Vorsicht! (Nicht vor Fledermäusen...)



Leserbrief an die OZ:


Liebes Redaktionsteam der geschätzten OZ,

zum Beitrag „Vorsicht Tollwut!“ (OZ vom 30.08.2016, S.2) folgende Rückmeldung:

Eine alarmierend klingende Überschrift und das Bild einer Fledermaus mit weit aufgerissenem Maul (interessanterweise in einer ungeschützten Hand!). Die Art und Weise des Beitrages lässt an eine weit reichende Bedrohung durch infizierte Fledermäuse denken. Das ist völlig unzutreffend. Tollwut ist bei unseren einheimischen – ausschließlich insektenfressenden- Fledermäusen seit vielen Jahren bekannt. Eine Übertragung auf den Menschen ist sehr unwahrscheinlich und in Europa nur durch das aktive Ergreifen infizierter Tiere möglich, wenn es dabei zu einer Bissverletzung kommt. Weder von einer Nähe zu Fledermäusen, noch von ihrem Kot, geht eine Ansteckungsgefahr aus. Fledermauskot wird (vergleichbar mit Vogel-Guano) sogar als hervorragender Blumendünger von einem großen Naturschutzverband angeboten. Wir sollten unserer Verantwortung für diese bedrohten, faszinierenden und äußerst nützlichen Tiere gerecht werden und alles dafür tun, dass ihr Bestand gefördert wird – auch und gerade in unserem städtischen Umfeld. Und nicht zuletzt auch angesichts der geschätzten Zahl von 250000 (!) jährlich durch Windkraftanlagen in Deutschland getöteten Fledermäusen.

Viele Grüße
Ulrich Möbius

PS: Seriöse, wissenschaftliche Literaturquellen zu den Angaben in meiner Rückmeldung kann ich Ihnen auf Wunsch gern zukommen lassen.