Probleme wegreden statt lösen

Im Bau- und Wirtschaftsausschuss stellte der Projektentwickler für die Domblamagen das neue Konzept vor.

Wichtig ist, dass eines der Probleme der ehemaligen "Dompassagen", die keine Passage, sondern eine Sackgasse mit seitlichen Überdruckventilen war, nun gelöst ist: Man trennt sich von dem Konzept und nennt sie "Domcenter". Korrekt: Aus einem Center, einmal drin, kommt man nicht mehr heraus. Konkret auf die Gestaltung der Domblamagen des Domcenters in Richtung neuer Campus sagte der Entwickler, dass sie wegen der Denkmalpflege (!), nämlich der Backsteinsichtigkeit (!) an der Fassade nichts machen könnten. Damit, dass er die Denkmalpflege als Begründung für eigene Unfähigkeit benutzt hat, ist der Vortragende schon unten durch.

Nicht vergessen sollten wir, dass die Dompassage ihre fußgängerzonenseitige Fassade gegen den Willen von Denkmalschützern, aber mit Bewilligung der Denkmalschutzbehörde so gebaut hat, wie wir sie seit 1997 kennen. Zwei Häuser mit originaler Ausstattung mussten für einen "großzügigen" Eingangsbereich abgerissen werden; das Ergebnis (Mauseloch) ist bekannt. Wie war noch die Frage von Kruse (CDU) im Bauausschuss? Wieviele Investoren noch verprellt werden sollten? Zumindest das Bauamt kriecht Investoren regelmäßig zu Kreuze.

Und der neue Investor? Der darf gleich wieder, wie der Eigentümer am Fischmarkt, gegen die Gestaltungssatzung verstoßen, und zwar per Sondergenehmigung durch die Bauverwaltung. Wieder eine Spiegel- bzw. voll verglaste Fassade! Jede kleine private Bauherr_in bekommt alle Macht der Bauverwaltung zu spüren, bei ihnen lässt man die Vorschriftsmuskeln spielen, sie werden geknechtet und geknebelt bis zum Gehtnichtmehr; kommt ein Herr Pseudo-Großinvestor, liegen sie auf dem Rücken und strampeln mit den Beinchen. Ergebnis vorauszusehen.

Und unser neues EKZ? Reiche einem Investor den kleinen Finger, und er beißt ihn bis zum Ellenbogen ab. So geschehen im Bauausschuss, so wird es auch in der Bürgerschaftssitzung sein. Jetzt, wo das neue schöne EKZ kurz vor der Eröffnung ist, können sich AH, EvM und Konsorten doch nicht mehr durch kleinliche Bedenken aufhalten lassen! Der Investor möchte das Rathaus weggesprengt haben, sonst kann er im April nicht eröffnen? Bitte sehr! sagen Bauausschuss und Bürgerschaft. Leider kann das nachrichtlich nicht mehr verbreitet werden, da der Investor nicht nur beim Fällen von Bäumen sehr schnell ist...