Fussgängerzone in der Innenstadt

Deutschlands Innenstädte drohen zu veröden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung und des Handelsverbands Deutschland (HDE), die der WELT exklusiv vorliegt. „Es drohen massive Leerstände, auch an attraktiven Standorten“, warnt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Betroffen seien sowohl Klein- und Mittelstädte als auch einzelne Metropolen. „In vielen Städten müssen daher die Fußgängerzonen gesundgeschrumpft werden.“ Hintergrund ist ein tief greifender Strukturwandel infolge der zunehmenden Digitalisierung. [...] Vor allem kleine und mittelständische Händler geraten dabei in Existenznot. Und das im großen Stil: Bis 2020 werden laut HDE-Schätzung rund 50.000 Standorte vom Markt verschwinden. Das sind immerhin zehn Prozent des derzeitigen Angebots. „Die Innenstädte müssen daher verdichtet werden.“ Zumal leere Schaufenster die Abwärtsspirale noch mal zusätzlich befeuern.[...] Ab 2018 kommt zum sporadischen Leerstand zunächst ein Umbruchleerstand hinzu und schließlich verschärft sich die Entwicklung noch. Laut der staatlich unterstützten Studie halbiert sich dabei die Neuvermietungsquote und der Leerstand springt auf über 20 Prozent – was in den Folgejahren dann auch die derzeit noch kerngesunden Händler in Mitleidenschaft zieht. „Das Jahr 2021 ist dabei als kritischer Kipppunkt zu betrachten“, heißt es in der Untersuchung. [...] Drittens schließlich müsse die Politik über das Wettbewerbsrecht für Chancengleichheit zwischen stationärem Handel und den Onlineanbietern sorgen. „E-Commerce entzieht sich weitgehend der kommunalen Steuerung“, heißt es dazu in der Studie.[...] Experten rechnen daher mit weiteren Marktanteilsgewinnen der Onlinehändler, in einigen Sortimentsbereichen auf bis zu 40 Prozent, etwa bei Kleidung, Elektronik oder Büchern und Schreibwaren. Diese Bereiche seien dementsprechend hochgradig gefährdet durch den Onlinehandel
schreibt die WELT.

Die ausführliche Studie stellen wir hier zur Verfügung.