Um es einmal mit ganz einfachen Worten zu sagen

... schreibt Burkhard Stork, Bundesgeschäftsführer des ADFC, in der heutigen OZ:
Verpestete Luft und starre Zwangsmaßnahmen, wie Fahrverbote, hätten vermieden werden können, wenn die deutsche Politik früh die Alternativen zum Auto gefördert hätte. Während Dänemark und die Niederlande ab den 1980er-Jahren auf den Ausbau des Radverkehrs gesetzt haben, huldigt man in Deutschland noch heute dem Auto als Verkehrsmittel für alle Lebenslagen.
Predigen wir in Greifswald schon seit Jahren. Aber es gibt ja immer noch die Fraktion, die die Sorgen der Bürger ernst nimmt, dass sie ihren täglichen Wocheneinkauf nicht vom Auto bis zur Wohnung bekommen.
Mit fatalen Folgen: Weil es so bequem und günstig ist, nutzen die Deutschen das Auto nicht in erster Linie für die unvermeidlichen Fahrten über größere Distanzen und mit viel Gepäck, sondern in geradezu absurdem Ausmaß für Trips um die nächste Ecke. Die Hälfte aller Autofahrten ist weniger als fünf Kilometer lang, ein Viertel sogar unter zwei Kilometer! Wir fahren morgens für sechs Brötchen mit dem Auto zum Bäcker – und abends zum Spinning ins Fitness-Studio – ein Wahnsinn!  
Davon kenne ich auch eine Menge: Fitness erreiche ich durch mehr oder weniger regelmäßigen Besuch im gleichnamigen Center, nicht durch Alltagsradeln...
Die Menschen steigen vermehrt um auf das Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr, wenn man ihnen dafür einladende Verhältnisse bietet. Attraktive Angebote für die Mobilität ohne Auto sind der Halm, nach dem Politik und Verwaltung jetzt endlich greifen müssen! Wir brauchen in allen Städten und Gemeinden durchgängige, top ausgestattete Radverkehrsnetze, Radschnellwege für den Überlandverkehr, großzügige Fahrradparkhäuser an ÖPNV-Schnittstellen und öffentlichen Einrichtungen, Bürgermeisterinnen auf dem Rad und vieles mehr. Und, ja: Für die Alternativen zum Auto wird der Autoverkehr Platz abgeben müssen.
Tja, wäre schön, wenn das in die Autofahrendenbetonköpfe gelangen könnte!