Geheimniskrämerei

Das Vorgehen ist sehr unprofessionell. Wenn die den Theatern von Schwerin aufgezwungene "Reform"-Diskussion nicht bald beendet wird, gibt es bald weder mehr etwas zu reformieren noch zu besuchen, und das aus Gründen, die bei denen liegen, die uns die Diskussion aufgezwungen haben - Schweriner Gutsherren.

Es gibt deutliche Zeichen dafür, dass sich das Problem durch Nichtbehandlung in Luft auflöst: Wegen der unprofessionellen Herangehensweise verlässt ein großer Teil des Ensembles das Theater. Derweil erfreuen sich die Alphatierchen in Schwerin weiter an ihrem Gerangel. Wo es nun mit der Justiz"reform" in MV weiterhin knirscht und Kritik hagelt, die Finanzamts"reform" gar ganz zum Erliegen gekommen ist, muss sich der ehemalige Kultus- und jetzige Finanzminister Brodkorb einen Erfolg zumindest mit einer Theater"reform" schaffen, sonst fällt sein Ego, das schon heftig unter dem Abgang von MP Sellering gelitten hat, ganz in sich zusammen.

Und leiden müssen darunter die Mitarbeitenden des Theaters.

Damit das Unprofessionelle des Umgangs mit dem Problem nicht allseits bekannt wird und Wählerstimmen kostet, hat man Verschwiegenheit vereinbart. Zu dieser Vereinbarung gehören zwei Vertragspartner: Die unprofessionellen Landesgutsherren einerseits, die kommunalen Gesellschafter der Theater-GmbH andererseits.

Was soll das geheime Getue? Dass die ganze aufgezwungene "Reform" unnötig ist, weiß man schon seit dem schludrigen Auftrags-Gutachten der Firma Metrum. Es wird, umgesetzt, teuer und schlechter in der MV-Theaterlandschaft. Was gibt es da noch zu verheimlichen? Wenn es nur darum geht, profilneurotische Minister und ihre Unprofessionalität zu schützen, ist das ein Unding.

Wandeln wir doch einen Spruch des Putin-Verstehers und Borkorb-Parteigenossen Schröder ins Positive: Wer Neurosen hat, soll zum Arzt gehen. Das gilt auch für Minister.