Statt aber einzelne Akteure einseitig zu kritisieren, sollte der Journalismus [...]
die Machtstrukturen, Netzwerke und Ressourcen der beteiligten
Kommunikatoren beleuchten. Was die Kommunikationswissenschaftler
speziell für Wissenschaft fordern, ist auch für journalistische
Berichterstattung bedeutsam; somit ergeben sich für die
Kommunikationswissenschaft und den Journalismus die gleichen Fragen:
Welche Akteure kommen überhaupt zu Wort? Welche Akteure haben eine
zentrale Machtposition? Wessen Argumente werden von Journalisten
aufgegriffen? Welche Ressourcen verhelfen Akteuren zu (Deutungs-)Macht
im Diskurs? Daher ist die Offenlegung aller beteiligten Interessen sowie
die Aufdeckung von Netzwerken bei gesellschaftlich relevanten Risiken
eine Kernaufgabe des Journalismus
schreibt Martha Kuhnhenn, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für
Organisationskommunikation an der Universität Greifswald und Visiting
Scholar an der Suffolk University in Boston,
in ihrem neuesten Aufsatz: