Unterstützer*innenschreiben IKuWo


Unterstützer*innenschreiben IKuWo

Wir, die Unterzeichner*innen dieses Schreibens, haben mit Irritation das Bild wahrgenommen, das
nach den Ereignissen vom 10. Juni 2018 in der Öffentlichkeit vom IKuWo e.V. (Internationales Kulturund Wohnprojekt) gezeichnet wurde. Dieses spiegelt nicht unsere Auffassung vom 17-jährigen Arbeiten und Wirken des Vereins wider, weshalb wir es im Folgenden korrigieren möchten.

Wir sehen es kritisch, dass die Lokalpresse eine teilweise fehlerhafte Polizeimeldung ohne eigene
Recherche übernahm. Die darauf folgenden Stellungnahmen von AfD und CDU, sowie die kleine
Anfrage zum IKuWo an die Stadtverwaltung von Herrn Hochschild (CDU) sind unsachlich, polemisch und diffamieren das IKuWo. Deren Beiträge haben nur noch wenig mit den eigentlichen Ereignissen zu tun und tragen daher genauso wenig zur deren Aufarbeitung bei. Vielmehr hat es den Anschein, dass nur auf einen passenden Auslöser gewartet wurde, um die eigene Antipathie gegen das IKuWo zum Ausdruck zu bringen. Wir finden es bedenklich, wenn politische Vertreter*innen fast schon kampagnenartig gegen einen Verein hetzen, der für sein kulturelles und politisches Engagement in Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern bekannt und anerkannt ist.

Dieses Engagement, das diese Stadt und die Region so dringend braucht, sollte stattdessen mit
Respekt, Wertschätzung und Unterstützung gewürdigt werden.

Wir kennen das IKuWo als den Ort, an dem seit 17 Jahren viele bekannte deutsche und internationale
Künstler*innen auftreten. Gleichzeitig gibt das IKuWo lokalen, noch unbekannten
Nachwuchskünstler*innen die Möglichkeit, dort zu proben und aufzutreten. Dem Greifswalder
Publikum wird hier eine Bandbreite an Theateraufführungen, Partys, Konzerten, Filmvorführungen,
Lesungen und vielem mehr geboten. Durch Kooperationen mit Projekten, wie dem Polenmarkt oder
GrIStuF, ist das IKuWo mittlerweile sogar international bekannt und bereichert mit seinen immer
wieder neuen Angeboten die Kulturlandschaft unserer Region.

Doch auch gesellschaftlich ist das IKuWo ein nicht mehr wegzudenkender Partner in Greifswald. So
bietet es zivilgesellschaftlichen Akteur*innen einen Raum für wöchentliche Treffen und steht mit
jahrelang gewachsenem Know-how im ehrenamtlichen Arbeiten zur Verfügung. Davon profitieren
aktuell auch drei Bundesfreiwilligendienstleistende, die hier einen Einblick in kulturelle und politische Arbeit eines Vereins mit ehrenamtlicher Basis erhalten.
Jeden Tag, an dem das IKuWo seine Türen öffnet, werden hier Begegnungen geschaffen. Man muss nur mal an einem gewöhnlichen Mittwochabend einen Blick in den Saal werfen, wenn Menschen mit ganz verschiedenem Hintergrund, ob Student*in, Azubi, Arbeitnehmer*in, aus Mecklenburg-Vorpommern stammend oder zugezogen, an der Tischtennisplatte auf den nächsten Aufschlag warten. Auch für Menschen mit Fluchthintergrund war und ist das IKuWo seit geraumer Zeit ein wichtiger Anlaufpunkt. Sie werden durch freien Eintritt bei einigen Veranstaltungen und mit weit weniger Skepsis als anderenorts willkommen geheißen. Damit erbringt es einen bedeutsamen Beitrag zur Integration in Greifswald.

Auch politisch möchte man das IKuWo im Stadtbild nicht mehr missen. Mit zahlreichen Vorträgen,
Seminaren, Theater- und Kabarettstücken zu aktuellen politischen Themen trägt das IKuWo zur
politischen und demokratischen Bildung in Greifswald und dem Landkreis bei. Die Veranstaltungen
richten sich an ein breit gefächertes Publikum, werden jedoch größerenteils von jungen Menschen
besucht. Somit weckt und fördert das IKuWo das politische Interesse von Jugendlichen und jungen
Erwachsenen in einer Gesellschaft, in der dieses aktuell als rückläufig verzeichnet wird.

So ließe sich die Liste noch lange fortsetzen, ändern würde sich unser Fazit aber nicht:
Wir brauchen das IKuWo und keine populistische Meinungsmache!

Deswegen stehen wir hinter dem IKuWo und wollen unsere Unterstützung hiermit kundtun.

Ulrike Berger
Rita Duschek
Rudi Duschek
Frank Effenberger
Vincent Exner
Marina Gabel
Yvonne Görs
Solveig Götz
Marion Heinrich
Dr. Jörn Kasbohm
Gregor Kochhan
Alexander Krüger
Kati Mattutat
Tewannakit Mermagen
Felix Reichelt
Dr. Ulrich Rose
Jason Scheibel
Jürgen Schröder
Birgit Schulz
Dr. Mignon Schwenke
Birgit Socher
Luise-Henriette Stegen
Yannick van de Sand
Julia Weier
Anne Wolf
Robert Wollenberg
Remo Wyss
Paul Zimansky

Alternative Liste Vorpommern-Greifswald
Arbeitskreis Kritischer Jurist*innen Greifswald
Begegnungszentrum Mole
Bildungslogger LOVIS
Bildungsprojekt Qube
Brinke 26 e.V.
Bündnis Greifswald für alle
Bündnis 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Vorpommern-Greifswald
Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE. Greifswald
Bürgerschaftsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN – Forum 17.4 Greifswald
Bürgerschaftsfraktion SPD Greifswald
ClimateJustice Greifswald
Demokratiebahnhof Anklam (Pfadfinderbund Mecklenburg-Vorpommern)
Die LINKE. Greifswald
Die PARTEI Ortsverband Peenetal/Loitz
Europäisches Bürger*innenforum
Frauenprojekt SOLA
Gesellschaft zur Förderung der europäische Kooperative
Greifswald hilft
GrIStuF e.V.
Hof Ulenkrug
I.G.E.L. e.V.
Jugendinitiative Proton e.V.
Jugendtresen Barlaclava
Jusos Mecklenburg-Vorpommern
NABU Greifswald
StraZe / Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V.
Studierendenparlament der Universität Greifswald
verquer im Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V.

                                          Bild: IKuWo

Kommentare

  1. Danke Gregor,
    für diese Veröffentlichung.
    Wo kann ich unterschreiben? Oder darf ich nicht, weil ich keine Greifswalderin (mehr) bin?
    Gruß, Marina

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