Die Kreistagsmitglieder Anja Hübner und Robert Gabel (beide MUT) haben zum nächsten Kreistag einen Antrag zur Reduzierung des Silvesterfeuerwerks in Greifswald und anderen Gemeinden im Kreisgebiet eingebracht. Der Antrag steht am kommenden Montag, 16.11.2020, auf der TO des Sozialausschusses und ist hier zu finden. Wir werden den Antrag unterstützen.
Im Antrag heißt es u.a.:
"Der Kreistag beauftragt den Landrat, in Anerkennung der Umfrageergebnisse zu Silvesterfeuerwerk zusammen mit dem Oberbürgermeister der Universitäts- und Hansestadt Greifswald und den zuständigen Behörden auf der Landesebene ein Verbot von Silvesterfeuerwerk mit ausschließlicher Knallwirkung auf Grundlage des § 24 Absatz 2 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz in Verbindung mit § 1 der Landesverordnung über die Bestimmung der zuständigen Behörden auf dem Gebiet des Sprengstoffrechts in Greifswald zu erwirken."
Zur Begründung führen die Antragsteller*innen aus, dass es "viele Gründe [gibt], das Silvesterfeuerwerk zu reduzieren. Am wichtigsten ist der gesundheitliche Aspekt. Jedes Jahr gibt es unzählige Verletzte, die durch Explosionsstoffe teils schwer verletzt werden und notoperiert werden müssen, bspw. an Augen oder Händen. Aber auch viele andere Verletzungen sind jedes Jahr zu beklagen, bspw. Knalltraumata. Zudem werden stark erhöhte Werte für besonders giftigen Feinstaub gemessen, was ebenfalls gesundheitlich stark bedenklich ist."
Wir sind der Ansicht, auch wenn dies ausdrücklich nicht im Antrag erwähnt wird, dass diese Aspekte gerade in Corona-Zeiten im Vordergrund stehen. Zwei Meldungen der letzten Tage belegen dies.
So haben die Niederlande ein generelles Verbot für Silvester-Feuerwerk ausgesprochen und begründen dies mit einer notwendigen Entlastung des Gesundheitssystems. Die Corona-Pandemie bringt auch unser Gesundheitswesen an die Belastungsgrenze, weitere Patienten, die sich Böller um die Ohren hauen, brauchen wir da nicht.
Darüber hinaus stehen viele Coronatote mit Feinstaub im Zusammenhang. In dem MDR-Bericht heißt es, dass "rund 15 Prozent der an Covid-19 Verstorbenen [...] damit weltweit auf das Konto von Feinstaub und Co." gehen.
Das dürfte doch zur Begründung reichen, wenn ich auch leise Zweifel hinsichtlich der Mehrheitsverhältnisse im Kreistag habe. Möglicherweise sehen sich einige auf Seiten der QuerLeerdenker.