Zu den Treckern auf der Straße

Das Problem der landwirtschaftlich Tätigen ist auch das Problem der Forstwirtschaftler_innen. Eine falsche Agrarpolitik, eine EU-Flächenförderung, ein Verständnis von Natur als Rohstoff oder Ware ist das Problem, das Bäuerinnen und Bauern auf die Straße treiben sollte unter Mitnahme der Försterinnen und Förster. Ziel der Wut sollte nicht die Forderung nach mehr Rücksicht auf die Natur sein, sondern die Ausbeutung unserer Umwelt, die zu niedrigen Michlpreisen, Absatzproblemen bei Getreide, Fischfangobergrenzen und Waldschäden führt.

Nicht die ökologische Landwirtschaft ist das Problem, das "in den Ruin treibt", sondern die Unmäßigkeit allein an Profit ausgerichteten Umgangs mit der Natur. Kultur heißt nicht, wie es in der Bibel steht, Unterwerfung, sondern Anpassung - und das ist immer ein wechselseitiger Prozess.

Lesenswert ist auf der heutigen MV-Leitartikel-Seite der Gastkommentar dreier alter weißer Männer, die einer blond bezopften jungen Frau in nichts nachstehen:
Wer meint, mit industrieller Holzernte, mit Auflichten des Kronendaches, mit Kahlschlägen und Entfernen sogenannten Schadholzes, mit Bodenverdichtung und Pflanzung von Roteichen und Douglasien klimastabile Wälder zu bauen, ist auf dem Holzweg und führt in eine Sackgasse.
Die derzeit vorherrschende Waldbehandlung und ein Weiter so wie bisher fügt den Wäldern weiter massive Schäden zu und verhindert die Entwicklung klimastabiler Wälder. Sie bewirkt das Gegenteil von dem, was sie vorgibt zu wollen.