Die
Greifswalder Namensdebatte 2016/2017:
Kontroverse
um Demokratie und Deutungshoheit
Eine
politikwissenschaftliche Masterarbeit analysiert den öffentlichen Streit um Ernst
Moritz Arndt und die Rolle einer Lokalzeitung.
2016 entbrannte in Greifswald nicht zum ersten Mal eine
erbitterte Auseinandersetzung darum, ob sich die dortige Ernst-Moritz-Arndt-Universität
von ihrem Namenspatron trennen solle – ein Patronat, das 1933 unter den
Nationalsozialisten etabliert worden war.
„Pommern“ und „Zugezogene“ stritten
in der kleinen ostdeutschen Universitätsstadt monatelang über den Namen der
örtlichen Hochschule und offenbarten dabei große Unterschiede in ihrer Auffassung
von Mitspracherechten. Im Laufe der Debatte warfen sich beide Lager gegenseitig
Populismus und ein mangelhaftes Demokratieverständnis vor.
Der Autor untersucht mittels einer Diskursanalyse anhand von über
200 Leserbriefen die zutage tretenden Argumentationsmuster sowie die
herrschende Sicht auf demokratische Normen, Empfindungen regionaler Identität
und nicht zuletzt die unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe hinsichtlich des
Namensgebers Ernst Moritz Arndt.
Welche Argumente dominierten die Auseinandersetzung? Erreichten
Befürworter und Gegner der Uni-Umbenennung eine Verständigung, oder diskutierten
sie aneinander vorbei? Und welche Rolle spielte die örtliche Zeitung in der aufgeheizten
Debatte?
Neben der Beantwortung dieser Fragen liefert die Arbeit ein
Beispiel dafür, wie die Methode der Toposanalyse in der Politischen Theorie nutzbringend
angewandt werden kann.
Philipp Bauer: „Die
Namensdebatte der Greifswalder Universität 2016/2017 in der medialen
politischen Öffentlichkeit“, Steinbecker Verlag Dr. Ulrich Rose, Greifswald
2018.
ISBN: 978-3-931483-39-5
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