"Es gibt im Kreis einen gewissen unkontrollierten Zuzug...

...Richtung Greifswald", so die Ostsee-Zeitung heute unter Berufung auf den Sozialamtsleiter des Kreises Vorpommern-Greifswald. Der Artikel ist leider nicht online.

Unter der Überschrift Drese: „Dieser Landkreis kann sich sehen lassen“ erschien heute ein Jubel-Artikel zum Besuch der Sozialministerin des Landes beim Integrationsbeauftragten und bei der Kleiderkammer des Integrationsvereins Integ.

Was bitte ist bei freien Menschen, die sich im Rahmen des SGB II - wir sprechen über Geflüchtete mit Status - frei im Land bewegen können, "unkontrolliert"? Ist es nicht genau diese Haltung (Menschen lassen sich nicht kontrollieren) und diese Sprache des Landkreises, die wohl das größte Problem bei der Integration von Geflüchteten darstellt?

Nicht, wenn man der OZ, dem Integrationsbeauftragten und anderen im Artikel genannten Personen glauben sollte. Denn dort ist fast ausschließlich davon die Rede, dass "alles [...] jetzt in geordneten Bahnen" laufe und dass "der Landkreis Vorpommern-Greifswald [...] sich sehen lassen" könne. "Ich bin sehr stolz auf unseren Kreis, ...", wird der Integrationsbeauftragte des Landkreises zitiert. Wenn es jedoch konkret um Integration im Kreis geht, dann fällt den Beteiligten nur ein, dass die "Mülltrennung [...] zunächst ein ganz großes Problem" sei und "dass 'Fenster auf' und Heizung auf Stufe 5 hierzulande nicht üblich" seien und man dies dem gemeinen Araber an sich erst erklären müsse. Ein Mehr an konkreten Bemühungen um Integration, außer diesem paternalistischen Mist, findet sich nicht.

                                                       Screenshot OZ E-Paper vom 17.02.17

Kein Wort von der NPD im Kreistag, von pegida-ähnlichen Demonstrationen auf  Greifswalder Straßen mit antisemitischen und ausländerfeindlichen Ausfällen oder von AfD-Prozenten bei Wahlen in Rekordhöhe. Kein Wort über übelste rassistische und menschenfeindliche Hetze aus Greifswald und Umgebung bei facebook. Kein Wort davon, dass Integration keine Einbahnstraße ist und auch die Bio-Deutschen mit Offenheit und Toleranz um Integration bemüht sein sollten. Ich habe es so satt...