Allein 2015 verkauften deutsche Rüstungsfirmen Waffen im Wert von fast
fünf Milliarden Euro ins Ausland - darunter auch in Krisenregionen
schreibt die Frankfurter Rundschau heute.
Die Aktionäre können sich freuen: Einen Rekordumsatz von mehr als 5,6 
Milliarden Euro verkündete die Rheinmetall AG Ende März. Allein die 
Rüstungssparte des Konzerns habe im vergangenen Jahr 147 Millionen Euro 
Gewinn erwirtschaftet, gab Vorstandschef Armin Papperger in Düsseldorf 
bekannt – und das vor allem im Bereich Munition und Waffen, der 108 
Millionen Euro einbrachte. Fast die Hälfte der Verkäufe gingen 2016 in 
den arabischen Krisengürtel, wo die Konzerntochter Rheinmetall Denel 
Munition (RDM) mit Militärbetrieben der Vereinigten Arabischen Emirate 
(VAE), aber auch Saudi-Arabiens kooperiert [...] – für neue Erträge der Big Five der deutschen Rüstungsindustrie, 
Rheinmetall Defence, Kraus-Maffei Wegmann, Diehl Defence, Airbus Defence
 und Thyssen Krupp Marine Systems ist also gesorgt. [...] So verkauften deutsche Firmen 2015 dem renommierten Branchenfachdienst 
IHS Janes zufolge Rüstungsgüter im Wert von fast fünf Milliarden Euro 
ins Ausland. Ein Drittel davon ging nach Nahost und Nordafrika. Und auch
 im Jahr 2016, für das noch keine Verkaufszahlen vorliegen, genehmigte 
der geheim tagende Bundessicherheitsrat Exporte in Höhe von 6,9 
Milliarden Euro – unter anderem an Algerien, Saudi-Arabien, Ägypten und 
die Vereinigten Arabischen Emirate. 2015 war Katar der größte Importeur 
deutscher Rüstungsgüter – ein Staat, der aktiv an der Bombardierung des 
Jemens beteiligt ist und islamistische Milizen sowohl in Syrien wie in 
Libyen unterstützt. [...] Immer wieder sind Parlamentarier in Verruf geraten, weil sie ihre Posten
 bei Lobbyverbänden wie der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik, dem 
Förderkreis Deutsches Heer oder dem Bundesverband der Deutschen 
Sicherheits- und Verteidigungsindustrie nicht angaben – trotz klarer 
Vorgaben in der Geschäftsordnung des Bundestags, wonach solche 
Funktionen veröffentlicht werden müssen.
Es ist leider nicht das erste Mal, dass wir darüber schreiben müssen: Jüngst gab es 
diesen Blog Post.