Guter Kommentar +update+

Die Symbolpolitik der Gutsherren (und -frauen) in Schwerin gerät mehr und mehr in die Kritik. Neben der Geldverschwendung für einen weitgehend machtlosen Vorpommern-Sekretär, der nur dazu da ist, um zu zeigen, wie sehr sich die Landesregierung für Vorpommern interessiert, bekommt dieser jetzt auch noch ein paar Cent, mit denen er den hiesigen Leuten mit 500- oder 1000-Euro-Geschenken Sand in die Augen streuen kann.

Wie bei den Schulen, wie beim Theater: Keine auskömmliche Finanzierung, dafür Almosen, für die man den Gutsherren (und -frauen) in Schwerin an der Wahlurne den Ring küssen soll. Allerdings geht die Kritik noch ein bißchen weiter, vor allem in Richtung Effektivität der Almosen:
Mit dem Geld, das die Landesregierung mit dem neuen Fonds für das gesellschaftliche Leben in Vorpommern bereitstellt, verhält es sich im Prinzip so ähnlich wie mit der Arbeitsweise des für den östlichen Landesteil eingesetzten Vorpommern-Staatssekretärs Patrick Dahlemann [...]. Auch Dahlemann scheint bisweilen am liebsten bei unverfänglichen Empfängen oder Events aufzutauchen, bei denen es möglichst viele Häppchen und Sektchen und möglichst wenig politische Konflikte gibt. Seine Kritiker verlangen schon länger erste abrechenbare politische Leistungen. Doch der Staatssekretär rauschte kürzlich lieber zu einer Buchpräsentation nach Stralsund als sich in Wolgast dem Start der neuen Kinder-Portalklinik zu stellen, die derzeit noch einer Baustelle gleicht. Hier die Häppchen, hier der Dahlemann, dort die Probleme.

Update

Ein neuer Kommentar zur Sache in der OZ:
Der neue Staatssekretär für Vorpommern – ein Prestige-Projekt der Landesregierung, um den abgehängten Landesosten wieder anzuhängen – hat jetzt dicke Bretter zu bohren. Patrick Dahlemann (SPD) sammelte in den vergangenen Monaten Termine wie andere Briefmarken – nun liegt die Quittung auf dem Tisch: rund 100 Anträge auf Zuschuss aus Städten und Gemeinden. Fleiß darf man Dahlemann nicht absprechen, auch nicht Ernsthaftigkeit beim Anhören von Sorgen an der Basis. Fragwürdig allerdings ist sein Instrument: das Verteilen von zwei, drei Millionen Euro pro Jahr. Nach Gutdünken – ohne Richtlinie.
Der Vorpommern-Fonds entpuppt sich als das, was er so nur sein kann: ein Trostpflaster für gebeutelte Kommunen. Ein paar tausend Euro hier für die Finanzlücke zum Stadtfest, ein paar andere da für ein Feuerwehr-Häuschen, das sonst unter Fördergrenzen des Innenministers fällt. Almosen ans Volk.


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