Nachdenklich

Rostock ist überzeugt, als Stadt davon profitieren zu können, sagt zumindest die dortige SPD:
„Ein kostenloser Nahverkehr würde uns zum sozialen, touristischen und ökologischen Leuchtturm machen“, sagt SPD-Kreischef Julian Barlen. [...] Rostock will dabei sein – und vorangehen: „Was wäre schöner als ein kostenfreier Nahverkehr?“, so Umweltsenator Holger Matthäus (Grüne).
In der Stadt Schwerin steht man der Sache ebenfalls recht aufgeschlossen gegenüber, mit Tendenz zur Begeisterung:
Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) sieht einen umlagefinanzierten öffentlichen Nahverkehr sehr positiv: „Ein solches Projekt wäre umweltfreundlich, wirtschaftlich und sozial und würde unsere Straßen und Parkplätze entlasten.“
 Das Land ist fast schon norddeutsch-enthusiastisch:
„Wir begrüßen die Debatte über eine Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs“, sagt eine Sprecherin von Verkehrsminister Christian Pegel (SPD).
Natürlich wollen es auch die Landkreise:
Für Kerstin Weiss (SPD), Landrätin Nordwestmecklenburgs, würde die Inanspruchnahme des Nahverkehrs sicherlich steigen. [...] Auch Ralf Drescher (CDU), Landrat von Vorpommern-Rügen, würde es begrüßen, wenn mehr Geld für den Nahverkehr bereitstehen würde. Und im Landkreis Rostock könnte mit mehr Bussen und Bahnen ein noch enger verknüpftes und getaktetes System in der Regiopolregion Rostock geschaffen werden, sagt Romuald Bittl, Dezernent für Wirtschaft und Bau.
Und der Grüne OB von Greifswald? Gegen vorschnellen Enthusiasmus und blinden Aktionismus setzt er Nachdenken und die "ruhige Hand":
„Ich überlege, wie wir das in Greifswald – oder noch besser in Vorpommern – umsetzen können“, sagt Greifswalds Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne).
Ich hoffe, er meint das im Sinne das Kommentars:
Das macht auch Sinn. Allerdings nur, wenn der Nahverkehr zum Nulltarif nicht an Stadtgrenzen endet. [...] Das „Problem“ sind die Pendler: Wohnraum in der Stadt ist knapp, Familien weichen ins Umland aus. Zur Arbeit, zur Schule, zum (Fach-)Arzt oder in der Freizeit müssen sie aber in die Stadt. [...] Landkreis und Hansestadt könnten mit Hilfe des Bundes Verkehrsangebote entwickeln und bieten, die Stadt und Land wirklich zusammenbringen – von der Menschen und Natur profitieren. Die Region könnte damit Vorbild für viele andere Städte (und ihr Umland) in Europa sein.