„Ein Land
ohne Kultur ist ein Land, für das es sich noch nicht mal zu kämpfen lohnt.“
Wir vertreten einen umfänglichen Kulturbegriff – er umschließt die sogenannte „Hochkultur“,
wie städtische Theater und Orchester,
ebenso wie die vielfältige Soziokultur
verschiedener Aktiver und Gruppen. Dies gehört alles zusammen und darf nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Die Stadt Greifswald muss sich stärker dafür einsetzen, dass das Land seinen
Kulturförderauftrag ernsthafter wahrnimmt. Es gibt gerade im ländlichen Raum
und im östlichen Landesteil nur wenige anspruchsvolle kulturelle
Veranstaltungen. Diese sind auf Kulturförderung angewiesen.
Kulturpolitik
in Greifswald bedeutet für uns:
· Nach einer langen Hängepartie konnte dem Land
Mecklenburg-Vorpommern abgerungen werden, dass das Theater Vorpommern
eigenständig bleibt. Damit wurde eine langfristige Perspektive geschaffen für
den Standort in Greifswald. Im Unterschied zu vielen anderen hat die AL
vorauseilenden Gehorsam gegenüber den Plänen des Landes zur Ausdünnung der
Theaterlandschaft und die Zustimmung zum „Letter of Intent“ und der
Leistungsvereinbarung immer abgelehnt. Durch die jüngere Entwicklung sehen wir
unsere Haltung bestätigt. Auch die Einberufung einer Regionalkonferenz zur
Theater-„Reform“, umgesetzt durch die Bürgerschaftspräsidentin, war eine
Initiative der AL. Das ist ein guter Anfang, aber das Theater Vorpommern steht
weiterhin unter massiven Druck, Sparmaßnahmen vorzunehmen. Wir setzen uns dafür
ein, aus dem Teufelskreis des Kaputtsparens der Kultur auszubrechen.
· Wir wollen die Vielfalt der Kultur in der Stadt stärken
und erweitern. Kulturschaffende und Initiativen, wie beispielsweise das
StudentenTheater haben damit zu kämpfen, dass ihre finanziellen Mittel meist
nur für ein Jahr bzw. eine Spielzeit bewilligt werden. Das hat weitreichende
Folgen denn so können Projekte kaum über einen längeren Zeitraum vorausgeplant
werden, zudem geht viel Zeit und Energie für die häufige Beantragung von neuen
Mitteln verloren. Wir wollen durch möglichst lange Bewilligungszeiträume
Planungssicherheit für Kulturschaffende herstellen.
· Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Kultur im
politischen Raum nicht als eine Art Anhängsel von Bildung oder Sport behandelt
wird. Diese Vermengung ist in aller Regel sachfremd. Die Aufwertung der
Kulturpolitik durch die Herauslösung der Kultur aus dem Bildungsausschuss und
die Einrichtung eines Ausschusses für Kultur, Wirtschaft und Tourismus erfolgte
2014 auf Initiative der AL.
· Kultur, so wie wir sie verstehen, muss für alle
Menschen erreichbar bleiben, egal welche Hautfarbe Künstler*innen oder Gäste
haben und welche Sprachen sie sprechen. Gesellschaftliche Vielfalt zeigt sich
immer in der Vielfalt kulturell Aktiver und in der Vielfalt kultureller
Angebote.
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