Auch ein Wahrzeichen des Landes, die insgesamt 4000 Kilometer langen Alleen, tragen jetzt wieder ihr grünes Kleid. Doch sie machen Naturschützern Sorgen: Streusalz im Winter, Straßenbau und mangelnde Pflege gefährdeten so manchen Straßenbaum, sagt Katharina Brückmann, Alleenexpertin beim Umweltverband BUND in MV. „Beim Straßenbau werden oft Regeln nicht eingehalten“, klagt sie. So würden oft Wurzeln beim Ausbaggern verletzt, freigelegte Wurzeln nicht gleich wieder bedeckt, wie eigentlich vorgeschrieben.Auch die Altholzpflege liege dem BUND schwer im Magen: „Eigentlich sollte dabei nur totes Holz entfernt werden, aber viel zu oft werden auch völlig gesunde Äste abgesägt“, kritisiert Brückmann.Im vergangenen Winter sei ihr ein neues Phänomen beim Winterdienst aufgefallen: „Ich habe beobachtet, dass Radwege mit Salz gestreut werden. Wir freuen uns ja über jeden neuen Radweg, aber wenn dadurch die Bäume jetzt von beiden Seiten angegriffen werden, kann das für sie den Todestoß bedeuten.“ Die wenigen Radfahrer, die bei solchen Wetterbedingungen, der Streuen nötig mache, noch unterwegs seien, könnten doch auf öffentliche Verkehrsmittel oder auf die Straße ausweichen, meint Brückmann.In den letzten Jahren seien zudem die Neupflanzungen von Alleebäumen zurückgegangen. „Es gibt zwar die Regelung, dass bei Bauarbeiten für jeden gefällten Baum drei neue gepflanzt werden müssen. Wegen der neuen Regelungen zum Abstand zwischen Straßen und Bäumen kann das aber oft nicht umgesetzt werden.“ Selbst manche Lücken in bestehenden Alleen würden mit dieser Begründung nicht wieder geschlossen. „So verschwinden immer mehr Alleen nach und nach“, klagt Brückmann
... heißt es in der heutigen OZ.