Verkehrsplanung in Greifswald

In Greifswald wird mit der Verkehrsplanung gerne gewartet, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Die UHGW prüft z. B. auf der Marktsüdseite, wie man die Verkehrssituation besser gestalten kann, und prüft, und prüft, und prüft - mindestens seit 2016 (wir schreiben, werte Stadtverwaltung, heuer das Jahr 2018...). Eigentlich muss kein Autofahrender vor dem Technischen Rathaus entlangfahren, denn Parkplätze gibt es dort nicht. Die Sinnlosschleife Rakower Straße, Markt, Fleischerstraße könnte längst unterbunden sein, einzig der Anliegerverkehr zur Mühlenstraße sollte in diesem Bereich fließen. Aber vor lauter Planung kommt das Ordnungsamt ja gar nicht zu Maßnahmen. Oder erst dann, wenn es den ersten Unfall vor der Post gegeben hat...

Eine ähnliche Dummheit geschieht gerade in der Loefflerstraße. Nicht nur, dass, unabhängig von jedem Verkehrskonzept, eine Ampel vor die Kollwitzschule gebaut wird, nein: das seit langem geforderte und immer wieder versprochene Verkehrskonzept bekommt jetzt, wie BER und Stuttgart 21, einen neuen Termin: Herbst 2018. Glaubt das noch einer?

Es ist seit Jahren bekannt, dass der neue geisteswissenschaftliche Campus an der Loefflerstraße entsteht. Wir haben es immer wieder in der Bürgerschaft angemahnt und eingefordert. Das war aber kein Anlass, über die dann mit Sicherheit entstehenden Verkehrsprobleme nachzudenken. Im Gegenteil:
Derzeit erarbeitet die Stadtverwaltung ein umfassendes Verkehrskonzept für den Innenstadtbereich. Es soll der Bürgerschaft im Herbst diesen Jahres vorgestellt werden.
Wer's glaubt, wird selig. Wenn das Verkehrskonzept jetzt noch nicht fertig ist, wo es doch schon seit mindestens (!) 2016 vom vorausschauenden Teil der Bürgerschaft gefordert wird, warum sollte es im Herbst fertig sein? Ein Teil der Hörsäle ist jetzt bereits eröffnet, die Mensa (!) wird in wenigen Tagen viele, viele Nutzer_innen anziehen, auch die übrigen Räume werden in absehbarer Zeit fertiggestellt. Aber ein Verkehrskonzept? Jetzt? Nö. Warum denn? Das Kind ist doch noch gar nicht in den Brunnen gefallen!

Zudem wird bald die Dompassage unter dem neuen Namen "Domcenter" wiedereröffnet und eine ganze Menge Verkehr beisteuern: Autoverkehr zur Tiefgarage, Fußgänger- und Radfahrer_innen zur "Eventgastronomie" im nördlichen Teil des Einkaufszentrums. Aber egal, den Straßenverkehr planen wir erst hinterher...

Verkehrsberuhigung ist wichtig und richtig. Berliner Kissen sind das Mindeste, was hier zu tun ist.
Langfristig könnte eine Aufpflasterung des kompletten Kreuzungsbereiches eine Maßnahme sein. „Sie soll frühestens nach Abschluss der Baumaßnahmen der Uni 2020/21 erfolgen“, sagt Reimann.
Ich lach' mich scheckig! Wenn alles fertig ist, reißt die Stadt die Straße auf für das bürokratische Wortmonstrum "Aufpflasterung"! Prima: Wir warten, bis alle denken, jetzt sind wir fertig, und dann fangen wir mit Presslufthämmern an! Grandios!
Ob dies tatsächlich notwendig sei, soll im Vorfeld nochmals geprüft werden.
Nee, is' klar. Siehe oben: Und prüft, und prüft, und prüft, und prüft...