Die Greifswalder Sozialpolitik...

...ist gescheitert.


Klingt vielleicht etwas zynisch, aber Pfandringe oder -halter werden installiert, um Armen das Suchen nach Pfandflaschen zu erleichtern. Wahrscheinlich beruhigt das das Gewissen, doch es sind oftmals die Gleichen, die Hartz IV für eine Errungenschaft halten.
Ein anständiger Regelbedarf, der existenzsichernd ist und gesellschaftliche Teilhabe erlaubt, ist die einzige Antwort auf sozialpolitische Fragen. Tafeln, Sozialkaufhäuser oder eben Pfandringe sind es nicht. Ein Wort zu den Ursachen, warum Leute auf das Flaschensammeln angewiesen sind, finde ich bei den Befürwortern der Pfandringe nicht.
Nach seriösen Berechnungen müsste der Regelbedarf bei rund 570 Euro liegen, und nicht bei den momentanen 416 Euro.

Kommentare

  1. Hallo Gregor,

    deinen Ausführungen zu Hartz IV stimme ich natürlich zu. Allerdings sind die "Pfandhalter" hier in Greifswald aus einem anderen Grund angeschafft worden, als du unterstellst. Ich zitiere mal aus der Beschlussvorlage (Drucksachen-Nr. 06/1061) der LINKEN: "... Ziel soll es sein, dass möglichst wenig Einweg- und Mehrwegpfandflaschen im Müll und dabei insbesondere in öffentlichen Müllbehältern landen. ..." (Beschlusstext). Es ging uns zu allererst um das Verbleiben insbesondere von Mehrwegflaschen im Pfandkreislauf und um Müllvermeidung (übervolle Mülleimer). Allerdings lassen erste Beobachtungen - wie dein eingestelltes Foto - schon vermuten, dass die gut gemeinte Idee wohl am Ende an der Bequemlichkeit/Rücksichtslosigkeit der Menschen scheitern könnte.

    Mit freundlichen Grüßen

    Daniel Seiffert
    sachkundiger Einwohner für DIE LINKE in Greifswald

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    1. Tja, ich glaube, dass viele Befürworter eher ihr "gutes" Gewissen im Blick haben, für die Einbringer in der Greifswalder BS kann ich natürlich nicht sprechen. Mir geht es im Wesentlichen darum, zu zeigen, dass Wohltätigkeiten (Pfandringe, Tafeln, Sozialkaufhäuser) niemals rechtliche Ansprüche ersetzen dürfen und, wenn sie es doch tun, systemstabilisierend sind. Ich weiß, dass wir im System der Agenda 2010 auf vieles nicht verzichten können. Es folgt - wie so oft - mein Lieblingszitat von Pestalozzi: "Wohltätigkeit ist das Ersäufen des Rechts im Mistloch der Gnade".

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    2. Da bin ich wieder vollkommen bei dir!

      Gruß, Daniel

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