Sitzung des Kulturausschusses der Greifswalder Bürgerschaft zum Theater

Am Dienstag um 18:30 Uhr trifft sich zum ersten Mal der neu gebildete und daher neu besetzte Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur der Greifswalder Bürgerschaft zum Thema „Neuordnung der Theater- und Orchesterlandschaft MV“ im Senatssaal des Greifswalder Rathauses. „Dass sich der Ausschuss noch vor seiner offiziellen Konstituierung zu einer ersten Sitzung trifft, um die Sondersitzung der Bürgerschaft zum gleichen Thema vorzubereiten, finde ich sehr gut“, so Ulrich Rose von der Alternativen Liste (AL), der für die Fraktion Die Linke im Ausschuss sitzt.
Das Metrum-Gutachten, das laut Kultusminister Brodkorb „Diskussionsgrundlage“ für die Neuordnung der Theater- und Orchesterstruktur des Landes sein soll, sieht in einem großräumig fusionierten Theater von Neustrelitz bis Putbus durch die Entlassung von insgesamt 102 Menschen die Probleme der Theater und Orchester im östlichen Teil des Landes gelöst. „Dies ist in einem Land wie MV keine Lösung, da hier jeder Arbeitsplatz wichtig ist, sei er bei defizitären Werften, kollabierender CD-Industrie oder von vornherein pleiteorientierten Kaviar-Fabriken. Wie man als Problemlösung vorschlagen kann, 102 Arbeitsplätze zu vernichten, kann ich nicht verstehen!“, so Rose weiter. Zudem sei die Konstruktion, die dieser Regierungs-Vorgabe unterliegt, so brüchig und an den Haaren herbeigezogen, dass zu merken sei, dass es nur um Geldeinsparung gehe, nicht um eine intakte Theater- und Orchesterstruktur im Lande. „Z. B.
ist das Werkstattkonzept für Neustrelitz völlig idiotisch, gegen die Abläufe in einer normalen Theaterwerkstatt und schon von der Anordnung der Räumlichkeiten her falsch“, entrüstet sich Rose. „So geht es mit der Ignoranz der Gesetzmäßigkeiten in einem funktionierenden Theater durch alle Bereiche!“ „Wir haben eine lange Liste mit Fragen an die Erstellenden des Gutachtens. Ich bin gespannt, in welcher Form wir sie einbringen können!“ Allerdings hegt Rose keine Hoffnungen, dass die „Diskussionsgrundlage“ durch ein sachgerechteres Gutachten ersetzt wird.
„Bisher hat sich das Kultusministerium als eher unbeweglich und beratungsresistent gezeigt“, so Rose abschließend.