem Grund, dass sich das Planungsbüro ‚vermessen‘ habe, wie es in der Antragsbegründung heißt“, so Rose kopfschüttelnd weiter.
„Eine solche Riesenlücke hätte die Bürgerschaft bei der ursprünglichen Beschlussfassung nicht genehmigt. Das wissen auch alle. Deswegen jetzt diese Salamitaktik.“ Und, befürchtet Rose, das sei noch nicht das Ende der Fahnenstange: Begründung und beigefügte ‚freundliche‘ Gutachten legten nahe, dass am Ende die gesamte Lindenreihe abgeräumt werden soll.

Der Beschlussvorlage und sämtlichen beigegebenen Dokumenten sei deutlich zu entnehmen, dass es keine Suche nach einer Alternative gegeben habe.
„Das gehört zur ordentlichen Besprechung in den Fachausschuss und kann nicht mal eben schnell per Tischvorlage von der Bürgerschaft abgenickt werden“, so Rose abschließend, und hofft auf einen ordentlichen Gremienverlauf statt einer Schnellschuss-Tischvorlage.

(Pressemitteilung der Alternativen Liste (AL))

 

Die Grünen in der Tagesschau-Kritik

Seit Jahresbeginn verlieren die Grünen dramatisch in der Wählergunst. Waren sie vor einem Jahr noch zweistellig, stagniert die Partei im aktuellen ARD-Deutschlandtrend nur noch bei mäßigen acht Prozent – deutlich unter den eigenen Ansprüchen. Bei der anstehenden Landtagswahl im Saarland muss die Partei sogar um den Einzug ins Landesparlament fürchten. Es geht ums politische Überleben
unkt die Tagesschau in einem Beitrag vom Wochenende. Und weiter:
Der einstigen Ökopartei fehlt ein großes, identitätsstiftendes Thema - und es mangelt an charismatischen Persönlichkeiten in der Führungsetage. [...] Die Grünen halten an lange etablierten Köpfen fest, obwohl gerade die Grünen fast schon traditionell immer für eine regelmäßige personelle Erneuerung standen. Auch das ist ein Indiz dafür, wie sehr die Partei im politischen Mainstream angekommen ist. [...] Der einstigen Ökopartei ist das große Thema abhanden gekommen: Sie spricht über Agrarwende, digitale Transformation und soziale Gerechtigkeit. Aber nichts verfängt so nachhaltig, dass es die grüne Klientel bindet. Hinzu kommen unterschiedliche Auffassungen in aktuellen Streitfragen. Die schwache Beteiligung an der Diskussion um die "Bauernregeln" der Bundesumweltministerin wurde in der Bundestagsfraktion beispielsweise heftig kritisiert.
Stoff genug für Diskussionen, auch im Landesverband MV, der sich vom Auszug der Grünen Fraktion aus dem Schweriner Schloss noch nicht erholt zu haben scheint.

Hoffen wir auf einen interessanten und ergebnisträchtigen Diskurs!


Sonntag, 26. Februar 2017

Irgendwas mit Arndt...

...geht immer, scheint die Ostsee-Zeitung Greifswald zu meinen.

In der Wochenendausgabe (seit heute auch online) der taz ist ein interessanter Artikel über Themen in deutschen Talkshows. "Der Befund ist verheerend: Rechtspopulisten bestimmen in hohem Maße die Themen von TV-Talkshows", heißt es. Und: Der "Schriftsteller Bodo Morshäuser, der sich seit Langem etwa mit dem Aufkommen von Rechtsextremismus beschäftigt. Er schimpfte über den „Erregungspegel“ von Talkshows...". Solche Diskussionen in Talkshows sind nach Morshäuser eine der besten Wahlkampfhilfen für die "neue, auf Erregungspegel spezialisierte Rechtspartei".

Ähnlich wie die deutschen Talkshows scheint die örtlich OZ zu ticken. Mit dem Aufkommen der Arndt-Debatte nach dem Senatsbeschluss der Uni vergeht kein Tag, ohne dass der Name Arndt im Lokalteil der OZ nicht auftaucht, ob´s passt oder nicht. Selbst im Artikel über den "Ölangriff auf das Haus der Markomannia" (OZ vom 25.02.17) schafft sie es, Arndt unterzubringen. Und das wohl nur, weil die Altherrenmannschaft der Markomannen bei den Schmierereien am Haus einen Zusammenhang zum Engagement der Burschenschaft für Ernst Moritz Arndt vermutet. Da wird, völlig ohne weitere Erkenntnisse, etwas ausposaunt, und die OZ nimmt es auf. Das ist Futter für die örtlichen Rechtspopulisten und Provinz-Pegidasten. Selbst im veröffentlichten Bekennerschreiben zum Angriff auf das Markomannen-Heim wird Arndt mit keinem Wort erwähnt.

                                                      Screenshot OZ-E-Paper vom 25.02.17

 

Freitag, 24. Februar 2017

Gründe für die Kündigung des Abonnements II

So langsam ist die morgendliche Lektüre kein Spaß mehr. Bis jetzt habe ich in den vier Minuten, die ich für unseren lokalen Schweinepreisanzeiger brauche, viel lachen können.

Ich beginne mit einer Sammlung von Gründen, das Abonnement zu kündigen.

In der heutigen Greifswalder Lokalausgabe der OZ wirkt die Zeitung nicht als journalistische Berichterstatterin, sondern sie agiert meinungsbildend im eigenen Interesse (welches immer das auch ist; Journalismus ist es nicht). Einerseits bedauert die Greifswalder Lokalredaktion die "tiefen Gräben" in der Greifswalder Bevölkerung und zwischen Uni und Stadt, die die Invektiven ihrer eigenen Leserbriefseite und die Hassartikulation in den unsozialen Medien ausgehoben haben, andererseits vertieft sie die Gräben noch durch ihre (in richtigen Zeitungen würde es heißen:) Berichterstattung bzw. den Meinungsartikel, der den größten Teil der ersten Seite der heutigen Lokalausgabe einnimmt.

Soll sie machen; sie wird schon wissen, welch' progressives und aufgeklärtes Publikum sie damit anspricht und verzweifelt im Abonnement zu halten sich bemüht.

Aber die angedrohte Umfrage zum Thema Uninamen ist dann doch einer für die Kündigungsgrundsammlung. Wie schon einmal bei der Frage der Radverkehrsregelung gegen die Wand gefahren behält sie das Prinzip bei:

Es werden

Festnetzangeschlossene
morgens um zehn
in den Semesterferien

befragt.

Zudem werden, unzulässig und in der Art übelsten Agitprops, zwei Dinge miteinander verknüpft:

Abgesehen davon, dass dieses desinformierende Element miesester Meinungsmache bei der online-Umfrage gar nicht auftaucht, werden hier, wie bei Pegida, AfD und Konsorten, postfaktisch Dinge miteinander verknüpft, die nichts miteinander zu tun haben, aber kräftig Meinung machen.

Zudem müssen die progressiven und aufgeklärten OZ-Lesenden noch mit Rossmann-Gutscheinen zur Teilnahme überredet werden:
Sagen Sie uns Ihre Meinung und sichern Sie sich einen von zwei 30€-Gutscheinen von Rossmann!
Das Ergebnis braucht die OZ eigentlich nicht mehr zu veröffentlichen, es liegt auf der Hand. Die Zielgruppe, für die die OZ schreibt, und die als Lesende (und Zahlende) zu halten sie sich verzweifelt bemüht, wird die Fragen schon richtig beantworten und damit erstens sich selbst und zweitens die OZ bestätigen.

Dafür muss ich keine Zeitung OZ lesen.


Gründe für eine Kündigung des Abonnements I

So langsam ist die morgendliche Lektüre kein Spaß mehr. Bis jetzt habe ich in den vier Minuten, die ich für unseren lokalen Schweinepreisanzeiger brauche, viel lachen können.

Heute beginne ich mit einer Sammlung von Gründen, das Abonnement zu kündigen.

Der erste ist die überragende Intelligenzleistung des "Guten Tag, liebe Leser!", die, zugegebenermaßen, meine intellektuellen Kapazitäten sprengt. Eine junge, aufgeweckte Redaktionsmitarbeiterin mokiert sich, in Anlehnung an den ihren Kollegen Hochleistungsjournalisten, der die Existenz von weiblichen Studierenden in seiner Schreibe ständig unterschlägt, über die Bemühungen der Universität Greifswald, auch Frauen als Studierende zu berücksichtigen und zu benennen. In ihrem hochintelligenten Beitrag schrieb sie u. a.:
An der Universität Greifswald hat sich die Linie durchgesetzt, in offiziellen Schriftstücken „Studierende“ zu sagen.
Dazu ist zu sagen, dass die Schreiberin so herausragend intelligent ist, dass sie sich über den Fakten schweben zu dürfen erlaubt. Als gutes Presseorgan ist die OZ natürlich - durchaus im Sinne ihrer Leser (ohne weibliche Lesende, laut Überschrift der Kolumne) - im postfaktischen Zeiten angekommen und schert sich nicht mehr um Tatsachen, die ja schließlich die Rest- zur Lügenpresse machen. Die Kleinigkeit, dass es eine Verwaltungsvorschrift über den Sprachgebrauch im öffentlichen Dienst des Landes gibt, derzufolge beim offiziellen Schreiben die weibliche Hälfte der Menschheit nicht unterschlagen werden darf, braucht die Hochintelligenz natürlich nicht zu interessieren, sie kann das, recherchefrei, auf die Universität Greifswald beschränken. Um der Intelligenz die Recherche abzunehmen: Hier sind die Anweisungen gebündelt, die der öffentliche Dienst, und damit auch die Universität Greifswald, im offiziellen Sprachgebrauch zu berücksichtigen hat.

Aber ich sehe ein: Wer eine gerechte Bemühung lächerlich machen will, kümmert sich nicht um schnöde Fakten, das ist ja so was von langweilig und unemotional, mit einem Wort: uncool. Damit kann man keine Zeitung wie die OZ machen.

Im selben Beitrag macht sich die hochintellektuelle Redakteurin dann über Minderheiten her, um sie ebenfalls zumindest lächerlich zu machen, wenn nicht gar für nicht existent zu erklären. An einer Hochschule in Berlin hat sie Toiletten entdeckt, die weder mit einem männlichen noch einem weiblichen Symbol versehen sind (ach, jetzt schon? ist man geneigt zu fragen).
Damit nicht Studenten, die transsexuell oder intersexuell sind und sich darum weder dem männlichen, noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen, in Verlegenheit kommen.
Richtig! Die sollen sich mal nicht so anstellen. Minderheitenrechte (und Zeichensetzung) sind quatsch, alles, was nicht so ist wie ich (bzw. so, wie ich mich mir vorstelle oder erwünsche), ist sowieso doof und kann der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Außerdem betrifft es ja sowieso nur, wie der Verfasser der heutigen Kolumne schreibt, "Studenten", also männliche Studierende. Frauen wie der Verfasser machen so einen Blödsinn nicht.

Es ist gut, dass wir eine "Unabhängige für Mecklenburg-Vorpommern" haben - unabhängig von Fakten, von Moral, von Anstand. Es stimmt ja: Die Politik der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hat sich so sehr um Randgruppen gekümmert, dass die alten, weißen, fetten Männer in Vergessenheit geraten sind. Und die gehen jetzt alle Trumpeltiere wählen, im Gegensatz zur Generation "Gebeugter Nacken", die nur auf ihren Smartphonescreen starrt und, wie in Großbritannien und den USA, zu spät hochguckt. Das ist die Moderne, die Gegenwart, die Zielgruppe des heutigen "Guten Tag, liebe Leser!", der zuzugehören ich bedauerlicherweise niemals schaffen werde, die zu erreichen sich unsere Lokalzeitung jedoch stets bemüht.

Wie gut, dass wir junge, aufgeweckte Redakteure wie den Verfasser des heutigen "Guten Tag, liebe Leser!" haben - wo kämen wir sonst hin? Es ist auch gut, dass, um jedwedes Anecken zu vermeiden, die Überschrift nur in Großbuchstaben und ohne Anhauch von Zeichensetzung (wenn man den Zeilenwechsel nicht dafür nehmen will) heißt:

GUTEN TAG
LIEBE LESER

Und alles im Namen der - ja was? Jawohl: - ELEGANZ.

Damit habe ich den Kaffee für heute schon auf.


11. Regel


Donnerstag, 23. Februar 2017

Auch große Krieger sind nur Menschen

... vor allem im Straßenkarneval.


Das Bild ist Tel des WDR Beitrags, den man hier findet.

Noch eine Neuerscheinung








Röpke, Andrea: 2017 Jahrbuch rechte Gewalt. Chronik des Hasses. Hintergründe, Analysen und die Ereignisse 2016 . Knaur Taschenbücher Nr.78904. 2017.  304 S.. 30 SW-Abb. Klappenbroschur .  
978-3-426-78904-9     - Droemer/Knaur - KT        12.99 EUR


Der rechte Mob macht mobil. Und Rechtsradikalismus ist heute längst nicht mehr verpönt. Seit Jahren nehmen Gewalttaten durch rechtsextreme Täter bundesweit zu, mit der Zuwanderung Tausender von Flüchtlingen ist sie 2015 geradezu explodiert. Das "Jahrbuch rechte Gewalt" versammelt in einer umfassenden Chronik alle Gewaltverbrechen mit rechtsradikalem Hintergrund, dokumentiert einzelne Fälle und Täter in Reportagen und Porträts, leuchtet Vorgehensweisen, Tätergruppen, lokale Schwerpunkte und Tendenzen in Hintergrundberichten und Analysen aus. Andrea Röpkes aufrüttelnde Chronik über den Rechtsextremismus in Deutschland ist ein konkurrenzloses Desiderat für politisch Interessierte, Besorgte und die wachsende Zahl sich in Flüchtlings-Hilfen und sozialen Projekten engagierende Bürger.
 
Andrea Röpke; Jahrgang 1965; Politologin und Journalistin; zahlreiche Fernsehsendungen über Rechtsextremismus und Nationalsozialismus, u.a. bei SpiegelTV, Frontal 21, Panorama, sowie investigative Recherchen für Spiegel, Stern und Focus; Autorin für die Zeitschriften 'Der Rechte Rand' und 'Blick nach rechts'; 2007 als »Reporterin des Jahres« ausgezeichnet. 
 

Neuerscheinung








Weiß, Volker: Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes.
Maerz 2017 .   978-3-608-94907-0  - Klett-Cotta -   GEB        20.00 EUR       
Noch nicht erschienen. Erscheint am 11.03.2017


Eine brillante Darstellung von einem der besten Kenner der neurechten Szene

Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2017

Scharfsinnig zeigt Volker Weiß die brisante Entwicklung des neuen rechten Denkens auf. Er porträtiert die wichtigsten Akteure der rechtspopulistischen Bewegungen mitsamt deren Strategien und Methoden. Eine dichte Darstellung von Geschichte und Gegenwart einer Neuen Rechten, deren Aufschwung nicht überraschend war.

"Endlich eine Darstellung der deutschen Rechten, die sich nicht in billiger Polemik erschöpft, sondern gründlich, gerecht und darum vernichtend ist."
Gustav Seibt
In seinem hochaktuellen Buch bietet Volker Weiß die erste tiefgehende und historisch fundierte Zeitdiagnose zu den rechtspopulistischen Phänomenen Pegida, AfD & Co. Dabei beschreibt er das vielfältige Spektrum der neuen rechten Bewegungen und untersucht die Herkunft und Vernetzung ihrer Kader. Mit seinem kenntnisreichen Blick in die deutsche Geschichte zerschlägt er die zentralen Mythen der Neuen Rechten und zeigt: Gegenwärtig werden nationalistische Strömungen der Vergangenheit, die der Nationalsozialismus verdrängt hatte, wieder aufgegriffen. Volker Weiß geht den autoritären Vorstellungen nach und veranschaulicht Übergänge von Konservativismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Zugleich demaskiert er die antiliberalen Phrasen der Rechten und ihren Gestus als "68er von rechts". Die frappierende Erkenntnis: "Abendländer" und Islamisten sind in ihrem Kampf gegen Selbstbestimmung Waffenbrüder. Ein aufklärerisches Buch, das die Dürftigkeit der neuen Bewegungen schonungslos entlarvt und zum Kampf gegen deren autoritäre Zumutungen aufruft.

10. Regel


Abschied nehmen



Hallo liebe Leute,

heute besteht die letzte Möglichkeit, Abschied von einem der imposantesten Bäume Greifswalds zu nehmen. Es handelt sich um die 150jährige Schwarzpappel (Status Einzelbaum als Naturdenkmal) am Ende der Falladastraße, die morgen gekappt wird (Ankündigung in der heutigen OZ). Das biologische Höchstalter von Schwarzpappeln liegt bei ca. 180-200 Jahren. Wir haben es also schon mit einem echtem Methusalembaum zu tun.
Leider ist er nun zur Gefahrenquelle geworden und muss gefällt werden.
Dagegen ist nichts einzuwenden, aber sehr schade ist es allemal. Ich könnte mir vorstellen, morgen auch bei der Kappung zeitweise in sicherem Abstand vor Ort zu sein. Nicht als Demo gegen eine absolut gerechtfertigte Maßnahme, sondern als Zeichen des Abschieds von einem sehr beeindruckenden Baum. Er hat auch deshalb einen besonderen Wert, weil echte Schwarzpappeln in Deutschland eine seltene und im Bestand bedrohte Baumart darstellen. Niemand weiß genau, wie viele dieser Bäume es eigentlich noch gibt.

Viele Grüße
Ulrich Möbius

Die Lücke in der Lindenreihe an der Bahnhofstraße