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ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Wir wollen,
dass die „Vision Zero“ – also Null Verkehrstote auf deutschen Straßen –
im Straßenverkehrsrecht verankert wird. Unausgesprochenes Ziel der
Straßenverkehrsordnung ist bisher, den Autoverkehr möglichst ungehindert
fließen zu lassen. Davon müssen wir weg. Oberste Prämisse muss es sein,
Menschen vor Gefahren zu schützen.“
Die Forderungen des ADFC im Überblick:
- „Vision Zero“ als Leitprinzip in die Straßenverkehrsordnung
- Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts
- Fahrrad-Infrastruktur dem gestiegenen Bedarf anpassen
- Geschützte Radverkehrsinfrastruktur für Hauptstraßen (durch Poller / Betonelemente, geschützte Radfahrstreifen an stark befahrenen Straßen,
durch Betoninseln geschützte Kreuzungen)
- Intelligente Ampelschaltungen (z.B. Vorrang-Grün für geradeausfahrende Radfahrer vor rechtsabbiegenden Kfz)
- Sichtbehinderungen zwischen Kfz- und Radverkehr vor Kreuzungen und Einmündungen beseitigen
- Verpflichtende LKW-Abbiegeassistenten
- Kontrollen von Schulterblick und Überholabstand
- Mehr Kontrollen und stärkere Sanktionierung von zugeparkten Radwegen
- Mehr Regelakzeptanz – von allen!
Bedenklicher Trend bei den Unfallzahlen
Jeden Tag stirbt im
Durchschnitt in Deutschland ein Radfahrer, alle sieben Minuten wird ein
Kind, eine Frau oder ein Mann auf dem Rad verletzt. Hinzu kommt eine
hohe Dunkelziffer. Im vergangenen Jahr gingen die Unfallzahlen sogar
leicht nach oben: 2016 gab es 81.240 verunglückte Radfahrer, davon 392
Getötete – im Vergleich zu 78.175 Verunglückten und 383 Getöteten in
2015.
Stork: „Der Radverkehr wird weiter zunehmen, das ist politisch
so gewollt. Damit sich die Unfallrisiken nicht weiter verschärfen, muss
dringend gegengesteuert werden. Weil die Gefahren im Verkehrssystem
schwerpunktmäßig von den Kraftfahrzeugen ausgehen, müssen
Schutzmaßnahmen in erster Linie beim Gefahrenverursacher ansetzen –
durch Verkehrsberuhigung, fehlerverzeihende Infrastruktur und
intelligente Fahrassistenzsysteme.“
