Donnerstag, 31. Mai 2018
Groko
Die OZ berichtet aus dem Landtags-Finanzausschuss über die Vergabe von 24 Millionen Euro am Landtag vorbei für die Wahlkreise der Groko-Abgeordneten (Hervorhebungen vom Autor):
Feuerwehr 1. Eine Million Euro ist im Fonds für Schutzkleidung der Feuerwehren eingeplant. Zwei Kommunen sollen dazu Extra-Geld genau für diesen Zweck erhalten: Friedrichsruhe 5000, Stralsund 7400 Euro. Warum diese, bleibt offen. Eine Pflichtaufgabe der Kommunen, moniert die Linke und fordert mehr Geld vom Land. SPD und CDU räumen ein: Eine Richtlinie müsse noch her.
Feuerwehr 2: 10000 Euro für einen Löschteich in Alt Tellin. Warum dort?, fragt Jeannine Rösler (Linke). Er „gehe davon aus“, dass die Gemeinde knapp bei Kasse sei, sagt Egbert Liskow (CDU).
Tierparks. 150 000 Euro stehen zur Beseitigung von Unwetter-Schäden bereit, obwohl die Regierung Unterstützung bereits zusagte. Welche Zoos oder Parks gefördert werden – noch unbekannt.
Kirche. 35000 Euro für eine Sitzbankheizung der St. Bartholomäus-Kirche in Wittenburg. Warum diese Kirche?, fragt Dirk Lerche (AfD). Elisabeth Aßmann (SPD) hebt die Kulturveranstaltungen dort hervor. Wittenburg liegt in ihrem Wahlkreis.
Spielplätze. 11000 Euro für Spielplatzgeräte in Wittenförden. Warum dort?, fragt Lerche. Aßmann findet keine plausible Antwort.
Lampen. 10000 Euro für LED-Straßenbeleuchtung in Groß Wüstenfelde, für 2000 in Starkow. Warum, wo doch das Energieministerium dafür einen Topf hat?, fragt Rösler. Liskow (CDU) muss passen.
Kultur. 10000 Euro für das Haus der Kultur in Greifswald. Den Ortsnamen gibt’s erst auf Nachfrage. Warum dort? Begründung wird nachgereicht, erklärt Liskow.
Soziales. 7800 Euro für soziale Projekte. Welche und warum?, fragt Karsten Kolbe (Linke). Liskow: wird nachgereicht.
Schützenverein: 30000 Euro für die Elektrifizierung eines Schießstands in Fürstensee. Warum nicht woanders?, fragt Lerche. Liskow: weil der Verein gefragt habe.
Gesundheit: 500000 Euro für „Gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum“. Wofür genau? „Höchstwahrscheinlich“ für Gesundheitszentren, so Liskow. In Malchin und Friedland. Sicher sei er aber nicht. Richtlinien müssten noch erstellt werden.
Dienstag, 29. Mai 2018
Neuer Mitarbeiter bei der Straßenmeisterei Greifswald
Peter Binder fotografierte für die heutige OZ den neuen Mitarbeiter des Straßenbauamtes Greifswald Carsten Becker bei der Arbeit an einem Verkehrszeichen:
Allerdings habe ich auch gehört, dass Carsten Becker nicht Mitarbeiter des Straßenbauamtes Greifswald sei, sondern Betreiber eines Campingplatzes im Greifswalder Osten.
Möchte er mit einer Nebentätigkeit die Einnahmeverluste von 2017 ausgleichen, als der Campingplatz geschlossen war? Dann hoffen wir, dass er genug Geld damit verdient!
Oder ist er gar kein Mitarbeiter, auch nicht in Nebentätigkeit?
Dann fragen wir uns natürlich, mit welcher Berechtigung er am Verkehrszeichen 366 Zelt- und Wohnwagenplatz (Richtzeichen nach Anlage 3 zu § 42 StVO) herumfummelt. Dann könnte er ja noch viele andere Schilder und Straßenmöbel in und außer Betrieb setzen!
![]() |
Foto (Ausschnitt) von Peter Binder |
Allerdings habe ich auch gehört, dass Carsten Becker nicht Mitarbeiter des Straßenbauamtes Greifswald sei, sondern Betreiber eines Campingplatzes im Greifswalder Osten.
Möchte er mit einer Nebentätigkeit die Einnahmeverluste von 2017 ausgleichen, als der Campingplatz geschlossen war? Dann hoffen wir, dass er genug Geld damit verdient!
Oder ist er gar kein Mitarbeiter, auch nicht in Nebentätigkeit?
Dann fragen wir uns natürlich, mit welcher Berechtigung er am Verkehrszeichen 366 Zelt- und Wohnwagenplatz (Richtzeichen nach Anlage 3 zu § 42 StVO) herumfummelt. Dann könnte er ja noch viele andere Schilder und Straßenmöbel in und außer Betrieb setzen!
![]() |
Fotos teilweise von Peter Binder |
Montag, 28. Mai 2018
Seit diesem Wochenende
... haben wir drei Menschen mehr, die intensiver Gespräche zum Wiederaufbau bedürfen: Loris Karius, Dirk Scheer und Stefan Fassbinder.
Freitag, 25. Mai 2018
Gestern abend in der Greifswalder Bürgerschaft
Ziemlich am Anfang der gestrigen Bürgerschaftssitzung standen zwei symbolpolitische (oder sollen wir sagen: klientelorientierte, wähler_innenstimmenfangende oder schlicht: populistische?) Anträge der CDU-Fraktion, beide solche Herzensangelegenheiten, dass sie von Axel Hochschild eingebracht wurden.
Der eine betraf diese unfassbar unterirdische Idee, in offiziellen, halboffiziellen und privaten Kontakten der Stadtverwaltung, der Bürgerschaft, ihrer Ausschüsse und Mitglieder nicht etwa den Namen der Universität Greifswald zu verwenden, sondern sie "Ernst-Moritz-Arndt-Universität" zu nennen; erlaubt sei auch, so Axel, die Abkürzung "EMAU". Die Bürgerschaftspräsidentin solle darauf achten, dass alle diesen Quatsch mitmachen.
Zu diesem frühen Zeitpunkt waren die Mitglieder der Bürgerschaft noch zurechnungsfähig, die Rechten und der Rotlackierte (der immer unerträglicher wird) wurden überstimmt, diese Beschlussvorlage abgelehnt.
Etwas später ging es darum, ein Kriegsschiff nach der UHGW "Greifswald" zu benennen. Auch dieses Ansinnen der Rechten wurde zurückgewiesen, der Beschlussvorschlag abgelehnt.
Gut war auch, dass die Vorhaben zur Barrierefreiheit in der Stadt einstimmig angenommen wurden.
Aber damit hörte der Konsens auch schon auf; Lagerdiskussionen wogten hin und her, der Rotlackierte machte sich von Auftritt zu Auftritt lächerlicher (er kassierte mehrere Ermahnungen, sogar einen Ordnungsruf vom Präsidium, was ihn AfD-like in seiner Opferrolle betätigte und zum Rächer der Enterbten werden ließ), die Rechten erfüllten wieder einmal alle über sie bestehenden Vorurteile, auch im manchmal nicht zu verstehenden Abstimmungsverhalten, meistens aber durch unbeschreiblich dumme, dafür um so lautere Zwischenrufe, ständiges lauthalsiges Geschwätz untereinander und mit den logorrhoetischen Mitgliedern der Bürgerliste, Herumflegeln in den gepolsterten Stühlen.
Später, jenseits der Zurechnungsfähigkeit der meisten Bürgerschaftsmitglieder, stellte die CDU-Fraktion den Antrag, den nichtöffentlichen Teil vorzuziehen, da erfahrungsgemäß nach den noch zu behandelnden und von ihr als unwichtig empfundenen TOP "die Mitglieder der Bürgerschaft müde" seien. Eine Mehrheit stimmte diesem Verfahren sogar zu! Welch ein Verständnis von bürgerschaftlicher Arbeit wird dadurch deutlich...
In dem vorgezogenen nichtöffentlichen Teil gab es einen für die CDU wichtigen Antrag, für den sie sich, wie auch immer, die Stimmen ihrer Schweriner GroKo-Partnerin und des Rotlackierten besorgt hatten (ich vermute einen Zusammenhang mit dem Arndt-Osterfeuerchen). Nach dem mehrheitlich beschlossenen Antrag stand die CDU-Fraktion auf und verließ den Bürgerschaftssaal, mitten in der nichtöffentlichen Sitzung und ohne sich beim Protokoll abzumelden.
Wie gesagt: Die Rechten bestätigten jedes Vorurteil, das man von ihnen haben kann. Diesmal: flegelhaftes Verhalten und Abstimmungserfolge über GO-Tricks. Beim letzteren und in der Abstimmung im nichtöffentlichen Teil hat die komplett und brav dem Leithammel folgende SPD-Fraktion tief und fest geschlafen und den Karren, vor den sie gespannt wurde, noch nicht einmal bemerkt... (Oder vielleicht doch? Manche grüne Stimmkarten kamen nicht sehr schnell und nicht sehr hoch und standen eher schwankend im böigen Wechselwind.)
Der Rest war normale Kommunalpolitik, nachlesbar ab morgen in der OZ.
Der eine betraf diese unfassbar unterirdische Idee, in offiziellen, halboffiziellen und privaten Kontakten der Stadtverwaltung, der Bürgerschaft, ihrer Ausschüsse und Mitglieder nicht etwa den Namen der Universität Greifswald zu verwenden, sondern sie "Ernst-Moritz-Arndt-Universität" zu nennen; erlaubt sei auch, so Axel, die Abkürzung "EMAU". Die Bürgerschaftspräsidentin solle darauf achten, dass alle diesen Quatsch mitmachen.
Zu diesem frühen Zeitpunkt waren die Mitglieder der Bürgerschaft noch zurechnungsfähig, die Rechten und der Rotlackierte (der immer unerträglicher wird) wurden überstimmt, diese Beschlussvorlage abgelehnt.
Etwas später ging es darum, ein Kriegsschiff nach der UHGW "Greifswald" zu benennen. Auch dieses Ansinnen der Rechten wurde zurückgewiesen, der Beschlussvorschlag abgelehnt.
Gut war auch, dass die Vorhaben zur Barrierefreiheit in der Stadt einstimmig angenommen wurden.
Aber damit hörte der Konsens auch schon auf; Lagerdiskussionen wogten hin und her, der Rotlackierte machte sich von Auftritt zu Auftritt lächerlicher (er kassierte mehrere Ermahnungen, sogar einen Ordnungsruf vom Präsidium, was ihn AfD-like in seiner Opferrolle betätigte und zum Rächer der Enterbten werden ließ), die Rechten erfüllten wieder einmal alle über sie bestehenden Vorurteile, auch im manchmal nicht zu verstehenden Abstimmungsverhalten, meistens aber durch unbeschreiblich dumme, dafür um so lautere Zwischenrufe, ständiges lauthalsiges Geschwätz untereinander und mit den logorrhoetischen Mitgliedern der Bürgerliste, Herumflegeln in den gepolsterten Stühlen.
Später, jenseits der Zurechnungsfähigkeit der meisten Bürgerschaftsmitglieder, stellte die CDU-Fraktion den Antrag, den nichtöffentlichen Teil vorzuziehen, da erfahrungsgemäß nach den noch zu behandelnden und von ihr als unwichtig empfundenen TOP "die Mitglieder der Bürgerschaft müde" seien. Eine Mehrheit stimmte diesem Verfahren sogar zu! Welch ein Verständnis von bürgerschaftlicher Arbeit wird dadurch deutlich...
In dem vorgezogenen nichtöffentlichen Teil gab es einen für die CDU wichtigen Antrag, für den sie sich, wie auch immer, die Stimmen ihrer Schweriner GroKo-Partnerin und des Rotlackierten besorgt hatten (ich vermute einen Zusammenhang mit dem Arndt-Osterfeuerchen). Nach dem mehrheitlich beschlossenen Antrag stand die CDU-Fraktion auf und verließ den Bürgerschaftssaal, mitten in der nichtöffentlichen Sitzung und ohne sich beim Protokoll abzumelden.
Wie gesagt: Die Rechten bestätigten jedes Vorurteil, das man von ihnen haben kann. Diesmal: flegelhaftes Verhalten und Abstimmungserfolge über GO-Tricks. Beim letzteren und in der Abstimmung im nichtöffentlichen Teil hat die komplett und brav dem Leithammel folgende SPD-Fraktion tief und fest geschlafen und den Karren, vor den sie gespannt wurde, noch nicht einmal bemerkt... (Oder vielleicht doch? Manche grüne Stimmkarten kamen nicht sehr schnell und nicht sehr hoch und standen eher schwankend im böigen Wechselwind.)
Der Rest war normale Kommunalpolitik, nachlesbar ab morgen in der OZ.
Dienstag, 22. Mai 2018
Geheimniskrämerei
Das Vorgehen ist sehr unprofessionell. Wenn die den Theatern von Schwerin aufgezwungene "Reform"-Diskussion nicht bald beendet wird, gibt es bald weder mehr etwas zu reformieren noch zu besuchen, und das aus Gründen, die bei denen liegen, die uns die Diskussion aufgezwungen haben - Schweriner Gutsherren.
Es gibt deutliche Zeichen dafür, dass sich das Problem durch Nichtbehandlung in Luft auflöst: Wegen der unprofessionellen Herangehensweise verlässt ein großer Teil des Ensembles das Theater. Derweil erfreuen sich die Alphatierchen in Schwerin weiter an ihrem Gerangel. Wo es nun mit der Justiz"reform" in MV weiterhin knirscht und Kritik hagelt, die Finanzamts"reform" gar ganz zum Erliegen gekommen ist, muss sich der ehemalige Kultus- und jetzige Finanzminister Brodkorb einen Erfolg zumindest mit einer Theater"reform" schaffen, sonst fällt sein Ego, das schon heftig unter dem Abgang von MP Sellering gelitten hat, ganz in sich zusammen.
Und leiden müssen darunter die Mitarbeitenden des Theaters.
Damit das Unprofessionelle des Umgangs mit dem Problem nicht allseits bekannt wird und Wählerstimmen kostet, hat man Verschwiegenheit vereinbart. Zu dieser Vereinbarung gehören zwei Vertragspartner: Die unprofessionellen Landesgutsherren einerseits, die kommunalen Gesellschafter der Theater-GmbH andererseits.
Was soll das geheime Getue? Dass die ganze aufgezwungene "Reform" unnötig ist, weiß man schon seit dem schludrigen Auftrags-Gutachten der Firma Metrum. Es wird, umgesetzt, teuer und schlechter in der MV-Theaterlandschaft. Was gibt es da noch zu verheimlichen? Wenn es nur darum geht, profilneurotische Minister und ihre Unprofessionalität zu schützen, ist das ein Unding.
Wandeln wir doch einen Spruch des Putin-Verstehers und Borkorb-Parteigenossen Schröder ins Positive: Wer Neurosen hat, soll zum Arzt gehen. Das gilt auch für Minister.
Es gibt deutliche Zeichen dafür, dass sich das Problem durch Nichtbehandlung in Luft auflöst: Wegen der unprofessionellen Herangehensweise verlässt ein großer Teil des Ensembles das Theater. Derweil erfreuen sich die Alphatierchen in Schwerin weiter an ihrem Gerangel. Wo es nun mit der Justiz"reform" in MV weiterhin knirscht und Kritik hagelt, die Finanzamts"reform" gar ganz zum Erliegen gekommen ist, muss sich der ehemalige Kultus- und jetzige Finanzminister Brodkorb einen Erfolg zumindest mit einer Theater"reform" schaffen, sonst fällt sein Ego, das schon heftig unter dem Abgang von MP Sellering gelitten hat, ganz in sich zusammen.
Und leiden müssen darunter die Mitarbeitenden des Theaters.
Damit das Unprofessionelle des Umgangs mit dem Problem nicht allseits bekannt wird und Wählerstimmen kostet, hat man Verschwiegenheit vereinbart. Zu dieser Vereinbarung gehören zwei Vertragspartner: Die unprofessionellen Landesgutsherren einerseits, die kommunalen Gesellschafter der Theater-GmbH andererseits.
Was soll das geheime Getue? Dass die ganze aufgezwungene "Reform" unnötig ist, weiß man schon seit dem schludrigen Auftrags-Gutachten der Firma Metrum. Es wird, umgesetzt, teuer und schlechter in der MV-Theaterlandschaft. Was gibt es da noch zu verheimlichen? Wenn es nur darum geht, profilneurotische Minister und ihre Unprofessionalität zu schützen, ist das ein Unding.
Wandeln wir doch einen Spruch des Putin-Verstehers und Borkorb-Parteigenossen Schröder ins Positive: Wer Neurosen hat, soll zum Arzt gehen. Das gilt auch für Minister.
Was hinter den Jubelmeldungen steckt
MV bekommt die abgelegten ICE aus anderen Bundesländern, ohne dass diese Züge in ICE-Geschwindigkeit fahren könnten, weil das Streckennetz nicht dafür ausgelegt ist - z. B. fehlt nach wie vor die Umsetzung des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 1 - und das 28 Jahre nach der Wiedervereinigung!
Ein Leserbrief in der heutigen OZ zeigt den Nachteil des Einsatzes von abgelegten ICE in MV: Man kann in ihnen keine Fahrräder transportieren. Das ist ein Hohn angesichts der zahlreichen Berufs-Pendelnden in MV, vor allem aber ein gewaltiger Schaden für den Tourismus.
Wie heißt es so schön: Besser ist nicht gut - und geschenkten Vierbeinern sollte man hin und wieder doch einmal ins Maul schauen...
Ein Leserbrief in der heutigen OZ zeigt den Nachteil des Einsatzes von abgelegten ICE in MV: Man kann in ihnen keine Fahrräder transportieren. Das ist ein Hohn angesichts der zahlreichen Berufs-Pendelnden in MV, vor allem aber ein gewaltiger Schaden für den Tourismus.
Wie heißt es so schön: Besser ist nicht gut - und geschenkten Vierbeinern sollte man hin und wieder doch einmal ins Maul schauen...
Wie kann ein ganzer Einkaufsmarkt innerhalb von wenigen Minuten komplett abbrennen?
Am Pfingstwochenende stand eine dicke, schwarze Rauchsäule über Greifswald: Der Rewe-Markt und der Lila Bäcker an der Lomo sind abgebrannt.
Schön, dass Fassbinder und Multhauf viele Hände schüttelten. Schön auch, dass die Feuerwehrleute Bockwurst und, wichtiger noch, Getränke bekamen.
Das Allerwichtigste: Es kamen keine Menschen zu Schaden.
Neben dem ganzen Katastrophenjournalismus und -tourismus erhebt sich bei mir die Frage: Wie kann ein kompletter Supermarkt innerhalb von Minuten so in Brand geraten, dass die Feuerwehr nicht mehr viel machen kann? Was hätte das für Konsequenzen, wenn es nicht an einem Sonntag, sondern, beispielsweise, an einem Freitagnachmittag geschehen wäre? Wie sicher sind die Gebäude der auf Gewinn ausgerichteten Supermärkte, wenn zwei Kiddies sie durch Zündeln auf dem Parkplatz komplett vernichten können?
Diese Frage kann, glaube ich, nur durch die genehmigende Baubehörde beantwortet werden.
Schön, dass Fassbinder und Multhauf viele Hände schüttelten. Schön auch, dass die Feuerwehrleute Bockwurst und, wichtiger noch, Getränke bekamen.
Das Allerwichtigste: Es kamen keine Menschen zu Schaden.
Neben dem ganzen Katastrophenjournalismus und -tourismus erhebt sich bei mir die Frage: Wie kann ein kompletter Supermarkt innerhalb von Minuten so in Brand geraten, dass die Feuerwehr nicht mehr viel machen kann? Was hätte das für Konsequenzen, wenn es nicht an einem Sonntag, sondern, beispielsweise, an einem Freitagnachmittag geschehen wäre? Wie sicher sind die Gebäude der auf Gewinn ausgerichteten Supermärkte, wenn zwei Kiddies sie durch Zündeln auf dem Parkplatz komplett vernichten können?
Diese Frage kann, glaube ich, nur durch die genehmigende Baubehörde beantwortet werden.
Freitag, 18. Mai 2018
Mittwoch, 9. Mai 2018
Die A20 und die einfachen Wahrheiten des Lebens, des Universums und der anderen Dinge
Wo sehen Sie die Ursache der Probleme?... sagt Hans Joosten von der Uni Greifswald zur OZ.
Am fehlerhaften Umgang mit dem Baugrund, mit dem Flusstalmoor der Trebel. Moor ist kein fester Baugrund. Dass Straßen, wie jetzt die Umleitung über Langsdorf absacken, ist darum völlig normal, ähnlich wie ein vollgeladenes Schiff tiefer ins Wasser sackt als ein unbelastetes. Der Bau der A 20 bei Tribsees auf kleinen Stelzen war viel preiswerter als eine richtige Brücke, hat sich aber in der Praxis nicht bewährt.
Wo lag der Fehler?
Man hätte stärker berücksichtigen müssen, dass ein Flusstalmoor weitgehend aus Wasser besteht, das fließt
Neuer Podcast / Youtube-Kanal zum Radfahren
Der Deutschlandfunk (Sportredaktion und Nova) beginnt am Freitag mit einem Podcast und (bereits seit letztem Dinstag) mit einem Youtube-Kanal zum Radfahren.
Mal reinhören, ob es sich lohnt.
Mal reinhören, ob es sich lohnt.
![]() |
http://www.deutschlandfunk.de/radfunk-neuer-dlf-podcast-zum-radfahren.1939.de.html?drn:news_id=880377 |
Freitag, 4. Mai 2018
Längst überfällige deutliche Worte
Erstaunlich, zu welch' deutlichen Worten US-Juristen fähig sind. In Deutschland scheint dies unmöglich - auch bei Nicht-Juristen.Die USA weiten ihre strafrechtlichen Ermittlungen gegen VW-Mitarbeiter in der Diesel-Abgasaffäre aus. Nun ist auch der langjährige Konzernchef Martin Winterkorn unter den Beschuldigten. Das Justizministerium wirft ihm Betrug vor. Er soll außerdem Teil einer Verschwörung zum Verstoß gegen US-Umweltgesetze und zur Täuschung der Behörden gewesen sein. Insgesamt ist er in vier Punkten angeklagt.Winterkorn habe gemeinsam mit fünf weiteren VW-Managern "bewusst und absichtlich Betrug begangen", um die Abgasvorschriften in den USA über einen Zeitraum von fast zehn Jahren zu umgehen, heißt es in der Anklageschrift.Der 70-jährige Manager habe bereits im Mai 2014 von den Manipulationen bei Abgasmessungen gewusst, sich jedoch entschieden, den Betrug fortzusetzen. Erst 16 Monate später habe VW den Betrug auf Druck der US-Behörden zugegeben. So steht es in der 40 Seiten langen Anklageschrift.Dass auch die oberste Führungsetage in Wolfsburg frühzeitig von der Manipulationssoftware gewusst haben muss, davon gehen die US-Behörden schon länger aus. Doch beweisen konnten sie es nicht, nun offenbar schon.
Bislang hatte VW stets versucht, den Abgasskandal als das Werk von Mitarbeitern in unteren Rängen darzustellen. Dass jetzt der ehemalige Konzernchef auf die Anklagebank soll, passt nicht zu dieser Version.Es ist nicht Winterkorn allein, man sollte ihn nicht verteufeln. Er hat genauso gehandelt wie die Clique um ihn herum und bei den anderen Konzernen, nicht nur bei den Autobauern. Die jährlichen Millioneneinkünfte der Manager-Blase (neue Manager werden immer in derselben Gruppe von Managern rekrutiert) werden immer damit begründet, dass sie auch ein hohes Maß an Verantwortung trügen.
Davon sehe ich bei keinem aus dieser Blase auch nur den Ansatz.
![]() |
https://www.n-tv.de/wirtschaft/VW-Chef-Mueller-verteidigt-sein-Gehalt-article20353036.html |
Donnerstag, 3. Mai 2018
Was die anderen so schreiben
Abschied von Collegah Arndt
Endlich und endlich auch amtlich: Greifswalds Universität gibt ihren Nazi-Namen auf.Von Benedikt Erenz
Wir können nicht gewinnen
Das wusste Douglas Adams schon im letzten Jahrtausend. Eine Passage aus dem dritten Band (zuerst 1982 erschienen) der vierteiligen Trilogie mit Zusatzband "Per Anhalter durch die Galaxis" enthält eine Passage*, die deutlich macht, warum Populisten immer gewinnen:
"... dann haben wir nicht mal die Chance eines Pickels in einer Supernova."
"Eines was?", fragte Arthur wieder gereizt. Er war der Unterhaltung bis zu dem Punkt verbissen gefolgt und hatte keine Lust, nun den Faden zu verlieren.
"Die Chance eines Pickels in einer Supernova", wiederholte Ford mit dem gleichen Nachdruck. "Die..."
"Was hat ein Pickel mit einer Supernova zu tun?", fragte Arthur.
"Er hat", sagte Ford gleichmütig, "keine Chance in einer." [...]
"Die Sache ist die", sagte er, "dass Leute wie Du und ich, Slartibartfass und Arthur - besonders und speziell Arthur - nur Dilettanten sind, Spinner, Gammler, Rumfurzer, wenn ihr so wollt."
Slartibartfass runzelte die Stirn, teils vor Erstaunen und teils vor Ärger. Er fing an zu reden.
" ... ", war genau, wie weit er kam.
"Wir sind von nichts fanatisch besessen, versteht ihr?", beharrte Ford.
" ... "
"Und das ist der entscheidende Faktor. Wir können gegen Fanatismus nicht gewinnen. Sie machen sich was draus, wir nicht. Sie siegen."
"Ich mache mir aus vielen Dingen was", sagte Slartibartfass und seine Stimme zitterte teils vor Entrüstung, aber teils auch vor Unsicherheit.
"Zum Beispiel?"
"Na ja", sagte der alte Mann, "aus dem Leben, dem Universum. Und dem ganzen Rest, ehrlich. Aus Fjorden."
"Würdest Du für sie sterben wollen?"
"Für die Fjorde?" Slartibartfass zwinkerte vor Überraschung. "Nein."
"Na also."
"Ich sähe keinen Sinn darin, um ehrlich zu sein."
"Und ich sehe immer noch nicht", sagte Arthur, "was das mit Pickeln zu tun hat."
Ford spürte, wie ihm das Gespräch entglitt, und weigerte sich, sich in dem Moment durch irgendwas ablenken zu lassen.
"Die Sache ist die", zischte er, "dass wir nicht besessen sind, und da haben wir keine Chance gegen ..."
"Bis auf deine plötzliche Besessenheit von Pickeln", fuhr Arthur fort, "die ich immer noch nicht begriffen habe."
"Würdest du jetzt bitte die Pickel aus dem Spiel lassen?"
"Ich schon, wenn du das willst.", sagte Arthur. "Du hast sie ja schließlich aufs Tapet gebracht."
"Das war ein Fehler", sagte Ford. "Vergiss sie. Die Sache ist die."
Er lehnte sich vor und stützte die Stirn auf die Fingerspitzen.
"Was wollte ich eben sagen?", fragte er müde.
"Lasst uns doch einfach rüber zur Party gehen", sagte Slartibartfass, "aus welchem Grund auch immer." Er stand kopfschüttelnd auf.
"Ich glaube, genau das wollte ich sagen", sagte Ford.
(Douglas Adams: Das Leben, das Universum und der ganze Rest, Zürich/Berlin: Kein & Aber 2017, S. 125-127)
Abonnieren
Posts (Atom)