Dienstag, 30. September 2014

Brinke 16/17 besetzt!

Seit heute abend, zur Überraschung aller (auch der BI "Brinke 16/17 erhalten"), ist das Haus, in dem der Sonnenmichel seinen Laden hat, besetzt. Das soll den Abriss verhindern - der in Teilen schon auf dem Hofgelände begonnen hat, dessen Fortsetzung aber durch den Einsatz vieler Menschen verhindert werden konnte.



Die Neuigkeit verbreitete sich unter den ca. 250 Teilnehmenden der Demonstraton ziemlich schnell und wurde heftig begrüßt. Denn heute fand sie statt, die zweite große Demonstration zum Erhalt der Brinkstraße 16/17. Auftakt war am Amtsgericht, dann ging es durch die Greifswalder Innenstadt bis zur Brinke.


Freitag, 26. September 2014

Brinke-Demo am 30. 9., 17 Uhr, Start: Amtsgericht Greifswald

Am Donnerstag den 2. Oktober wird die Räumungsklage des
Grundstückseigentümers der Brinkstraße 16-17 Roman Schmidt gegen den
Bioladenbesitzer Hubert Ende im Greifswalder Amtsgericht verhandelt.

Deswegen laden wir alle Unterstützer*innen der Brinke16-17 und für den
Erhalt bezahlbaren Wohn-, Arbeits- und Kulturraumes zu folgenden
Veranstaltungen ein.

| Demonstration |Di, 30.9.2014, 17 Uhr, Treff vor dem Amtsgericht
| Mahnwache zur Gerichtsverhandlung | Do, 2. 10 Uhr, Amtsgericht
| Tägliche Mahnwachen| Mo-Sa, 8-18 Uhr vor der Brinkstr. 16-17


Mehr Infos auf unserem Blog oder auf Facebook!

www.brinke16bis17.de
www.facebook.com/brinke16bis17

Kommt zahlreich und sagt es weiter!
Eure Initaitive "Brinke16-17 erhalten!"


Donnerstag, 25. September 2014

Nachtrag: Wie hält es der Nordkurier mit dem Pressekodex?

Ich hatte in dem Blog-Beitrag "Wie hält es der Nordkurier mit dem Pressekodex" die Bericht-erstattung desselben kritisiert, insbesondere die Hervorhebung des Asylbewerberheimes und die Nennung der Nationalität der Beteiligten. Jürgen Mladek, Chefredakteur des NK in Anklam, hat reagiert und verteidigt unter dem Titel "Warum der Nordkurier lieber die Fakten nennt" die Vorgehensweise des NK.
Ich bin ihm und den zahlreichen Kommentaren bei uns im Blog und in den sozialen Netzwerken noch eine Antwort schuldig. Auf die beleidigenden ("Ihr armen Wichte...", "völlig degeniertes Pack!") Beiträge will ich nicht näher eingehen.
Einige Kommentare und Mladeks Erwiderung sprechen aber, so glaube ich, für sich. So schreibt ein Kommentator (obwohl anonym gehe ich davon aus, dass es sich um einen Mann handelt):  
„Männer geraten in Streit (…)“
Ich finde, das reicht nicht. Es sollten auch die Geschlechter der Beteiligten unerwähnt bleiben, weil auch dies geeignet ist, Vorurteile gegenüber Männern zu schüren. Der Pressekodex gibt so etwas eindeutig her. Hier bietet sich „Menschen“ an, oder besser: „Säugetiere“."
Und Jürgen Mladek schreibt zu unserem Vorschlag, statt der Hervorhebung der Nationalität eine neutrale Bezeichnung zu verwenden, im Nordkurier:
Eine solche Art von Nicht-Berichterstattung sehen wir allerdings nicht als unsere Aufgabe an.
An dieser Stelle bin ich geneigt zu sagen: Eben! Wenn man nämlich die Bezeichnung des Ortes des Vorfalls (Asylbewerberheim) und die Nationalität der Beteiligten weglässt, stellt man ganz schnell fest, dass es nichts gibt, was es zu berichten gäbe. Ein solcher Vorfall, wie er im NK-Ausgangsartikel geschildert wird, wird sicherlich häufig und täglich in irgendwelchen Wohnblocks in Deutschland unter Deutschen vorkommen, ohne dass es berichtenswert erscheint. Nur durch die kritisierten Hervorhebungen wird es anscheinend eine Meldung.
Ansonsten müssen wir nur in die Kommentare hier ("Wenn ich von Schlägereien und Messerstecherein etc. lese, denke ich automatisch an Migrant_Innen") und im Nordkurier ("Vielen Dank an den Nordkurier, dass er mit der Fackel der Wahrheit die "politisch korrekte" Dunkelheit gewisser Lobbies verjagt!") schauen, um zu sehen, wes Geistes Kinder da unterwegs sind.
PS: An unsere Wahnmacher und Verschwörungstheoretiker, Vorsicht beim Lesen meines Beitrages: Ein Kommentator namens Tempmail meint im NK, ich handele nach "Vorgaben der Bilderberger"!

Tourismus und Naturschutz

Montag, 22. September 2014

Von alten und neuen Nazis

Von der Sitzung des Kreistages Vorpommern-Greifswald am 22.09.14

Die AfD behauptet von sich, dass "fremdenfeindliche Hetze und Rassismus mit dem Selbstverständnis der AfD unvereinbar [seien]". Dass wir das nicht so ganz glauben konnten, hatten wir bereits hier dargelegt. Auch die einzelnen Kandidaten der AfD zur Kommunalwahl im Mai waren uns nicht ganz geheuer, insbesondere, wenn man sich mit ihnen und ihren Äußerungen näher befasste.

Wes Geistes Kind die in den Kreistag gewählten Vertreter der AfD sind, zeigte sich heute allerdings deutlich. Die AfD schickte zunächst einen ihrer Vertreter zur Wahl für den Fachausschuss Gesundheit und Soziales (sic!) des Landkreistages M-V gegen die vorgeschlagene Linken-Vertreterin ins Rennen. Der AfD-Vertreter erhielt acht Stimmen, drei der AfD und fünf der NPD (!). Nun gut, dass die Nazis jemanden mitwählen, wird man kaum verhindern können.

Dann jedoch wurde es unappetitlich. Dem Nazi-Antrag, "auch künftig unter allen Umständen und ausnahmslos auf die zwangsweise Zuweisung von Asylbewerbern, Kontingentflüchtlingen und illegal eingereisten Ausländern an Gemeinden des Landkreises zu verzichten", meinten die drei AfD-Vertreter zustimmen zu müssen. Getoppt wurde dies allerdings mit dem Verhalten der AfD zum Antrag der (alten) Nazis, der Kreistag möge die evangelische Kirchengemeinde St. Petri in Wolgast auffordern, "sich an die geltenden Gesetze zu halten und auf rechtswidrige Maßnahmen wie das Kirchenasyl jetzt und in Zukunft zu verzichten". Die (neuen) Nazis stimmten diesem Antrag nicht nur zu, sondern begründeten ihre Zustimmung in einem Redebeitrag und verteidigten damit den NPD-Antrag. Deutlicher kann man eine gewisse Geistesnähe zur NPD und ihren Ansichten nicht dokumentieren. Danke dafür!

Donnerstag, 18. September 2014

Wie hält es der Nordkurier mit dem Pressekodex? *Update*

War es vor einiger Zeit ein eigentlich von mir geschätzter Greifswalder Blogger, der es mit dem Pressekodex nicht so genau genommen hat, ist es jetzt der Nordkurier. Dieser veröffentlichte heute online eine Geschichte (Überschrift: Asylbewerber geraten in Streit), die so beginnt:
"Im Asylbewerberheim im Torgelower Ortsteil Drögeheide ist die Polizei erneut im Einsatz gewesen. Wegen eines Mädchens sind Asylbewerber in Streit geraten, ein Messer wurde gezückt. Verletzt worden ist aber niemand. ..."
Der Artikel hätte auch so beginnen können:
"Männer geraten in Streit
In einem Wohnblock im Torgelower Ortsteil Drögeheide ist die Polizei erneut im Einsatz gewesen. Wegen eines Mädchens sind zwei Männer in Streit geraten, ein Messer wurde gezückt. Verletzt worden ist aber niemand. ..."
Denn es muss mal wieder an den Pressekodex erinnert werden. Danach "darf [niemand] wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden." Weiter heißt es: "In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht." Und: "Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."
Ich zitiere den Kodex so ausführlich, weil ich meine, dass genau dies nicht beachtet wurde. Denn welcher begründete Sachbezug zu AsylberwerberInnen ist erkennbar, der das Herausstellen der Zugehörigkeit zu dieser Gruppe rechtfertigt? Auch ist die Hervorhebung geeignet, Vorurteile zu schüren.
Auch dieser Absatz lässt sich anders schildern:
"Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte der Afghane Kontakt zu einem 14-jährigen Mädchen aus Tschetschenien aufgenommen. „Die Tschetschenen sahen darin offenbar ihre Familienehre angetastet“, vermutete der Polizeisprecher."
So z.B.:
"Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte der Mann Kontakt zu einem 14-jährigen Mädchen aus dem Wohnblock aufgenommen. „Die Angehörigen sahen darin offenbar ihre Familienehre angetastet“, vermutete der Polizeisprecher."
Lediglich die Vermutung des Polizeisprecher über das enge Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen als Ursache des Streits könnte den Artikel in dieser Form rechtfertigen. Doch auch das reicht nicht, da es lediglich um eine einzelne Meinung handelt. Vielleicht ist einfach das Zusammenpferchen auf engstem Raum, das solche Situationen herauf beschwört?
Immerhin, und dafür sei gedankt, hat es der Nordkurier vermieden, diesen Artikel bei Facebook einzustellen. Denn dort hätten sich der Mob wieder prächtig austoben können.

*Update*: Ein Nachtrag, zugleich eine Antwort auf die Kommentare und den Nordkurier, findet sich hier.



Sonntag, 14. September 2014

Tafelunwesen

Ich hatte an anderer Stelle schon desöfteren über das Tafelunwesen geschrieben. Ich möchte und werde nicht alles wiederholen. Gerne kann der/die geneigte LeserIn diesem Link folgen.
Besonders hat mich die kritiklose Art und Weise der Berichterstattung der hiesigen Lokal-presse geärgert, wie einigen der verlinkten Blogartikeln zu entnehmen ist.
Es geht auch anders:
"Leider, sagt er, gebe es einen Konsens unter allen Parteien, in den Tafeln nicht ein Armutsphänomen, sondern ehrenwertes zivilgesellschaftliches Engagement zu sehen."
Oder:
"Von der Nutzern werde „Bescheidenheit, Demut und Dankbarkeit erwartet“. Sie kämen in eine passive und ohnmächtige Rolle, was „nicht förderlich für gesellschaftliche Beteiligungsprozesse“ sei, ...".
So die taz...

Dienstag, 9. September 2014

Vorpommern-Greifswald mal wieder ganz vorn dabei

Der NDR zum Thema Asyl: Übervolle Flüchtlingsheime: "Zu spät reagiert"

Der NDR sprach mit dem Politikwissenschaftler Olaf Kleist, Flüchtlingsforscher an der Universität Osnabrück. Insgesamt spricht er eine Reihe von Themen an, die auch hier im Landkreis Vorpommern-Greifswald diskutiert werden. Kleist meint auch, dass sich die Erkenntnis durchsetze, dass man hier schnell etwas tun müsse. Ich weiß nicht, ob er hierbei auch an unseren Hochleistungslandkreis denkt, kann mir dies aber nicht so richtig vorstellen.
Denn Kleist sagt auch: " Ein Großteil der Flüchtlingsbetreuung wird zurzeit von Ehrenamt-lichen geleistet. Man muss sich insgesamt noch mehr auf die Situation und den Hintergrund der Asylbewerber einstellen."
Dazu fällt mir nur ein, dass der Landkreis es gerade einmal schaffte, einen Integrations-beauftragten vor kurzem in der Hauptsatzung zu verankern, nachdem dies bisher entbehrlich erschien. Natürlich soll dieser ehrenamtlich für eine monatliche Aufwandsentschädigung von 230 Euro "arbeiten".
Mehr als ein Feigenblatt ist das nicht. Erkenntnisse, die vielleicht andere gewonnen haben, sind jedenfalls in Vorpommern-Greifswald nicht angekommen.


Samstag, 6. September 2014

"Hoffnung" für alle Sozialleistungsberechtigten

"Wer Arbeitslosengeld II bezieht, kann bald auf acht Euro mehr pro Monat hoffen", schreibt OZ-online unter Berufung auf die B...-Zeitung, ohne allerdings zu erwähnen, ab wann. Spiegel-online ist da etwas genauer und meldet die Erhöhung "zum Jahreswechsel".

Von Hoffnung zu sprechen, wenn die völlig unzureichende und verfassungswidrige Regelleistung um 8 (in Worten: acht) Euro angehoben werden soll, halte ich für verfehlt. Dieses "kann bald ... hoffen" ist in diesem Zusammenhang zynisch.

In beiden Meldungen heißt es, dies "plane" die Bundesregierung. Das Kabinett wolle die Erhöhung demnächst beschließen. Ich weiß nicht, wie es anderen mit dieser Wortwahl geht, für mich klingt es nach einer nicht erwarteten Wohltat bzw. einem Geschenk. Leider ist den Meldungen nicht zu entnehmen, dass der Gesetzgeber hierzu verpflichtet ist. Irgendein Spielraum, etwas zu "planen" und ggf. zu beschließen, verbleibt ihm da nicht. Bereits das Bundesverfassungsgericht hat dem Gesetzgeber aufgegeben, einen Anpassungsmechanismus zu finden, um seiner "Pflicht zur fortwährenden Überprüfung und Weiterentwicklung der festgesetzten Leistungen bei sich ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu genügen" (BVerfG, Urt. v. 09.02.2010, Rdnr. 214).
Festgelegt ist diese Pflicht in § 28a SGB XII. Danach werden die Regelleistungen jeweils zum 01. Januar nach konkreten Vorgaben fortgeschrieben. Das Bundeskabinett kommt daher lediglich einer Pflicht nach und verteilt keine Wohltaten.

Dennoch besteht Hoffnung, wie Ad sinistram auf seiner FB-Seite schreibt:
"Der Regelsatz reicht dicke! Vor einigen Jahren war die Tante #Schaeffler pleite. Man riet ihr, sie sollte doch mal aufs Sozialamt gehen. Hartz IV und so. Tja, heute ist sie die reichste Tante der Republik. Sag da noch einer, man kann vom #Regelsatz nicht leben."

Freitag, 5. September 2014

SVZ: Journalistische Verantwortung? Fehlanzeige

Vor einiger Zeit schrieb ich hier über "Journalistische Verantwortung? Fehlanzeige". Diesen Text könnte ich alle paar Tage wieder hervor holen, wenn es um Facebook-Auftritte der hiesigen Qualitäts-Medien geht, wobei sich anscheinend die SVZ besonders wenig um ihre FB-Seite kümmert. Den Verdacht, dass widerliche Kommentare absichtlich nicht gelöscht werden, um im Gespräch zu bleiben, möchte ich lieber nicht äußern. In dem zitierten Artikel hieß es:
In Zeiten der sozialen Netzwerke ist jedoch besondere journalistische Verantwortung gefragt. Alle drei oben zitierten Zeitungen stellten ihre Artikel bei facebook ein. Und es kam, was kommen musste. Der Mob konnte sich nach Belieben austoben, zumindest bei der SVZ.
Dies ist immer dann der Fall, wenn es um Kindstötungen, Vergewaltigungen und andere Verbrechen geht. Hemmungen fallen, es darf gepöbelt, beleidigt und gehetzt werden.
Gerade heute zeigt sich der FB-Auftritt der SVZ wieder von seiner besten Seite. Es ging um Flüchtlinge und diesen Artikel in der SVZ, wohlgemerkt um AsylbewerberInnen und Caffiers Problem mit ihnen. Nur am Rande: Ich weiß nicht, was an einer Zahl nicht akzeptabel sein kann, gemeint ist eher, dass die Flüchtlinge aus Caffiers Sicht nicht akzeptabel sind.
Trotz zahlreicher Hinweise halten es die SVZ-Verantwortlichen nicht für nötig, selbst Stunden nach Erscheinen solche oder ähnliche Kommentare zu löschen. Klar, dass "das Boot voll" ist und ein "zweites Lichtenhagen" vor der Tür steht, wie es auch hieß.








Donnerstag, 4. September 2014

Bundeswehrwerbung für Kinder: Alles harmlos, meint die SPD *Update*

Gestern zeigten wir die Schülerfahrkarte der VVG im Landkreis Vorpommern-Greifswald (mit Dank an Peter Ritter, MdL Die Linke).
Ich finde diese Werbung geschmacklos. In diesen Zeiten, in denen allenthalben über neue Bundeswehreinsätze nachgedacht wird, braucht die Bundeswehr anscheinend viele neue "potentielle Mörderlein". Wie sonst soll diese Werbung auf den Fahrkarten von Kindern zu verstehen sein? "Die Bundeswehr braucht Nachwuchs", meint der Nordkurier (NK).
Neben der Bundeswehr steht die VVG, die Verkehrsgesellschaft des Kreises, die diese Werbung zuließ, in der Kritik. Nun war ich der Meinung, dass diese Kritik über alle Parteigrenzen hinweg zu hören sei. Leider belehrt mich die SPD in Gestalt der Kreistagsmitglieder Raulin (immerhin auch Vorsitzender der Fraktion SPD/Grüne) und Dahlemann eines Besseren.
Raulin sieht durch diese Kritik "den Wirtschaftsfaktor Bundeswehr geschmälert", wie er den NK wissen ließ (Artikel "Weiter Streit um Bundeswehrwerbung" vom 04.09.14, S. 17, leider nicht online) und in der Bundeswehr "einen großen Ausbildungsbetrieb".

Auch Dahlemann, nebenbei MdL, hat kein Problem mit dieser Art von Werbung. Darin zeige sich die Verwurzelung "der Bundeswehr in der Zivilgesellschaft". Werbung auch bei Kindern sei konsequent.
Geht´s noch? Wenn Kindern im Schulalter durch diese Werbung (die ihnen quasi aufgezwungen wird) die Bundeswehr und deren Geschäft mittels "Clubtreffen, Events, Foren und Reportagen (aus Kriegsgebieten?)" vermittelt werden soll, ist eindeutig eine Grenze überschritten. Mit fadenscheinigen Argumenten von Kreispolitikern aus der Nähe eines Bundeswehrstandortes ist das jedenfalls nicht zu rechtfertigen. Wie wäre es mal mit ehrlicher Werbung?
                                                                   Bild: Titanic
Die Titanic hat hier noch ein paar Vorschläge für eine ehrliche Bundeswehrwerbung.

*Update*
Patrick Dahlemann legt Wert darauf, dass in der Haffzeitung, anders als im Vorpommern-Kurier, der von ihm für wichtig gehaltene Zusatz steht "Ob man damit bei Drittklässlern anfangen müsse, sei dahingestellt." Ich meine, dass damit seine Aussage, "Nachwuchs-Werbung sei unumgänglich", zwar etwas relativiert wird, eine Verurteilung dieser unsäglichen Bundeswehrwerbung bei Kindern sieht aber anders aus und ist beim besten Willen nicht heraus zu lesen.

Dienstag, 2. September 2014

Über die eigene Geheimniskrämerei gestolpert...

Sozial- und Finanzausschuss standen offenbar in der vergangenen Woche vor einem Problem: Eine (damals noch: geplante) Stelle, die im Zuge der Haushaltskonsolidierung gestrichen wurde, wurde mit Vertrag und allem Drum und Dran besetzt - weil die Sperrung der (damals noch: geplanten) Stelle im nichtöffentlichen Teil der Bürgerschaftssitzung beschlossen wurde, ist einem Artikel der OZ zu entnehmen.

 Wäre die Betreffende, um deren Stelle es geht, eine hoch dotierte Geschäftsführerin oder ähnliches, würde der Fehler stillschweigend korrigiert oder es flössen hunderttausende von Euronen als Abfindung. Da es sich aber nur um einen kleinen Vertrag handelt, kann man es wahrscheinlich so machen, wie es der Sozialsenator Dembski formulierte: "Dann wird die Maßnahme halt beendet", wenn die Bürgerschaft der nicht geplanten Ausgabe nicht zustimmt. Und was heißt das für den Vertrag und seine Nehmerin?

Man hätte dies vermeiden können, wenn endlich diese Bauchpinselei einiger sich durch nichtöffentliche Sitzungen geadelt fühlender Bürgerschaftsmitglieder aufhörte. Zukünftig sollte grundsätzlich jeder Inhalt öffentlich behandelt werden; für Nichtöffentlichkeit sollte es jeweils einer eigenen Begründung bedürfen.

Eine geplante Stelle nichtöffentlich zu behandeln ist aber Quatsch.




Montag, 1. September 2014

Woche des Bürgerschaftlichen Engagements

Woche des Bürgerschaftlichen Engagements - Bürgerengagement in Greifswald - Praxis und Anstoß

Am 18.09.2014 um 16:00
Woche des Bürgerschaftlichen Engagements: 12.-21.September 20141
  • 18.09.2014 im Rathaus (Bürgerschaftssaal) 16-20 Uhr:
    Bürgerengagement in Greifswald - Praxis und Anstoß

  • 18.09.2014 Impulsreferat von Dr. Ansgar Klein, Geschäftsführer des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement (BBE), Berlin und anschließend 5 Workshops:
    • a) Jugend engagiert! Leitung Michael Steiger
    • b) Lebenswerte Stadtteile. Leitung Anette Riesinger
    • c) Wozu brauchen wir Fortbildung im BE? Leitung Monika Meyer-Klette
    • d) Vereinsvorstände gesucht Leitung Gast aus dem Freiwilligenzentrum Halle/S.
    • e) Inklusive Gesellschaft n.n.

 
 

Schriftliches Kulturgut erhalten!

Schriftliches Kulturgut erhalten! Ein Weimarer Appell an Bund, Länder, Gemeinden, Kirchen, Vereine und Stiftungen.
Hier direkt unterzeichnen:
http://www.avaaz.org/de/petition/Bund_Laender_Gemeinden_Kirchen_Vereine_und_Stiftungen_Schriftliches_Kulturgut_erhalten_Ein_Weimarer_Appell/?tYaHlib

Vor zehn Jahren, am 2. September 2004, brannte die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Vor fünf Jahren, am 3. März 2009, stürzte das Historische Archiv der Stadt Köln ein. Auch das Hochwasser an Elbe und Donau im Jahr 2013 hat, wie zuvor schon 2002, Archive und Bibliotheken in Mitleidenschaft gezogen.

Die schriftliche Überlieferung ist durch Vernachlässigung zunehmend gefährdet. Eine Stadtgründungsurkunde, ein barockes Buch, eine alte Landkarte, das Fotoalbum eines Exilschriftstellers oder eine Notenhandschrift sind unverwechselbare Zeugnisse unserer Kulturgeschichte. Wir brauchen diese Originale weiterhin, auch wenn Abbilder davon für das Internet hergestellt sind. Nur die Originale sichern dauerhaft die Möglichkeit des wissenschaftlichen Verstehens. Originalerhalt und Digitalisierung ergänzen sich.

Im Einzelnen fordern wir:

1. Die bewahrenden Kultureinrichtungen müssen mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um Bücher und Dokumente vor dem Papierzerfall zu retten und historische Bucheinbände in den Bibliotheken zu erhalten.

2. Das Forschungsnetzwerk auf dem Gebiet der Restaurierung und des Kulturgüterschutzes muss ausgebaut werden.

3. Bund und Länder müssen die zentrale Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts in Berlin dauerhaft absichern und mit den nötigen Finanzmitteln ausstatten, damit eine nationale Strategie umgesetzt werden kann.

4. Auch wenn die Zuständigkeit für Kultur bei den Ländern liegt, muss die Initialzündung für die dringend benötigte Initiative von der Bundesebene ausgehen.

5. Der Katastrophenschutz muss auf nationaler Ebene um den Schutz der Kulturgüter erweitert werden.

Wir appellieren an die Verantwortlichen in Bund, Ländern und Gemeinden, in Kirchen, Vereinen und Stiftungen, in gleicher Weise wie die baulichen Denkmäler auch die gefährdeten Originale der reichen kulturellen und wissenschaftlichen Überlieferung in Deutschland zu sichern!

Erstunterzeichner:

Aleida Assmann, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin - Michael Krüger, Schriftsteller - Karl Lagerfeld, Modeschöpfer - Christian Meier, Historiker - Anne-Sophie Mutter, Musikerin - Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D. - Friede Springer, Verlegerin - Nike Wagner, Intendantin - Christina Weiss, Staatsministerin für Kultur a. D. - Wim Wenders, Filmemacher - Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist

Weimar, den 30. August 2014

http://www.avaaz.org/de/petition/Bund_Laender_Gemeinden_Kirchen_Vereine_und_Stiftungen_Schriftliches_Kulturgut_erhalten_Ein_Weimarer_Appell/?tYaHlib
Verschickt durch Avaaz im Auftrag von Michael's Petition