Durchgedrücktes Prestigeobjekt

Die Probleme auf der neuen Bahnstrecke München–Berlin sind offenbar auf eine verfrühte Inbetriebnahme der Route zurückzuführen. Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus Bahnkreisen erfuhr, gibt es ein mehr als 30 Seiten umfassendes Lastenheft, in dem zahlreiche Auflagen für den Start zum Fahrplanwechsel am vergangenen Sonntag fixiert sind. Der Bahn-Vorstand habe den Termin trotz der Schwierigkeiten mit „erheblichem Druck“ durchgesetzt, hieß es. Forderungen nach einer Verlängerung der Testphase seien vom Vorstand unter Verweis auf die Kosten abgelehnt worden. „Die Einweisung des Zugpersonals in die neue Technik war unzureichend“, meint auch Karl Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn. Es sei „zu viel am Simulator und nicht auf der Strecke geübt“ worden. Während neue Systeme in der Schweiz oder Japan lange im Probebetrieb getestet werden, schalte die Bahn hierzulande zu schnell vom Probe- auf den Realbetrieb um
Wie wäre es mit der Erfüllung des Auftrags zu einem flächendeckenden Bahnbetrieb mit ausreichender Taktung statt Stuttgart 21 und der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Berlin und München? Dafür gäbe es wesentlich mehr Nutznießende...