Der Staub legt sich (Update)

Der gestrige Wahlsonntag liegt nun schon ein paar Stunden hinter uns - für einige von uns allerdings noch nicht so lange: Das Wahllokal, in dem ich gewählt habe, schickte seine Schnellmeldung über das Bürgerschaftswahlergebnis heute morgen um drei Uhr; insgesamt waren alle Ergebnisse erst nach vier Uhr zu sehen. Dank an die Wahlvorstände für ihre Arbeit - es waren viele Häufchen zu bilden, zu zählen, neu zu verteilen und nochmal zu zählen und nochmal zu verteilen und nochmal zu zählen...

Gratulation an Hulda - der Generationen- und Genderwechsel bei der AL hat prima geklappt: Die Kanditat_innenliste der AL bestand zu mehr als der Hälfte aus Frauen, und die standen auf den vorderen Plätzen. Hulda Kalhorn wird viele neue Ideen und einen ganz neuen Kommunikationsstil in die Bürgerschaft tragen.

Was passiert, wenn man aus vorangegangenen Wahlen nix lernt und sich am Prinzip "alte weiße Männer mit Feigenblatt" festklammert, sieht man am Schicksal der CDU in der Bürgerschaft - sie schwindet seit 1999 langsam vor sich hin.

1999: 46,9 %, 21 Sitze
2004: 36,9 %, 16 Sitze
2009: 30,9 %, 13 Sitze
2014: 25,3 %, 11 Sitze
2019: 19,6 %, 9 Sitze.

Ich sehe schon, wie sie etwas presseverlautbaren von wegen "Trend zum Schwund bei den Volksparteien", aber ich sage jetzt schon: falsch! Der Trend bei der Greifswalder CDU setzte bereits 1999 ein, und sie hat nicht gegengesteuert - weder inhaltlich noch personell. Jetzt hat sie nur mehr unter 20 % Stimmanteil.

Dafür setzen sich andere Traditionen fort: In der stadtoffiziellen Pressemitteilung des OB findet die AL nicht statt. Ein guter, vertrauensbildender Anfang für die Arbeit von Hulda in der neu zusammengesetzten Bürgerschaft - sie wird, wie ich vor fünf Jahren, gegen die Fraktionsdiktatur anzukämpfen haben...


Update: Nach Intervention ist die PM der Stadt überarbeitet worden.