Donnerstag, 31. August 2017
Arbeitskreis Oberzentrum, Region, Umland
Sehr
geehrte Mitglieder,
ich
möchte Sie hiermit zu einer weiteren Sitzung des Arbeitskreises Oberzentrum,
Region, Umland am
Dienstag,
den 10.10.2017 von 16:00-18:00 Uhr im Stadthaus, Raum A 202 einladen.
Der
Beratungsraum befindet sich im Stadthaus (ehemalige Post), im Altbau, in der 2.
Etage.
Herr
Kammann von der WFG hat sich bereit erklärt, über wirtschaftliche Themen der
Region zu referieren.
Daneben
können wie immer aktuelle Themen der Stadt und der Region angesprochen und
Informationen ausgetauscht werden.
Da
der Arbeitskreis ein offenes Gremien für die Stadt-Umland-Zusammenarbeit sowie
für regionale Themen ist, können Sie die Einladungen gern an
weitere Interessierte weiterreichen.
Über
Ihre Teilnahme würden wir uns freuen.

i. A.
Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Der Oberbürgermeister
Stadtbauamt
Abteilung Stadtentwicklung/ Untere Denkmalschutzbehörde
US-amerikanische Freiheit
Allen denjenigen, die sich nach wie vor Deregulierung, Neoliberalismus und "Freie Fahrt für freie Bürger!" auf die Fahnen geschrieben haben, sei der heutige OZ-Leitartikel ans Herz gelegt: Zum Glück haben wir bisher alle diejenigen vehindern können, die US-amerikanische Zustände in Europa einführen wollten!
Montag, 28. August 2017
Helikoptereltern und Elterntaxis
Im Spon können wir lesen:
Kinder sind Menschen. Keine zu behütenden Einhörner.
Und so etwass Brachiales wie eine Ampel einzurichten, noch ehe es ein Verkehrskonzept gibt, ist einfach Schwachsinn - selbst, wenn man der Meinung ist, dass alles, was das Autofahren unbequem macht, der Innenstadt dient...
Als "Katastrophe für die Eigenverantwortung der Kinder" beschreibt der Neusser Erziehungswissenschaftler Albert Wunsch die Folgen der Elterntaxis. Die Verkehrssicherheit sei dabei noch das kleinere Problem. Viel schwerwiegender sei, dass die Eltern ihren Kindern den Schulweg einfach nicht zutrauten: "Damit vermasseln sie Erfahrungen, die die Kinder unbedingt machen sollten."Der Artikel ist ein Plädoyer für die Vollsprerrung der betreffenden Straße, an der die Schule liegt, für die Zeit, die die Elternhelikoptertaxis zum Einflug benutzen. Gleichzeitig gibt es einen "Kiss & Fly"-Bereich, der den Schüler_innen wenigstens eine minimale Strecke übrig lässt, um für ein paar Minuten aus den Fängen der Eltern zu greraten, bevor es in die der Lehrer_innen geht. Für die Kollwitz-Schule käme z. B. der Parkplatz Loefflerstraße / Ecke Hansering in Betracht.
Der Pädagoge meint: den gemeinsamen Weg in der Gruppe, sich gegenseitig Geschichten zu erzählen, vielleicht auch mal einen kleinen Umweg zu machen, auf diese Weise das Areal zwischen Wohnung und Schule kennenzulernen oder auch mal einen Streich zu spielen. Das alles werde den Kindern vorenthalten - aus Bequemlichkeit und Angst.
Um die Konsequenzen zu verdeutlichen, berichtet Wunsch vom Beispiel einer Hamburger Schule, die den Kindern Hitzefrei geben wollte. Die Umsetzung sei daran gescheitert, dass zu viele Schüler noch nie allein nach Hause gegangen seien und den Weg einfach nicht gekannt hätten.
Dabei, sagt Albert Wunsch, hätten Studien auf dramatische Weise deutlich gemacht, wie überbehütend viele Eltern seien: 60 Prozent der Kinder, die gefahren werden, haben demnach einen Schulweg von weniger als 800 Metern.
Kinder sind Menschen. Keine zu behütenden Einhörner.
Und so etwass Brachiales wie eine Ampel einzurichten, noch ehe es ein Verkehrskonzept gibt, ist einfach Schwachsinn - selbst, wenn man der Meinung ist, dass alles, was das Autofahren unbequem macht, der Innenstadt dient...
Massentierhaltung
Zuchtsauen sind nach den Worten des agrarpolitischen Sprechers der Linksfraktion im Schweriner Landtag, Wolfgang Weiß, arme Schweine. Sie würden üblicherweise in Kastenständen gehalten und seien rund 80 Prozent ihres Lebens eingesperrt. „Dieser Missstand, dieses Leid der Tiere, muss endlich beseitigt werden“,steht heute in der Zeitung. Finden wir auch.
Verkleidung
Manche werden Antiquar_in oder Buchhändler_in, um jeden Tag Päckchen auspacken zu können.
Andere werden Oberbürgermeister, um sich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit verkleiden zu dürfen, ohne, dass jemand lacht oder es ihnen verbietet:
Hier:
Hier:
Hier:
Hier:
Und, ganz aktuell (aus der OZ von heute):
Die Brille dürfen wir als Form Brechtscher Verfremdung deuten, die, als achronologischer Bruch im Bild, auf die Distanz zwischen ersehnter und gegenwärtiger Zeit verweist...
Andere werden Oberbürgermeister, um sich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit verkleiden zu dürfen, ohne, dass jemand lacht oder es ihnen verbietet:
Hier:
Hier:
Hier:
Hier:
Und, ganz aktuell (aus der OZ von heute):
Die Brille dürfen wir als Form Brechtscher Verfremdung deuten, die, als achronologischer Bruch im Bild, auf die Distanz zwischen ersehnter und gegenwärtiger Zeit verweist...
Samstag, 26. August 2017
Kulturlandschaft
Unter Kulturlandschaft versteht man nicht das, was Axel Hochschild und einige verpeilte Kunstgeschichtler darunter verstehen zu dürfen glauben, um Energieerzeugung aus regenerativen Quellen zu verhindern, nämlich eine im falschen Sinne romantisierte Landschaft, die es ahistorisch und museal zu bewahren gilt - nein, Kulturlandschaft ist - im Unterschied zum Urwald beispielsweise - die vom Menschen für seine Zwecke gestaltete Landschaft.
Eine große Rolle spielen bei der Erhaltung des status quo EU-Subventionen:
Statt Biber zu töten.
Eine große Rolle spielen bei der Erhaltung des status quo EU-Subventionen:
Einer der davon direkt Betroffenen ist Landwirt Marius von Bomhard aus Lodmannshagen. Seit 24 Jahren bewirtschaftet die Familie auch gepachtete, schwer zu bewirtschaftende Waldwiesen. Einmal jährlich, zwischen 1. Juli und 31. August, werden die Flächen gemäht. „Das Stalu reicht dafür jährlich pro Hektar 220 Euro Sondersubventionen aus“, sagt von Bomhard.Und da stört natürlich die Natur in Gestalt eines Wasser stauenden Bibers nur.
„Durch die Biberburgen im Prägelbach ist der Rückstau in den Gräben, die durch die Wiesen laufen, so gewaltig, dass alles unter Wasser steht“, erläutert der junge LandwirtKein Medikament ohne Nebenwirkungen, kein Eingriff in die Natur (Biberschutz) ohne vorher nicht absehbare Folgen (für Wiesenflockenblume, Bachnelkenwurz und Gundelrebe).
Durch die regelmäßige Bewirtschaftung würden streng geschützte Arten wie Wiesenflockenblume, Bachnelkenwurz und Gundelrebe gedeihen. „Das sind Arten von höchstem Blühwert, wichtig für Bienen, Hummeln und andere Insekten“, betont er.Nur als Vorschlag, so zum Nachdenken: Wenn man mal einen Meter zur Seite tritt und monokausale Erklärungen unterlässt, so könnte man ja auch auf die Idee kommen, dass vielleicht mit den (von Menschen zu früheren, also anderen Zeiten und anderen Bedingungen angelegten) Gräben etwas nicht mehr zeitgemäß ist.
Statt Biber zu töten.
Freitag, 25. August 2017
Widerlich
Axel Hochschild, der schon dadurch auffiel, dass er Menschen, die anders als er ticken, zum Bespucken auf dem Greifswalder Markt ausstellte (kennen wir aus der Mitte des letzten Jahrhunderts), zeichnet sich in konsequenter Fortsetzung dessen durch Kulturimperialismus sowie Xeno- und Homophobie aus. In einem Artikel der heutigen OZ reagiert er auf die Darstellung in der gestrigen OZ auf die Tatsache, dass es Männerfrisöre gibt, folgendermaßen:
Leider gibt es darüber hinaus zur Äußerung von Axel Hochschild noch mehr und Schlimmeres zu sagen.
„Auch zum Malerhandwerk gehören nicht nur Tapezierarbeiten, sondern auch Dämmung, energetische Sanierung und Fassadeninstandsetzung.“ Nur mit einer soliden Ausbildung werde man langfristig erfolgreich sein. „Offenheit und Toleranz wünschen sich Menschen wie Shabo. Diese Offenheit für die Kultur des Gastlandes und seine Berufsbildungsmodalitäten wünschen wir uns auch von Flüchtlingen. Dann kann Integration besser gelingen.“Widerlich. Die Suppe steht mir bis Oberkante Unterlippe, daher erpare ich mir einen Kommentar. In die richtige Richtung geht der Leitartikel der heutigen OZ:
Leider gibt es darüber hinaus zur Äußerung von Axel Hochschild noch mehr und Schlimmeres zu sagen.
Donnerstag, 24. August 2017
Das Gegenteil von sanftem Tourismus
Was die OZ in ihrem Sommermagazin vorgestern und heute den gelangweilten Tourist_innen zu tun empfiehlt:
Haua.
Haua.
Eislaufbahn oder Kleine Hufeisennase
Normalerweise räumt gerade die CDU in ihrer Klientelpolitik alle Hemmnisse beiseite, wenn es um Ausweisung von neuen Baugebieten, speziell für Eigenheime, geht. Archäologische Tätigkeiten führen zu Verzögerungen und Verteuerungen, Natur- und Lärmschutz stehen erst in zweiter Reihe, von ästhetischen Kriterien gar nicht zu sprechen. Gestaltungssatzung: hinweggefegt. Städtebauliche Konzepte: Gedöns. Zersiedelung der Stadtrandlandschaft: was für träumende Spinner und Bedenkenträger.
Und bei dem großen Bauprojekt am Ryck, bei dem es um das vielfach so genannte "Filetstück" geht, wo endlos Wohnungen gebaut und Massen von Menschen zukünftig zu Hause sein sollen?
Wenn es darum geht, dass nicht die eigene Klientel daran vedient, entdeckt die CDU plötzlich ihr Herz für brütende Vögel und Eislaufende. Wenn man das UTB-Projekt auf dem Gebiet des B-Plan 55 irgendwie behindern oder madig machen kann, steht die CDU ganz vorne.
Heute nochmals nachzulesen:
Nebenbei: Der Chaos-Schreiber in der Greifswalder OZ-Redaktion kann sich nicht zwischen Vorwendeschreibe und Jetztzeit entscheiden: "Ordnungsamtsleiter Steffen Herr Winckler". Aber das wirklich nur nebenbei.
Und bei dem großen Bauprojekt am Ryck, bei dem es um das vielfach so genannte "Filetstück" geht, wo endlos Wohnungen gebaut und Massen von Menschen zukünftig zu Hause sein sollen?
Wenn es darum geht, dass nicht die eigene Klientel daran vedient, entdeckt die CDU plötzlich ihr Herz für brütende Vögel und Eislaufende. Wenn man das UTB-Projekt auf dem Gebiet des B-Plan 55 irgendwie behindern oder madig machen kann, steht die CDU ganz vorne.
Heute nochmals nachzulesen:
Der Vorsitzende der Jungen Union, Franz Küntzel, fürchtet, dass damit der Traum von einer Eisbahn im Winter zunichte gemacht wird.
Nebenbei: Der Chaos-Schreiber in der Greifswalder OZ-Redaktion kann sich nicht zwischen Vorwendeschreibe und Jetztzeit entscheiden: "Ordnungsamtsleiter Steffen Herr Winckler". Aber das wirklich nur nebenbei.
Endlagerung
Mehrere hunderttausend Tonnen schwach radioaktiver Atommüll sind nach Angaben des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) in mehr als 40 Städten und Gemeinden bundesweit entsorgt worden. Der strahlende Abfall sei auf Deponien gelagert, in Müllverbrennungsanlagen verbrannt oder etwa als Bauschutt weiterverwendet worden, teilte der BBU gestern mitheißt es in einer Meldung in der heutigen OZ. Überall kleine Häppchen deponieren, damit man das Problem mit der Endlagerung loswird - das Erfolgsmodell Lubmin-Rückbau bekommt erste Sprünge. Menschen taugen nicht zum Endlager, es sei denn, man legt, sehr zynisch, das Verursacherprinzip zugrunde. Und dass über die Luft und das Grund- und Regenwasser, die auf den Deponien später weidenden Schafe, über Ausflügler und dort Beschäftigte die strahlenden Reste in unbekannter Dosis bei uns Menschen (inklusive folgenden Generationen) landen, ist so gut wie sicher.
Der BBU veröffentlichte eine Liste mit betroffenen Deponien und Verbrennungsanlagen. Aus Mecklenburg-Vorpommern haben demnach die Deponien in Selmsdorf (Nordwestmecklenburg) und Spantekow (Vorpommern-Greifswald) Abfälle aus dem früheren Kernkraftwerk (KKW) Lubmin bei Greifswald angenommen.Die entsprechende Liste des BBU kann hier abgerufen werden. Nicht nur MV ist betroffen; in großem Maße entsorgten und entsorgen die Energiewerke Nord (ENW) aus Lubmin auch in Brandenburg (AKW Rheinsberg) sowie Hamburg (AKW Lubmin) und in Baden-Württemberg (Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK)).
Um welche Materialien es sich genau handelte, konnte das für den Rückbau beider KKW zuständige Entsorgungswerk für Nuklearanlagen (EWN) in Lubmin gestern nicht sagen.Sollte es tatsächlich für Abfälle im niederschwelligen Bereich keine Dokumentationspflichten geben? Als würde nicht auch und gerade dort - nach Paracelsus - die Menge das Gift machen?
Über die Gesamtmenge der bisher bundesweit verbrannten, deponierten und wiederverwendeten radioaktiven Abfälle gibt es nach Angaben der Umweltinitiativen keine Informationen. „Selbst die Behörden haben keinen umfassenden Überblick über den Verbleib der strahlenden Reste der Atomindustrie“, kritisiert Gertrud Patan vom Vorstand des BBU.Das kann so nicht bleiben.
Mit dem Abbau von Atomkraftwerken in den kommenden Jahren seien weitere Millionen Tonnen schwach radioaktiver Müll zu erwarten, warnen die Umweltschützer. Sie schlagen vor, alle radioaktiv belasteten Abfälle am jeweiligen Standort aufzubewahren, bis ein Konzept für den weiteren Umgang erstellt sei.
Mittwoch, 23. August 2017
Wir können dagegen eine Menge tun! (1)
Über die Zukunftsperspektiven von Orang Utans, wenn wir unseren Verbrauch nicht entsprechend einschränken, haben wir hier gesprochen.
Es handelt sich um ein Beispiel dafür, dass Verbraucher_innenverhalten natürlich menschengemacht ist, d. h., dass Probleme, die entstehen, auch gelöst werden können.
Z. B., indem man Produkte, die Plamöl enthalten, vermeidet. Da aber nicht auf der Packung steht: "Wenn nicht weiter für dieses Produkt Orang Utans getötet werden sollen, lassen Sie es stehen!", sollte man ein paar Produktkenntnisse haben, wie sie z. B. die Seite umweltblick.de versucht zu verbreiten.
Es handelt sich um ein Beispiel dafür, dass Verbraucher_innenverhalten natürlich menschengemacht ist, d. h., dass Probleme, die entstehen, auch gelöst werden können.
Z. B., indem man Produkte, die Plamöl enthalten, vermeidet. Da aber nicht auf der Packung steht: "Wenn nicht weiter für dieses Produkt Orang Utans getötet werden sollen, lassen Sie es stehen!", sollte man ein paar Produktkenntnisse haben, wie sie z. B. die Seite umweltblick.de versucht zu verbreiten.
Herauszufinden, ob Kosmetika oder Reinigungsmittel Palmöl enthalten ist nicht einfach, denn dies wird vorwiegend zur Herstellung von Emulgatoren oder Tensiden verwendet. Alle Hersteller verwenden in ihren Produktinformationen nicht das Wort "Palmöl", sondern Bezeichnungen wie z. B. "Sodium Lauryl Sulfoacetate", "Cetyl Palmitate" oder einfach nur "Pflanzenöl". Die folgende Liste soll Ihnen etwas mehr Klarheit verschaffen, welche Produkte Palmöl enthalten können.Der Palmöl-Schnellcheck und die Palmöl-Deklarationen. Beide Listen zum Ausschneiden als Einkaufshilfe. Autor: Umweltblick. Lizenz: ©Umweltblick
Potenziell palmölhaltige Inhaltsstoffe einfach und schnell erkennen.
- Cetearyl: Wird bei Naturkosmetik durch Hydrierung der Palmitinsäure gewonnen. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Cetyl: Wird bei Naturkosmetik durch Hydrierung der Palmitinsäure gewonnen. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Lauryl: Enthält veresterte Laurinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Lauroyl: Enthält ein Derivat der Laurinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Laurate: Enthält Laurinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Palm: Palmöl ist sicher enthalten.
- Palmate: Palmöl ist sicher enthalten.
- Palmitate: Palmöl ist sicher enthalten.
- Pflanzenöl: Meistens Öl minderwertiger Qualität. Kann auch eine Ölmischung sein. Herkunft unklar. Oft versteckt sich dahinter Palmöl, da es eines der billigsten Öle ist.
- Pflanzenfett: siehe Pflanzenöl.
- Pflanzliches Fett: siehe Pflanzenöl.
- Pflanzliches Öl: siehe Pflanzenöl.
- Stearyl: Enthält veresterte Stearinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
- Stearate: Enthalt Stearinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.
Lasset die Kindlein zu mir kommen
Nicht nur, dass Peter Multhauf in der Greifswalder Bürgerschaft gegen Stimm- und Antragsrecht des Frauenbeirates Stellung bezogen hat, weil er ja - Frauenversteher, der er ist - schon immer die Sache der Frau in der Bürgerschaft vertreten hat (sie sollen ihn nur darum bitten, dann trage er ihre Sachen vor, sagte er), nicht nur, dass er in der Bürgerschaft Feiglinge und aufrechte Menschen danach unterscheidet, ob mensch seiner Meinung ist oder nicht, nein, er vertritt auch die Sache der Wackerower in der Bürgerschaft, wenn deren Gebiet erst eigemeindet ist - so, wie er auch Sprecher der Entrechteten und der Ortsteile ohne Bürgerschaftsmitglied ist - zumindest, wenn man dem Zitat Glauben schenken darf, das heute in der OZ abgedruckt ist:
Freitag, 18. August 2017
So viel zur kommunalen Selbstverwaltung
Vize-Landrat Jörg Hasselmann (CDU) bestätigte auf Anfrage, dass der Kreis damit das von der Stadt Lassan im Frühjahr abgelehnte, gemeindliche Einvernehmen ersatzweise erteilt hat.So steht es in der heutigen OZ zum Güllelager in Lassahn. "Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt", heißt es schon in Goethes Erlkönig. Und weiter (Hasselmann, nicht Goethe):
Da es an besagtem Bereich raumordnerisch um „Wirtschaft und Tourismus“ gehe, sei ein Versagen der Genehmigung mit der Begründung, der sanfte Tourismus werde geschädigt, nicht möglich.Kann mir das mal jemand erklären? Bis jetzt muss ich es so verstehen, dass bei einer Kollision von „Wirtschaft und Tourismus“die "Wirtschaft" einen Freifahrtschein erhält. Aber was ist denn "Tourismus", wenn nicht Teil der "Wirtschaft"? Ist das Geld, das das Land durch die Tourist_innen verdient, weniger wert als das, das der güllelagerbauende Landwirt in seine eigene Tasche abführt?
Ich glaube, dass sich bei Jörg Hasselmann (CDU) wie bei der übrigen Kreisverwaltungsspitze unter Barbara Syrbe (Die Linke) der eine oder andere Maßstab so ziemlich verschoben hat - zuungunsten des Kreises...
Verblendung
Nein, nein - es ist nicht der vierte Teil der Millennium-Trilogie gemeint, sondern die Parkstation für Kreis-Versorgungsfälle:
Arbeitgeberfreundliches, neoliberales Geplappere. Manche Anhänger dieser Richtung schwätzen schon von Vollbeschäftigung in Deutschland - wider die Realität:
Dabei ist Ulrich Vetter von der Förder- und Entwicklungsgesellschaft VG zutiefst überzeugt davon, dass dieser Landkreis mit einer höchstwertigen Internetversorgung schon bald über das entscheidende Kriterium verfügen werde, um Investoren ansiedeln und Zuzug organisieren zu können. Er spricht dann auch nicht von ungefähr von der Boom-Region in Land und Republik.Boom-Region Landkreis Greifswald-Vorpommern? Wovon träumt der Mensch nachts?
Arbeitgeberfreundliches, neoliberales Geplappere. Manche Anhänger dieser Richtung schwätzen schon von Vollbeschäftigung in Deutschland - wider die Realität:
Die Arbeit in Deutschland wird von immer mehr Menschen erledigt. Im zweiten Quartal dieses Jahres gingen mit 44,2 Millionen so viele Menschen einer Erwerbstätigkeit nach wie noch nie zuvor, berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden. [...] Die vorhandene Arbeit, das so genannte gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, wird in der Folge immer stärker aufgeteilt, auch mit einem hohen Teilzeit-Anteil. Nach den Berechnungen der Statistiker arbeitete im zweiten Quartal jeder Erwerbstätige im Schnitt 321,2 Stunden. Das waren 28 Stunden weniger als noch in den ersten drei Monaten des Jahres und der absolut niedrigste Wert seit der deutschen Wiedervereinigung, wie das Bundesamt berichtete.Trau, schau wem: Für wen die von der Landrätin Syrbe (Die Linke) protegierte "Förder- und Entwicklungsgesellschaft VG" Lobbyarbeit betreibt, findet sich hier:
Arbeiten Beschäftigte in unteren Einkommensgruppen mehr, bleibt ihnen nicht unbedingt mehr Geld übrig. Im schlimmsten Fall können Sozialabgaben, Transferleistungen und Einkommenssteuern gar zu Verlusten führen. Gutverdienern ergeht es besser.Auf den Vetterschen Boom bin ich gespannt!
Sexismusförderung durch den Landespresseball
Heiße Rhythmen, eisgekühlte Cocktails, kulinarische Leckerbissen und sexy Showactsso wird in der heutigen OZ der Landespresseball beworben.
Dazu gibt es das folgende Foto (Ausschnitt):
Wir fragen uns, was an einer 50er-Jahre-Badebekleidung, Vinyl-(oder gar Schellack(?)-)Singles und einem Grammophon "so jung und frisch wie nie" ist.
Sexistisch ist es allemal: Was hat nackte weibliche Haut mit dem Landespresseball zu tun? Handelt es sich um eine Damen-Lingerie-Werbeveranstaltung? Und wenn schon das "Leitmedium" sexistisch ist, was wundert man sich dann über den Zustand des Landes?
The upcoming Trump
Daher soll der alltägliche Rassismus und Chauvinismus hier deutlich gemacht werden.
Amthor nennt die "Ausländerkriminalität" als einen der treibenden Faktoren für seine Antwort auf die journalismusfreie Suggestivfrage der OZ: "Die Kriminalität ist bundesweit angestiegen. Was ist bei der inneren Sicherheit zu tun?". Ein juristisch zumindest halbgebildeter Mensch wie Amthor sollte wissen, dass es Straftatbestände gibt, die einzig und allein durch die Existenz des Ausländerrechts erzeugt werden - Verstöße gegen die Residenzpflicht in bestimmten Stadien des Anerkennungsverfahrens als größter Brocken z. B. -, die mit der "inneren Sicherheit" nichts, aber auch überhaupt gar nichts zu tun haben. Würde sich Amthor ein wenig um die Sache und, nebenbei, um die in seiner "Heimat" erscheinenden Medien kümmern, so fände er folgende Selbsteinschränkung der Autoren der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) [die Zitate stammen aus diesem Katapult-Beitrag]:
Diese Probleme sind auch den Verfassern der PKS bewusst. Sie stellen den Berichten daher folgende Leseanleitung voran: "Die PKS bietet somit kein getreues Spiegelbild der Kriminalitätswirklichkeit, sondern eine je nach Deliktsart mehr oder weniger starke Annäherung an die Realität."Die Verzerrung in der Darstellung der PKS hat mehrere Gründe:
- Weil die PKS ausländische Tatverdächtige gesondert betrachtet, wenden Medien und Politik ihre Aufmerksamkeit oft pauschal auf die Gefährdung durch "Ausländer".
- In der PKS ist jeder tatverdächtige Mensch, der keinen deutschen Pass hat, ein Ausländer (Touristen_innen, Arbeitnehmer_innen, Schüler_innen/Studierende, Asylbewerber_innen und Sonstige - letztere ist die zahlenmäßig am stärksten vertretene Gruppe).
- Im allgemeinen Sprachgebrauch werden auch Menschen mit Migrationsgeschichte als Ausländer bezeichnet, obwohl deren Familien teilweise schon viele Generationen in Deutschland leben. Das ist entscheidend, denn somit werden in der öffentlichen Debatte oft auch solche Menschen der Kategorie "Ausländer" zugeordnet, die in der PKS damit gar nicht gemeint sind.
- Wissenschaftliche Studien haben eine "ethnische Selektivität" im Anzeigeverhalten und in der Wahrnehmung von potentiellen Bedrohungen erkannt: Nichtdeutsche Täter werden verhältnismäßig häufiger angezeigt als deutsche. Diese Selektivität schlägt sich auch in der Polizeiarbeit nieder. So beschreibt der "Tatverdacht- und Kontrolleffekt", dass auch Polizisten davon ausgehen, dass Nichtdeutsche krimineller sind als Deutsche.
Diese von der Realität entkoppelte Wahrnehmung, die bisweilen einer Art "apokalyptischer Endzeitstimmung" gleicht, wird von einigen Parteien im Wahlkampf befeuert. Und die anderen Parteien machen mit. Denn mit dem Thema Sicherheit lässt sich in einem Land, in dem augenscheinlich die Furcht grundsätzlich groß und die vor "dem gewalttätigen Ausländer" noch größer ist, hervorragend auf Stimmenfang gehen. So konkurrieren Parteien und Politiker als Beschützer und Heilsbringer. Die Verlierer sind Menschen mit Migrationsgeschichte, wenn mit dem Trugbild des gefährlichen "Ausländers" rassistische Politik betrieben wird.So viel zum alltäglichen Rassismus in der Bundesrepublik, hier die Anwendung in MV.
Und nun zum Chauvinismus: die von Amthor erwähnte "Grenzkriminalität", die zur bundesweiten Steigerung der Kriminalität beigetragen habe und ein Problem der "inneren Sicherheit" sei. Die PKS für den Landkreis Vorpommern-Greifswald besagt das Gegenteil:
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald wurden im Jahr 2016 insgesamt 16.369 Straftaten registriert, 34 Straftaten (-0,2 %) weniger als im Vorjahr mit 16.403 Fällen. Damit setzt sich der Trend des Rückgangs fort, denn in 2013 wurden noch 18.003 Fälle registriert.[...] Die Kriminalitätshäufigkeitszahl lag bei 6.867 Straftaten pro 100.000 Einwohner und damit unterhalb dem Landesdurchschnitt von 7.632 Straftaten. [...] Die Diebstahlsdelikte mit 6.699 Straftaten und einem Rückgang von 403 Fällen stellt die größte Gruppe aller Straftaten dar. Damit setzt sich der Rückwärtstrend seit 2010 / 2011 im Landkreis V-G weiter fort. [...] Bei den Wohnungseinbruchsdiebstählen konnte ein weiterer Rückgang von 399 Fällen im Jahr 2013 (2014: 354 Fälle, 2015: 265 Fälle) auf jetzt 254 erzielt werden. Für die Insel Usedom weist die PKS einen Rückgang von 155 in 2013 (2014: 142, 2015: 78) auf jetzt 55 Fälle aus.[...] Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen hat sich von 15,29 % mit 968 Personen im Jahr 2015 auf 16,61 % mit jetzt 1.046 Personen erhöht. Der Anteil polnischer Staatsangehöriger bleibt mit 7,1 % (201: 7,26 %) nahezu unverändert. [...] Der Schwerpunkt liegt mit 162 Tatverdächtigen bei den Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz.Und damit schließt sich der Kreis vom Rassismus zum Chauvinismus. Offensichtlich entspricht weder die Suggestivfrage der OZ noch die Antwort des konservativen JungCDUlers der Realität - weder die nicht genannten "Polen" noch die "Ausländer" stellen in Mecklenburg-Vorpommern irgendeine Gefährdung der "inneren Sicherheit" dar.
Sagt die Polizei.
Philipp Amthor weiß es offenbar besser...
Aber wir hatten ja schon konstatiert: Egal, was Amthor sagt, denkt oder tut, gewählt wird er von den Konservativen sowieso.
Statistik
Über die Glaubwürdigkeit von Statistik, sofern sie zur Selbstdarstellung oder zur Durchsetzung ideologischer Ziele vorgeschoben wird, hatten wir schon gesprochen.
In der heutigen Ostseezeitung wird Mecklenburg-Vorpommern lobend erwähnt, weil es sich von Platz elf auf Platz sieben eines Ranking vorgeschoben hat, das vom "arbeitgebernahen" Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erstellt wird („Bildungsmonitor 2017“. Hier die Studie zum download vom ebenfalls nicht im Verdacht des Linksradikalismus stehenden "Instituts für Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM)).
Begründung ist u. a.:
In der heutigen Ostseezeitung wird Mecklenburg-Vorpommern lobend erwähnt, weil es sich von Platz elf auf Platz sieben eines Ranking vorgeschoben hat, das vom "arbeitgebernahen" Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erstellt wird („Bildungsmonitor 2017“. Hier die Studie zum download vom ebenfalls nicht im Verdacht des Linksradikalismus stehenden "Instituts für Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM)).
Begründung ist u. a.:
Mit 8,2 Prozent habe das Land auch relativ wenige ausländische Schulabgänger ohne Abschluss gehabt.In Hinsicht auf die Tatsache, dass es in MV so gut wie keine Ausländer_innen gibt - MV belegt, vor Brandenburg, mit 3,7 % den vorletzten Platz beim Ländervergleich des Ausländeranteils; wobei der Ausländer_innenanteil in MV proportional stärker als in anderen Bundesländern durch die Hochschulen bestimmt wird - auf denen es keine ausländischen Schulabbrechenden gibt... - sollte MV wegen 8,2 % ausländischer Schulabgänger_innen ohne Abschluss (bei 3,7 % Ausländer_innenanteil) eigentlich eher herunter- statt heraufgestuft werden.
Donnerstag, 17. August 2017
Ratlos
Heute morgen las ich in der gedruckten Ausgabe der OZ folgende Überschrift:
Aha. Vermutlich war der Auspuff des Fahrrades heißgelaufen, oder der Scheinwerfer hat in einer Art Brennglaseffekt das Feuer entzündet, oder der Radfahrer war so schnell, dass die heißen Reifen...
Ich bin verunsichert. Was hat die Tatsache, dass offenbar ein Mann ein Feld angezündet hat, damit zu tun, dass er auch Radfahrer ist? Vielleicht gibt der Rest des Artikels Aufschluss:
Aha. Mutwillig also. D. h., dass die oben genannten Unwahrscheinlichkeiten tatsächlich auszuschließen sind. Noch immer aber bleibt, vor allem bei der Wiederholung des Wortes "Radfahrer", die Frage: Was hat das mit dem mutwilligen Anzünden eines Getreidefeldes zu tun?
Nun, der Artikel ist noch nicht zu Ende - vielleicht kommt die Auflösung ja noch. Die Kameraden von der Feuerwehr (so lautet der entsprechende Textbaustein für OZ-Lokalredakteur_innen) konnten den Brand sofort löschen, ehe er größeren Schaden anrichtete. Lesen wir den Schluss:
Aha. Da ist er wieder, der Fahrradfahrer. Allerdings lässt mich mein geliebter lokaler Schweinepreisanzeiger im Stich - er erklärt mir bis zum Schluss nicht, was das Anzünden eines Feldes mit dem Fahrradfahren zu tun hat. Dabei möchte ich doch in meinem eigenen Tun so gerne vermeiden, hinter mir verbrannte Erde in Gestalt von abgefackelten Kornfeldern zu hinterlassen...
Ich glaube mittlerweile, dass die OZ, da es nun nicht mehr opportun ist, zu schreiben, welcher Nationalität ein "Täter" ist (vor allem, wenn es sich um Menschen "mit Migrationshintergrund" handelt), sich irgendeine andere Gruppe aussucht, damit die Meldung überhaupt eine Meldung wird. Dabei ist es vermutlich völlig egal, welcher Gruppe man solche Handlungen unterschiebt, Hauptsache, es gibt eine skandalierende Überschrift, und eine simple (kriminelle) Handlung wird emotional oder politisch aufgeladen.
Irgendwie war ich doch dabei, Argumente für die Abokündigung zu sammeln...
Aha. Vermutlich war der Auspuff des Fahrrades heißgelaufen, oder der Scheinwerfer hat in einer Art Brennglaseffekt das Feuer entzündet, oder der Radfahrer war so schnell, dass die heißen Reifen...
Ich bin verunsichert. Was hat die Tatsache, dass offenbar ein Mann ein Feld angezündet hat, damit zu tun, dass er auch Radfahrer ist? Vielleicht gibt der Rest des Artikels Aufschluss:
Aha. Mutwillig also. D. h., dass die oben genannten Unwahrscheinlichkeiten tatsächlich auszuschließen sind. Noch immer aber bleibt, vor allem bei der Wiederholung des Wortes "Radfahrer", die Frage: Was hat das mit dem mutwilligen Anzünden eines Getreidefeldes zu tun?
Nun, der Artikel ist noch nicht zu Ende - vielleicht kommt die Auflösung ja noch. Die Kameraden von der Feuerwehr (so lautet der entsprechende Textbaustein für OZ-Lokalredakteur_innen) konnten den Brand sofort löschen, ehe er größeren Schaden anrichtete. Lesen wir den Schluss:
Aha. Da ist er wieder, der Fahrradfahrer. Allerdings lässt mich mein geliebter lokaler Schweinepreisanzeiger im Stich - er erklärt mir bis zum Schluss nicht, was das Anzünden eines Feldes mit dem Fahrradfahren zu tun hat. Dabei möchte ich doch in meinem eigenen Tun so gerne vermeiden, hinter mir verbrannte Erde in Gestalt von abgefackelten Kornfeldern zu hinterlassen...
Ich glaube mittlerweile, dass die OZ, da es nun nicht mehr opportun ist, zu schreiben, welcher Nationalität ein "Täter" ist (vor allem, wenn es sich um Menschen "mit Migrationshintergrund" handelt), sich irgendeine andere Gruppe aussucht, damit die Meldung überhaupt eine Meldung wird. Dabei ist es vermutlich völlig egal, welcher Gruppe man solche Handlungen unterschiebt, Hauptsache, es gibt eine skandalierende Überschrift, und eine simple (kriminelle) Handlung wird emotional oder politisch aufgeladen.
Irgendwie war ich doch dabei, Argumente für die Abokündigung zu sammeln...
Wir können dagegen eine Menge tun!
Der Deutschlandfunk meldet:
Die Zukunftsperspektiven von Orang-Utans haben sich aus Sicht von Umweltschützern weiter verschlechtert. [...] Nach Angaben des World Wide Fund For Nature - WWF - haben Orang-Utans, die nur noch auf den indonesischen Inseln Sumatra und Borneo vorkommen, in den vergangenen drei Jahrzehnten fast die Hälfte ihres Lebensraums verloren. Zum Teil legen Menschen Brände, um den Regenwald zu roden und die Flächen als Plantagen zu nutzen - vor allem für die Gewinnung von Palmöl.Unter anderem hat das auch mit dem Konsumverhalten von uns Verbraucher_innen zu tun. Die erste und einfachste Maßnahme ist: Produkte mit Palmöl vermeiden! Es gibt für jedes dieser Produkte gleichwertigen Ersatz.
Der alltägliche Sexismus
Auf die Verharmlosung der Nutzung des weiblichen Körpers zu Werbezwecken in der OZ hatten wir schon häufiger hingewiesen (z. B. hier).
Der Sommer ist eine Gelegenheit, vielfach mit viel Haut von Frauen für die Steigerung der Auflage zu sorgen.
Vorgestern fand sich auf Seite 1 des OZ-Mantel folgendes Bild:
Heute ging es weiter:
Widerlich.
Der Sommer ist eine Gelegenheit, vielfach mit viel Haut von Frauen für die Steigerung der Auflage zu sorgen.
Vorgestern fand sich auf Seite 1 des OZ-Mantel folgendes Bild:
Heute ging es weiter:
Widerlich.
Montag, 14. August 2017
Verkehrspolitik
In der Frankfurter Rundschau vom Wochenende stehen einige Stellungnahmen zur Radverkehrspolitik, u. a. vom ideologieunverdächtigen Leiter der Unfallforschung der Versicherer, Siegfried Brockmann. Einige davon (und von anderen) scheinen für Greifswald geschrieben worden zu sein, vor allem für die seit neuestem "tabulose" Verkehrspolitik:
Wenn sie das doch nur einmal begreifen würden!
Und nochmal Greifswald:
Die Lage ist für Brockmann oft hausgemacht. Wenn Politik den Radverkehr laut propagiere, dann komme er auch. „Doch die meisten Kommunen sind darauf gar nicht vorbereitet“, bilanziert der Forscher. Infrastrukturplanung fürs Rad sei nicht selten irgendwo in den 70er Jahren stehen geblieben, selbst in Hochburgen wie Münster. Welche deutsche Stadt hat ein modernes, attraktives, sicheres und gut durchdachtes Radwegenetz? Brockmann muss überlegen. [...] Attraktive Radwege auf verbreiterten Bürgersteigen hält Brockmann für sicherer. Auch dafür müssten Autofahrer eine Spur abgebenWir müssen auch überlegen, wie Brockmann. In Greifswald jedenfalls "ist noch Luft nach oben", um den Sprech zu gebrauchen, den kommunale Entscheider hoffentlich nicht nur verwenden, sondern auch verstehen.
„Je mehr Menschen auf Bus, Bahn oder Fahrrad umsteigen können und wollen, desto schneller kommen auch die voran, die auf das Auto angewiesen bleiben“, argumentiert Berlins Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos/für Grüne).Je mehr Menschen mit dem Rad fahren, desto besser können sich auch diejenigen bewegen, die auf das Auto angewiesen sind.
Wenn sie das doch nur einmal begreifen würden!
Und nochmal Greifswald:
Beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat ist klar, dass Veränderungen nicht leise vonstatten gehen. „Es wird in den Kommunen Auseinandersetzungen um den Platz auf der Straße geben“, prognostiziert Hauptgeschäftsführer Christian Kellner. „Konflikte treten bundesweit vor allem dann auf, wenn es Städte lange versäumt haben, eine gute Rad-Infrastruktur zu schaffen.“ [...] Städte müssten auch überlegen, wie sie mit ruhendem Verkehr umgehen, ergänzt Christian Kellner. „Fahrzeuge stehen zu lange nutzlos am Straßenrand, zum Beispiel während der Arbeitszeit“. Es sei gesellschaftlich gewollt und sinnvoll, dass immer mehr Menschen Rad fahren. „Das Auto wird Anteile verlieren. Das heißt, wir werden es intelligenter nutzen müssen“, folgert Kellner. Zum Beispiel durch Carsharing, Parkmöglichkeiten außerhalb der Stadt und einen besser vernetzten Nahverkehr. „So, dass auch Pendler eine Chance haben, zur Arbeit zu kommen - und dafür nicht um vier Uhr morgens aufstehen müssen.“Also los dann! Und wirklich mal "tabulos"...
Zum Nachdenken
"Der beste soziale Wohnungsbau sei die Förderung von Wohneigentum", hieß es auf der letzten Bürgerschaftssitzung. "Sozial ist, was Arbeit schafft", heißt es ebenfalls immer wieder.
Das Unbehagen an solchen Äußerungen sollte man durchaus formulieren: Das Schaffen von Arbeitplätzen (oder das Bauen von Eigenheimen) dient in erster Linie dem Profit der Unternehmenden (oder der Selbstbestätigung der Bauherren und -frauen), sei es durch funktionierende Betriebe, sei es durch die Zuschüsse für die Einrichtung von Arbeitsplätzen durch die öffentliche Hand (wonach man sich als Untgernehmender dann ganz in Ruhe verpissen kann, ohne die Auflagen zu erfüllen. Siehe Siemens in Greifswald).
Hier Auszüge aus einem Nachdenkartikel aus der FR vom vergangenen Wochenende dazu (es ist immer ein Gewinn, eine richtige Zeitung zu lesen, nicht nur den lokalen Schweinepreisanzeiger):
Das Unbehagen an solchen Äußerungen sollte man durchaus formulieren: Das Schaffen von Arbeitplätzen (oder das Bauen von Eigenheimen) dient in erster Linie dem Profit der Unternehmenden (oder der Selbstbestätigung der Bauherren und -frauen), sei es durch funktionierende Betriebe, sei es durch die Zuschüsse für die Einrichtung von Arbeitsplätzen durch die öffentliche Hand (wonach man sich als Untgernehmender dann ganz in Ruhe verpissen kann, ohne die Auflagen zu erfüllen. Siehe Siemens in Greifswald).
Hier Auszüge aus einem Nachdenkartikel aus der FR vom vergangenen Wochenende dazu (es ist immer ein Gewinn, eine richtige Zeitung zu lesen, nicht nur den lokalen Schweinepreisanzeiger):



Zu den letzten Bürgerschaftssitzungen
In den letzten beiden Bürgerschaftssitzungen standen 12 (!) Bebauungs- bzw. Flächennutzungspläne zur Diskussion und zur Änderung an.
Viele von ihnen betrafen städtische Randgebiete und das flächenfressende Ausufern der UHGW in die umliegende Landschaft.
Ein Kommentar aus der Frankfurter Rundschau vom vergangenen Wochenende dazu, verfasst von Günther Moewes, emeritierter Professor aus Dortmund:
Und welchen Grund sieht er dafür?
Ob Kapitalismus oder nicht: Zersiedelung ist für uns alle nicht gut. So viel kann man aus dem Verkauf der Grundstücke nicht an Gewinn ziehen, dass wir alle nicht dadurch verlören...
Viele von ihnen betrafen städtische Randgebiete und das flächenfressende Ausufern der UHGW in die umliegende Landschaft.
Ein Kommentar aus der Frankfurter Rundschau vom vergangenen Wochenende dazu, verfasst von Günther Moewes, emeritierter Professor aus Dortmund:
Und welchen Grund sieht er dafür?
Ob Kapitalismus oder nicht: Zersiedelung ist für uns alle nicht gut. So viel kann man aus dem Verkauf der Grundstücke nicht an Gewinn ziehen, dass wir alle nicht dadurch verlören...
Hinterrücks
Große Diskussion um das Theater - das Land zwingt ein bereits fusioniertes Theater zu erneuter Fusion; das Theaterangebot im östlichen Landesteil wird zugunsten der "schwarzen Null" der Landesregierung auf Wandertheaterniveau herabgesetzt; das Ensemble verbringt die meiste Arbeitszeit im Bus; weniger Inszenierungen, weniger Aufführungen der wenigeren Inszenierungen; Qualitätsverlust; weitere Wege für das Publikum -
alles vergebens als Argumente gegen die gutsherrliche Theaterzerstörung angeführt.
Der OB ist und war schon immer auf Seiten der Landesregierung gegen die Einwohnenden der Region. Zumindest ist das die Aussage der Kultusministerin:
alles vergebens als Argumente gegen die gutsherrliche Theaterzerstörung angeführt.
Der OB ist und war schon immer auf Seiten der Landesregierung gegen die Einwohnenden der Region. Zumindest ist das die Aussage der Kultusministerin:
Sie haben die Kommunen aber durchaus im Würgegriff, weil das Land seinen jährlichen Zuschuss für die Theater seit mehr als 20 Jahren nicht erhöht hat, während die Kosten steigen. Die mussten doch zustimmen.Die kommunalen Vertreter haben während einer gemeinsamen Runde im Mai hier in Schwerin gesagt: Wir wollen das. Da saßen alle am Tisch. Kritik kam keine. Es scheint weniger das Ob, sondern eher das Wie relevant zu sein. Zurzeit sind alle sehr bemüht, dass es mit dem gesamten Vorhaben vorangeht. [Hervorhebung vom Autor]
Tja, das kommt dabei heraus, wenn ein OB nicht für die Belange seiner Stadt eintritt - oder stimmt die Darstellung der Kultusministerin nicht?
Samstag, 12. August 2017
AfD-Verlautbarungsorgan?
Das Bündnis "Anklam für alle" warnt kurz vor der Bundestagswahl in einem Aufruf vor einem "hohen Zuspruch für Parteien, die gegen die geltenden Menschenrechte aufrufen und die Würde jedes Einzelnen gering schätzen". Es spricht von undemokratischen Parteien, die der Stadt schaden könnten.
Ohne dass NPD und AfD direkt benannt sind, dürfte klar sein, wer gemeint ist.
Aber was macht das AfD-Verlautbarungsorgan, bekannt als Nordkurier (NK), daraus? "Anklamer Bündnis will Wählern die Hand führen" (leider nicht online) titelt es. Der NK unterstellt damit unterschwellig versuchte Wahlmanipulationen, denn das Handführen beim Wahlvorgang riecht schon danach. Er schreibt weiter, das Bündnis störe "sich offenbar am politischen Willen, den die Anklamer bei der letzten Wahl erkennen ließen". Das Bündnis wolle sich "offenbar mit einem großen Teil der Bürger anlegen".
Ein Aufruf, ein Sicheinmischen in den Wahlkampf, ist und bleibt ein demokratisches Recht, das auch dem Bündnis zusteht. Warum das verwerflich sein soll, nur weil viele Anklamer bei der letzten (Landtags)wahl der AfD ihre Stimme gegeben haben, bleibt das Geheimnis des NK. Selbstverständlich kann (und muss) angesichts der Webers, Weißigs, Höckes und Co. in der AfD vor dieser gewarnt werden.
Während der Aufruf des Bündnisses in einer Spalte (kommentierend, wie ich finde) dargestellt wird, bietet der NK dann der AfD Raum für ihre Opferrolle. Manthei darf nach der Legitimation des Bündnisses (äh, Wahrnehmung von Grundrechten, Herr Manthei) fragen und Holm sieht den Ruf der Stadt gefährdet. Das Benennen von Problemen ist also gefährlicher als das Vorhandensein von Problemen, oder wie müssen wir das verstehen, Herr Holm? In Sachen Nestbeschmutzung empfehle ich die Lektüre Erich Mühsams Vorbemerkung zum Buch "Abrechnung". Auch darf Holm über die angebliche Behinderung einer "zugelassenen" Partei schwadronieren, ohne dass der NK dies ähnlich "kommentiert" wie den Aufruf des Bündnisses. Parteien werden bei ihrer "Zulassung" nicht inhaltlich auf ihre demokratische Gesinnung geprüft, sie können nur verboten werden. Demokratiefeindlich können sie trotzdem sein. Auch die NSDAP hat (zugelassen) an Wahlen teilgenommen. Das Ergebnis kennen wir.
Screenshot von nordkurier.de
Ohne dass NPD und AfD direkt benannt sind, dürfte klar sein, wer gemeint ist.
Aber was macht das AfD-Verlautbarungsorgan, bekannt als Nordkurier (NK), daraus? "Anklamer Bündnis will Wählern die Hand führen" (leider nicht online) titelt es. Der NK unterstellt damit unterschwellig versuchte Wahlmanipulationen, denn das Handführen beim Wahlvorgang riecht schon danach. Er schreibt weiter, das Bündnis störe "sich offenbar am politischen Willen, den die Anklamer bei der letzten Wahl erkennen ließen". Das Bündnis wolle sich "offenbar mit einem großen Teil der Bürger anlegen".
Ein Aufruf, ein Sicheinmischen in den Wahlkampf, ist und bleibt ein demokratisches Recht, das auch dem Bündnis zusteht. Warum das verwerflich sein soll, nur weil viele Anklamer bei der letzten (Landtags)wahl der AfD ihre Stimme gegeben haben, bleibt das Geheimnis des NK. Selbstverständlich kann (und muss) angesichts der Webers, Weißigs, Höckes und Co. in der AfD vor dieser gewarnt werden.
Während der Aufruf des Bündnisses in einer Spalte (kommentierend, wie ich finde) dargestellt wird, bietet der NK dann der AfD Raum für ihre Opferrolle. Manthei darf nach der Legitimation des Bündnisses (äh, Wahrnehmung von Grundrechten, Herr Manthei) fragen und Holm sieht den Ruf der Stadt gefährdet. Das Benennen von Problemen ist also gefährlicher als das Vorhandensein von Problemen, oder wie müssen wir das verstehen, Herr Holm? In Sachen Nestbeschmutzung empfehle ich die Lektüre Erich Mühsams Vorbemerkung zum Buch "Abrechnung". Auch darf Holm über die angebliche Behinderung einer "zugelassenen" Partei schwadronieren, ohne dass der NK dies ähnlich "kommentiert" wie den Aufruf des Bündnisses. Parteien werden bei ihrer "Zulassung" nicht inhaltlich auf ihre demokratische Gesinnung geprüft, sie können nur verboten werden. Demokratiefeindlich können sie trotzdem sein. Auch die NSDAP hat (zugelassen) an Wahlen teilgenommen. Das Ergebnis kennen wir.
Screenshot von nordkurier.de
Freitag, 11. August 2017
Doppelmitgliedschaft
Vermutlich bekommt jedes AfD-Mitglied einen eingedruckten Haken im Parteibuch für die Mitgliedschaft im konservativen Kreis.
Anders möchte ich mir das nicht vorstellen.
Anders möchte ich mir das nicht vorstellen.
Mittwoch, 9. August 2017
Robert bekommt gute Presse
Erster Direktkandidat der Tierschutzpartei
Landesvorsitzender Robert Gabel tritt gegen Angela Merkel an / Insgesamt fünf Kandidaten kleiner Parteien im Wahlkreis 15
Artikel veröffentlicht: Mittwoch, 09.08.2017 00:00 Uhr
Robert Gabel sammelt Unterschriften für die Tierschutzpartei.Quelle: Foto: Eob
Greifswald. Mit dem Greifswalder Robert Gabel tritt erstmals ein Mitglied der Partei Mensch Tier Umwelt ((Tierschutzpartei) als Direktkandidat bei einer Bundestagswahl in MV an.
schreibt eob in der heutigen Ausgabe der OZ. Und weiter:
„Tiere dürfen nicht mehr wie Sachen behandelt werden“, fordert Gabel. Fairer Handel, die Erprobung eines bedingungslosen Grundeinkommens sowie das Verbot von Rüstungsexporten und Kriegseinsätzen sind weitere Ziele des Kandidaten.
Wir wünschen Robert viel Erfolg!
Die Urlaubsinsel Rügen...
... klagt über Fachkräftemangel. Die Urlauber beklagen sich über unprofessionellen Service.
Wir wissen den Grund dafür:
Wir wissen den Grund dafür:
[Nach der jüngsten Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit] sind die Bruttoarbeitsentgelte für Vollzeitbeschäftigte im Nordosten mit 2306 Euro die niedrigsten bundesweit. Sie lägen sogar noch 204 Euro unter dem Durchschnitt der ostdeutschen Länder. „Von der deutschen Einheit und einheitlichen Lebensverhältnissen sind wir noch weit – was die Bruttolöhne der Vollzeitbeschäftigten anbelangt, noch genau 827 Euro – entfernt“, so Oldenburg. Die Statistik sei so ernüchternd wie der Blick ins Portemonnaie für viele. Dies treffe besonders auf Arbeitnehmer in Nordvorpommern zu. Der Kreis Vorpommern-Rügen liege auf dem letzten Platz aller 401 Kreise und kreisfreien Städte. [Hervorhebung von uns.]
Wer nicht zahlt, bekommt auch keine Ledistung. Dies betrifft zunächst das Gasdtronomiegewerbe und dann die Urlaubenden.
Dienstag, 8. August 2017
Meinungsmache im Nordkurier
Der Nordkurier macht heute auf einer (redaktionellen) Seite in seiner Vorpommern-Ausgabe kostenlos Werbung für die AfD.
Während der eine Artikel "Hohe Rechnung für Anklams Gummi-Traum" noch ohne Vermischung von redaktionellem Text und Kommentar (ein Kommentar ist beigefügt und als solcher gekennzeichnet) auskommt, verwischt diese Trennung beim zweiten Artikel "Jung-Sozialist: Wolgaster Kritiker sollen die Linke verlassen!" völlig. Beide Artikel sind nicht online verfügbar.
In besagtem zweiten Artikel spricht der Nordkurier von "AfD-Hysterie" bei den Linken im Kreis. In einem redaktionellen Artikel wohlgemerkt, nicht in einem Kommentar. Und merkt süffisant an, für die Linken sei "die AfD sozusagen die Ausgeburt der Hölle". Sie sei für die Linken nur deshalb rassistisch, weil "sie den ungebremsten Flüchtlingsstrom nach Deutschland" ablehne. Das ist Meinungsmache, die in einem solchen Artikel nichts zu suchen hat. Und es ist gefährlich, wie verharmlosend angesichts der Webers, Höckes und Co. in der AfD über diese geschrieben wird.
Der Nordkurier geht auch nicht ansatzweise einem Hinweis des Landessprechers der Jugendverbandes "Solid" der Linkspartei, Benjamin Schwarz, nach, dass unabhängig von dem gemeinsamen Foto eines der beiden in die Kritik geratenen Linkspolitikers mit einem AfD-Sympathisanten "schon genug vorgefallen" sei. Ein Journalist hätte hier nachgefragt.
Vielleicht können wir aushelfen. Die in die Kritik geratenen Linkspolitiker sind auch sehr aktiv bei der Bürgerinitiative für den Erhalt des Kreiskrankenhauses Wolgast. Über deren "Gemeinsam sind wir stark"-Aussagen und ihre Querfrontbildung mit AfD-Politikern und der Greifswalder Provinz-Pegida "FFDG" hatten wir hier und hier berichtet. Das Greifswalder Bündnis "Greifswald für alle" hatte sich im November mit einem offenen Brief an die Bürgerinitiative gewandt. Darin hieß es zur Zusammenarbeit: "Wir befürchten, dass Fremdenfeindlichkeit und offener Rassismus durch solche gemeinsame Veranstaltungen in die Mitte der Gesellschaft gelangen. Glaubwürdiges Eintreten für ein weltoffenes und demokratisches Vorpommern wird dadurch zumindest erschwert."
Genug Möglichkeiten also, über seltsame Aktivitäten in Wolgast zu recherchieren.
Screenshot des NK-Artikels von heute
Während der eine Artikel "Hohe Rechnung für Anklams Gummi-Traum" noch ohne Vermischung von redaktionellem Text und Kommentar (ein Kommentar ist beigefügt und als solcher gekennzeichnet) auskommt, verwischt diese Trennung beim zweiten Artikel "Jung-Sozialist: Wolgaster Kritiker sollen die Linke verlassen!" völlig. Beide Artikel sind nicht online verfügbar.
In besagtem zweiten Artikel spricht der Nordkurier von "AfD-Hysterie" bei den Linken im Kreis. In einem redaktionellen Artikel wohlgemerkt, nicht in einem Kommentar. Und merkt süffisant an, für die Linken sei "die AfD sozusagen die Ausgeburt der Hölle". Sie sei für die Linken nur deshalb rassistisch, weil "sie den ungebremsten Flüchtlingsstrom nach Deutschland" ablehne. Das ist Meinungsmache, die in einem solchen Artikel nichts zu suchen hat. Und es ist gefährlich, wie verharmlosend angesichts der Webers, Höckes und Co. in der AfD über diese geschrieben wird.
Der Nordkurier geht auch nicht ansatzweise einem Hinweis des Landessprechers der Jugendverbandes "Solid" der Linkspartei, Benjamin Schwarz, nach, dass unabhängig von dem gemeinsamen Foto eines der beiden in die Kritik geratenen Linkspolitikers mit einem AfD-Sympathisanten "schon genug vorgefallen" sei. Ein Journalist hätte hier nachgefragt.
Vielleicht können wir aushelfen. Die in die Kritik geratenen Linkspolitiker sind auch sehr aktiv bei der Bürgerinitiative für den Erhalt des Kreiskrankenhauses Wolgast. Über deren "Gemeinsam sind wir stark"-Aussagen und ihre Querfrontbildung mit AfD-Politikern und der Greifswalder Provinz-Pegida "FFDG" hatten wir hier und hier berichtet. Das Greifswalder Bündnis "Greifswald für alle" hatte sich im November mit einem offenen Brief an die Bürgerinitiative gewandt. Darin hieß es zur Zusammenarbeit: "Wir befürchten, dass Fremdenfeindlichkeit und offener Rassismus durch solche gemeinsame Veranstaltungen in die Mitte der Gesellschaft gelangen. Glaubwürdiges Eintreten für ein weltoffenes und demokratisches Vorpommern wird dadurch zumindest erschwert."
Genug Möglichkeiten also, über seltsame Aktivitäten in Wolgast zu recherchieren.
Screenshot des NK-Artikels von heute
Verschlimmbesserung
Wir wiesen darauf hin, dass weder die Katze das Mausen noch Wulff das Wulffen läßt. Nun hat er (Wulff) sich verteidigt - aber die Sache nicht besser gemacht.
Vermutlich gibt es noch die eine oder andere "anwaltliche Vertretung" mehr, die den "Ehren"-Sold ein wenig aufstockt, bis er zu Wulffs Überleben ausreicht.
Der Alt-Bundespräsident selbst weist nun alle Vorwürfe zurück: Das Modeunternehmen Yargici sei lediglich ein Mandant der Anwaltskanzlei Wulff und Kollegen in Hamburg. „Herr Wulff ist nicht Angestellter des Unternehmens Yargici, sondern deren Anwalt“, sagte ein Vertreter der Wulff-Kanzlei dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Wulff sei weder bei dem Unternehmen angestellt, noch unterliege er einer Weisungsbefugnis. Im Rahmen der anwaltlichen Vertretung habe Wulff die Prokura überschrieben bekommen, Verträge zu unterzeichnen, falls einer der Geschäftsführer nicht verfügbar sei.Okay, also nicht Geschäftsfürer, sondern nur Anwalt. (Anstellung oder Weisungsbefugnis sind in diesem Zusammenhang kein Thema und sollen nur vom Kohlemachen ablenken.) Dies darf er natürlich nicht kostenfrei machen, sondern nimmt seine Gebühren dafür. Zusätzlich zu seinem "Ehren"-Sold. Erstens. Zweitens: Es scheint sich nur um die Spitze des Eisbergs zu handeln - wie viele (lukrative) Mandate hat der "Altbundespräsident" denn im Rahmen seiner Kanzleitätigkeit noch so? (Außer jetzt mit Prokura hin und wieder für eine Firma unterschreiben, wenn die Geschäftsführer nicht greifbar sind.)
Vermutlich gibt es noch die eine oder andere "anwaltliche Vertretung" mehr, die den "Ehren"-Sold ein wenig aufstockt, bis er zu Wulffs Überleben ausreicht.
Den Grünen ins Stammbuch
Die Kolumne "Speakers' Corner" unserer geliebten Tageszeitung ist erfrischend - die Stimme von außerhalb hebt - trotz unterschiedlicher Qualitäten der Beiträge - das Niveau insgesamt an. Wie in einigen anderen Tageszeitungen auch findet hier das statt, was von einer Zeitung zu erwarten ist: Stutzen, nachdenken, sich selbst einen besseren Standpunkt verschaffen, sprich: Aufklärung im besten Sinne.
Heute ging es um eines der momentanen Lieblingsthemen in Deutschland: den Dieselskandal.
Hens mahnt zurecht an, über den einen Skandal die anderen Lügen, Betrügereinen und Unverantwortlichkeiten nicht zu vergessen, für die die Autoindustrie verantwortlich ist - und unser aller Bequemlichkeit. Angeblich kommen wir ja schneller und besser mit dem Auto voran - dabei verschließen wir aber in Wutbürgermanier das Hirn vor den Fakten: Bis zu sieben Kilometern Entfernung z. B. ist das Fahrrad immer die bessere Wahl (für die, die ein Fahrrad bewegen können). Damit schließt sich der Kreis: Die Behauptungen der Autoindustrie sind so in uns drin, dass sie - unreflektiert - unser Verhalten steuern. Wir alle fallen auf die schöne, neue Welt und den Neusprech der Autoindustrie herein - es ist nur nicht ganz klar, ob das post- oder präfaktisch ist.
Mit der Elektromobilität ist es wie mit dem "Green New Deal" der Grünen: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Verbrauch, Konsum, Bequemlichkeit wie immer und immer größere Autos - aber aus erneuerbaren Energiequellen. Dass das weder geht noch überhaupt die Lösung für unsere Probleme sein kann, sollten eigentlich mittlerweile auch dessen Apologeten wissen.
Yup. Sharing in jeder Hinsicht ist angesagt - Bus und Bahn sind die ältesten und effektivsten Carsharing-Angebote ever. Wenn die dann noch alle elektromobil sind - haben wir fast wieder die Straßenbahn...
Heute ging es um eines der momentanen Lieblingsthemen in Deutschland: den Dieselskandal.
Hens mahnt zurecht an, über den einen Skandal die anderen Lügen, Betrügereinen und Unverantwortlichkeiten nicht zu vergessen, für die die Autoindustrie verantwortlich ist - und unser aller Bequemlichkeit. Angeblich kommen wir ja schneller und besser mit dem Auto voran - dabei verschließen wir aber in Wutbürgermanier das Hirn vor den Fakten: Bis zu sieben Kilometern Entfernung z. B. ist das Fahrrad immer die bessere Wahl (für die, die ein Fahrrad bewegen können). Damit schließt sich der Kreis: Die Behauptungen der Autoindustrie sind so in uns drin, dass sie - unreflektiert - unser Verhalten steuern. Wir alle fallen auf die schöne, neue Welt und den Neusprech der Autoindustrie herein - es ist nur nicht ganz klar, ob das post- oder präfaktisch ist.
Mit der Elektromobilität ist es wie mit dem "Green New Deal" der Grünen: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Verbrauch, Konsum, Bequemlichkeit wie immer und immer größere Autos - aber aus erneuerbaren Energiequellen. Dass das weder geht noch überhaupt die Lösung für unsere Probleme sein kann, sollten eigentlich mittlerweile auch dessen Apologeten wissen.
Yup. Sharing in jeder Hinsicht ist angesagt - Bus und Bahn sind die ältesten und effektivsten Carsharing-Angebote ever. Wenn die dann noch alle elektromobil sind - haben wir fast wieder die Straßenbahn...
Montag, 7. August 2017
Wulffen
Wir sprachen schon darüber, welches Bild die eine oder andere Politiker_in abgibt: hier und hier.
Nun bestätigt sich das Vorurteil, das Wort "wulffen" bekommt einen erneuten Beleg: Neben seinem Ehrensold von 200.000 Euro, einem Büro, Mitarbeitern, Fahrzeug mitsamt Fahrer muss Christian Wulff, der Ex-Bundespräsident, jetzt noch mehr raffen als Geschäftsführer einer Firma.
Es wäre gut gewesen, hätte er zumindest den "Ehren"(?)-Sold und die damit zusammenhängenden Vorteile aufgekündigt.
So bleibt nur ein weiteres Bild übrig: Christian Wulff ist ein schäbiger Raffzahn, und "wulffen" hat seine Bedeutung zurecht.
Nun bestätigt sich das Vorurteil, das Wort "wulffen" bekommt einen erneuten Beleg: Neben seinem Ehrensold von 200.000 Euro, einem Büro, Mitarbeitern, Fahrzeug mitsamt Fahrer muss Christian Wulff, der Ex-Bundespräsident, jetzt noch mehr raffen als Geschäftsführer einer Firma.
Es wäre gut gewesen, hätte er zumindest den "Ehren"(?)-Sold und die damit zusammenhängenden Vorteile aufgekündigt.
So bleibt nur ein weiteres Bild übrig: Christian Wulff ist ein schäbiger Raffzahn, und "wulffen" hat seine Bedeutung zurecht.
Abonnieren
Posts (Atom)