"Gesellschaftspolitische Signale"

Drei Meldungen von heute:

Frau Dr. Syrbe beschenkt die Tafel, so die OZ. Ähnliches hatte ich an anderer Stelle vor zwei Jahren bereits kommentiert. Damals schrieb ich, bezogen auf den Nordkurier: Wieder einmal schafft es der Nordkurier, einen völlig kritiklosen Artikel über das Tafelunwesen zu schreiben. Bei den Zeitungen in der Region scheint dies aber eine gewisse Tradition zu haben. Dass aber auch Landrätin Syrbe (Die Linke!) kein Wort der Kritik verliert, finde ich beschämend. Leider muss ich dabei bleiben. Und vielleicht noch ergänzen, dass den Betroffenen sicher mehr geholfen wäre, wenn sich Frau Dr. Syrbe als Chefin des Landkreises und damit als einer der beiden Träger des Jobcenters für rechtskonforme Arbeit des Jobcenters einsetzen würde. Vielleicht wären dann die Tafeln nicht ganz so wichtig. Beispiele wie berechtigte Ansprüche seitens der Jobcenter nicht bedient werden, gibt es genug. Aber was soll´s, alles nur Einzelfälle.

Das ehrenamtliche Engagement des Asta der Uni Greifswald für Flüchtlinge bekam "kräftige Unterstützung [...] vom Theater Vorpommern und vom Club 9", so wiederum die OZ. „Wir senden damit ein gesellschaftspolitisches Signal aus“, wird Oberspielleiter André Rößler vom Theater Vorpommern zitiert. Die insgesamt 220 Euro sind sicherlich gut für die Kinder, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, denen das Geld laut Asta zugute kommen soll. Ein gesellschaftspolitisches Signal sieht aber anders aus...

Der Arbeitslosenverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat eine Broschüre zum Thema "10 Jahre: Leben mit Hartz IV in Mecklenburg-Vorpommern" herausgegeben (Dank an Johann-Georg Jäger, Landtagsabgeordneter der Grünen, der dies bei Facebook veröffentlichte). Darin werden Betroffene zitiert. Zur Frage, was das Ungerechteste an Hartz IV sei, meint jemand, "die Bevormundung (Ausländer werden besser behandelt)". Ich meine, dass es dem Arbeitsolsenverband gut zu Gesicht gestanden hätte, dies zu kommentieren und richtig zu stellen, dass es AusländerInnen keineswegs besser geht. Verfasser der Broschüre ist Jörg Böhm, ein Mitarbeiter der Landtagsfraktion der Linken in MV.

Anmerkung: Ja, ich weiß, wer Hartz IV zu verantworten hat, aber es waren nicht nur die bösen Roten und Grünen, sondern Union und FDP haben über den Bundesrat kräftig mitgemacht.
Und: Ich habe großen Respekt vor jedem und jeder, der/die ehrenamtlich helfend tätig ist oder spendet. Von manchen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen erwarte ich, auch und gerade wegen ihrer Funktion, allerdings mehr.