Personalmangel

In einem unbeachteten Moment, vor zwölf Tagen, um genau zu sein, hat die Landeswahlleiterin bekanntgegeben, welche Landeslisten am 4. September zur Landtagswahl zugelassen sind und wer da alles draufsteht.
Personalmangel und Nachwuchssorgen bei demokratischen Parteien waren in jüngerer Vergangenheit immer mal wieder und da und dort Thema, das Problem ist bekannt. Man kann darüber klagen und lamentieren, man könnte im eigenen Kulturpessismusmus baden.
Will ich aber gar nicht.
Vielmehr möchte ich diesen Beitrag nutzen, um darauf hinzuweisen, wie unausgewogen dieser Personalmangel doch irgendwie ist.
Denn auf den Landeslisten zur Wahl am 4. September kandidieren für die insgesamt 71 Mandate gerade einmal 80 Frauen, alle 17 Listen zusammenaddiert. Nimmt man die Gesamtheit der Kandidierenden, so kommen wir auf einen Männeranteil von imposanten 81,7 Prozent. Für die SPD treten auf der Liste 14 Frauen an (41%), bei den GRÜNEN sind es 13 (52%), bei der LINKEN 12 (41%) und bei der CDU noch 10 (21%). Die Sonstigen haben zwischen null und sechs Frauen auf ihren Listen plaziert, viele davon überwiegend weit hinten.
Auf den aussichtsreichen Plätzen sind die Listen nur bei LINKEN und GRÜNEN akkurat quotiert, die SPD hält ihr eigenes 40%-Minimum, welches aber am Ende sicher durch viele männlich besetzte Direktmandate nach unten gedrückt wird. Bei der CDU kandidieren auf den ersten 15 Plätzen drei Frauen, für die ambitionierten Ganzweitrechtsaußenparteien kandidieren im vorderen Bereich nur Männer.
Ein Teil des Personalmangels in der Politik Mecklenburg-Vorpommerns könnte auch hausgemacht sein.

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