Partizipation

Das Verständnis von Partizipation und Bürgerbeteiligung ist bei der Fällung von neun gesunden Eichen Am Karl-Marx-Platz zugunsten von mehr Beton auf der Straße deutlich geworden - ähnlich deutlich wie bei dem kahlschlag auf dem Wall.

Im Bauauschuss hieß es im Januar, dass die Planungen für den KMP auf der nächsten Sitzung vorgestellt würden. Dass die Eichen jetzt Straßenbauarbeiten zur Verbreiterung der Autotrasse und damit einer weitergehenden Betonabdeckung des Bodens weichen mußten, HAT WOHL NIEMAND; AUCH IN DER STADTVERWALTUNG NICHT, AHNEN KÖNNEN! (Für alle Missverstehenden: Vorsicht, Ironie!)

Zwischen Ankündigung und Ausführung - der KMP und seine Umgestaltung ist Thema auf der kommenden Bauausschusssitzung - wurden dann vollendete Tatsachen geschaffen und die Bäume gefällt.

Auch die Ortsteilvertretung Innenstadt tagte zum Thema - NACHDEM die Stadtverwaltung den Baumfrevel begangen und die Eichen gefällt hat:

„Wenn alte Bäume gefällt werden, ist das immer schlimm. Aber in diesem Fall war es offenbar nicht anders machbar“, sagte Gremiumsmitglied Yvonne Görs (Linke) und erhielt zustimmendes Nicken. 

Mal abgesehen davon, dass ein solch resignativer Ansatz keinem Mitglied der Bürgerschaft gut zu Gesicht steht - ein bißchen mehr Zivilcourage kann ich mir bei Volksvertreter_innen schon vorstellen. Aber: Was sollen sie auch anders machen als nicken und gute Miene zum bösen Spiel der Stadtverwaltung machen? Die Bäume sind ja schließlich schon abrasiert...

Die gegenwärtigen OB-Kandidaten sagen auch keinen Mucks zur fortschreitenden Versiegelung des Bodens. Man ist sich da wohl einig.