Die Greifswalder CDU und eine "hässliche Fratze"

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Hier hatten wir über die CDU-Hochschild-Pressemitteilung vom 31.08.15 zur Gerichtsstrukturreform berichtet. Darin werden die angeblichen Vorteile der Reform für Greifswald gefeiert und Justizministerin Kuder auf Knien gedankt. Im selben Blogbeitrag hatten wir die Reaktionen, die der Nordkurier eingefangen hat, kurz skizziert.

Insbesondere die dort geäußerte, "zum Teil (!) völlig unsachliche", Kritik hat nun Axel Hochschild zu einer Reaktion genötigt. In der heutigen Pressemitteilung heißt es:

"Erschreckend ist das „Niveau“ der Äußerungen des Anklamer Bürgermeisters Galander . Tiefer kann man sich doch nicht mehr begeben. Da ist von einer „häßlichen Fratze der Greifswalder CDU-Politiker“ [...] die Rede, ...". Dieses angebliche Zitat Galanders (den ich ausnahmsweise in Schutz nehmen muss, auch wenn´s schwer fällt) ist falsch und könnte, wenn Galander nicht den Wahrheitsbeweis erbringt, eine Beleidigung darstellen. Galander sprach aber laut Nordkurier von der "hässlichen Fratze im Denken der Greifswalder CDU-Politiker", die ungeschönt zum Vorschein käme. Das ist schlicht und ergreifend etwas anderes.

Außerdem beklagt sich Hochschild darüber, dass die Kritiker seine PM nicht richtig gelesen hätten. Hochschild: "Liest man die PM  einmal vollständig und unvoreingenommen, so ist klar zu erkennen, dass darin auch Verständnis für diejenigen mitgeteilt wird, welche eben nicht zu den Gewinnern, sondern zu den Verlierern der Reform gehören. Und dieses Verständnis ist in keiner Weise geheuchelt, sondern ehrlich vorhanden."

Schauen wir uns die einzige Passage in der PM vom 31.08.15, die sich mit den Verlieren der Reform beschäftigt, noch einmal an:
"Dass Bürger in Städten, in denen die Amtsgerichte geschlossen oder zu Außenstellen anderer Gerichte herabgestuft werden, hierüber nicht glücklich sind, darf aber nicht dazu führen, dass wir in Greifswald offenbar vergessen, dass gerade in unserer Stadt viele Menschen die positiven Auswirkungen für Greifswald spüren werden."

Wo bitte schön ist dort, außer der Beschreibung, dass gewisse Bürger nicht glücklich sein könnten, etwas von Verständnis zu lesen oder zu erahnen? Diese Dreistigkeit der Interpretation spricht für sich.