Die
Politiklandschaft in Greifswald hat sich in den letzten Jahren sehr verändert.
Und auch wenn es in der einen oder anderen politischen Gruppierung positive
Ansätze gibt, müssen nach Ansicht der Alternativen Liste deutlich mehr Frauen
eine politische Stimme und Mitbestimmung erhalten.
Frauen brauchen
mehr Sicherheit, Schutz und geschützte Räume
Für die
Alternative Liste Greifswald kann und darf es nicht sein, dass Jahr für Jahr
über das Fortbestehen des Frauenhauses und die Beratungs- und Therapie-Angebote
für Frauen mit unterschiedlichster Gewalterfahrung neu diskutiert werden.
Gerade in einer Stadt wie der Universitäts- und Hansestadt Greifswald sollte
die gesicherte Finanzierung, Förderung und Unterstützung solcher Angebote eine
Selbstverständlichkeit sein und nicht in Frage gestellt werden. Darüber hinaus
muss die Qualifizierung, die Aus-, Fort- und Weiterbildung für Frauen in den
entsprechenden Arbeitsbereichen ausgeweitet und sichergestellt werden.
Geflüchtete
Frauen brauchen mehr Sicherheit, Schutz und geschützte Räume
Einmal
mehr gilt die Forderung nach mehr Sicherheit, Schutz und geschützte Räume für
geflüchtete Frauen. Eine geschlechtergerechte Unterbringung für geflüchtete
Frauen muss flächendeckend Standard sein. Getrennte Duschen, abschließbare
Toiletten, Privatsphäre, Frauen als Ansprechpartnerinnen und Vertrauenspersonen
sind zwingend erforderlich, um Frauen zu schützen. In vielen Ländern, aus denen
die Frauen zu uns flüchten, leiden Frauen und Mädchen unter psychischer und
physischer Gewalt. Hier fordert die Alternative Liste Greifswald nicht nur mehr
Sensibilität im Umgang mit diesen Frauen, sondern eindeutige Positionierungen
gegenüber dem Land und der Bundesregierung, damit diesen Frauen und ihren
Kindern zu einer dauerhaften Bleibeperspektive verholfen wird. Die
Verantwortung für ein sicheres und gewaltfreies Leben von Frauen und Mädchen
ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und eine politische
Instrumentalisierung zum Nachteil bestimmter Menschengruppen ist um jeden Preis
zu vermeiden.
Die
Angebote im Rahmen der Integration von Frauen müssen flächendeckend verbessert
und erweitert werden. Über die Sicherstellung von Kinderbetreuungen, die
gewährleistet sein müssen, damit Migrantinnen an Integrationsmaßnahmen
teilnehmen können, brauchen wir dauerhafte, qualifizierte
Alphabetisierungsangebote, die es jeder Frau ermöglichen, mit einer soliden
Sprach- und später dann Berufsausbildung oder einem Berufseinstieg ihren
Lebensunterhalt selbstständig zu sichern.
Wir
fordern, dass mindestens 50% der leitenden Positionen in Verwaltung und
städtischen Einrichtungen mit Frauen besetzt werden.
Vereinbarkeit
von Familie und Beruf
Die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für viele Greifswalder Frauen nicht nur
ein Thema, sondern ein unter Umständen existenzgefährdendes Problem. Frauen
haben immer noch das Nachsehen, wenn sie wieder in den Beruf einsteigen
möchten, nachdem die Kinder zur Welt gebracht wurden. Auch im Punkt Pflege von
Angehörigen ist es meist die Frau, die mehr oder weniger bereitwillig vom Beruf
zurücktritt. Noch einmal schwerer haben es alleinerziehende Frauen. Fehlende
Kita-Plätze, lange Wartezeiten auf Kinderbetreuung, unflexible Arbeitszeiten
und die immer noch nicht leistungsgerechte Bezahlung machen es vielen Frauen
schwer Familie und Beruf zu vereinbaren. Hier muss die Stadt aktiver werden, um
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern.
Existenzgründerinnen!
Die
Alternative Liste Greifswald fordert mehr Möglichkeiten und mehr Sicherheiten
für Existenzgründerinnen. Sie brauchen einen besseren Zugang zu Beratungs- und
Unterstützungsangeboten, sowie zu den Möglichkeiten für die Beschaffung von
Gründungskapital. Nur drei von zehn Unternehmen stehen Existenzgründerinnen
vor, dabei bringen die hervorragend ausgebildeten und außerordentlich kreativen
Frauen mit ihren innovativen Ideen und Vorstellungen doch große Vorteile
für die Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Stadt.
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