Seit Jahresbeginn sind von Deutschland Rüstungsgüter im Wert von mehr 
als einer Milliarde Euro in Länder exportiert worden, die zu der von 
Saudi-Arabien geführten Jemen-Kriegsallianz gehören - trotz im 
Koalitionsvertrag verankerten Ausfuhrbeschränkungen
schreibt die Tagesschau.
Zu der 2015 gegründeten Allianz zählen insgesamt acht Länder. Sie 
unterstützen die jemenitische Regierung im Kampf gegen die vom Iran 
unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen. Zwischen dem 1. Januar und 
dem 5. Juni dieses Jahres erteilte die Bundesregierung für diese Staaten
 122 Exportgenehmigung für Rüstungsgüter im Wert von 1,1 Milliarde Euro. [...] 
 Eigentlich gelten seit Anfang 2018 
Einschränkungen für die Rüstungsexporte an die Jemen-Kriegsallianz. Die 
SPD hatte aufgrund der schweren humanitären Krise in dem Land sogar ein 
komplettes Verbot der Rüstungslieferungen gefordert. Die UN bezeichnen 
die Zustände in dem Kriegsland mit Hungersnot, Krankheiten und Gewalt 
als schlimmste humanitäre Katastrophe weltweit.
 Doch die Union stellte sich quer und stimmte 
schließlich abgeschwächten Einschränkungen zu, die im Koalitionsvertrag 
festgeschrieben wurden. Rüstungslieferung seien nur für "unmittelbar" im
 Jemen-Krieg beteiligte Länder tabu und bereits erteilte Genehmigungen 
würden nicht zurückgezogen.
[...]
In Bezug auf Saudi-Arabien änderte sich die Lage 
allerdings mit dem Tod des Journalisten Jamal Kashoggi im Oktober 2018. 
Westliche Staaten, darunter auch Deutschland, sahen Saudi-Arabien hinter
 dem mutmaßlichen Mord an dem Regimekritiker. Infolgedessen verhängte 
die Bundesregierung einen kompletten Exportstopp für das Land.
 Allerdings wurden auch hier Ausnahmen gemacht, 
wie die Ministeriumsantwort belegt. Für rund 831.000 Euro wurden 
"sondergeschützte Geländewagen" nach Saudi-Arabien exportiert.
