Schädliche Geheimniskrämerei

Noch am 5. August tagte der Fachausschuss der Bürgerschaft zur Vorbereitung der Sondersitzung der Bürgerschaft  am 18. 8. Einziger Punkt der Tagesordnung, sowohl auf der Sondersitzung des Kulturausschusses wie auf der den Bürgerschaftssitzung: Die Theater Vorpommern GmbH.

Schweigen im Walde, sowohl seitens des Aufsichtsrates (Dr. Steffens, Mitglied des Ausschusses, ist von seinem Amt als Vorsitzender und von seinem Sitz im AR zurückgetreten), der Gesellschafter (Ulf Dembski war anwesend und referierte über die Situation des Theaters) und des Intendanten (welchselbiger zur Zeit der Sondersitzung des Kulturausschusses wohl noch im Urlaub war). Keiner hat ein Sterbenswörtchen gesagt. Alles prima, alles in Butter. Die Probleme kämen erst 2017, hieß es.

Und nun:

Das Theater Vorpommern hat bei der Landesregierung um eine dringende finanzielle Nothilfe in Höhe von 300 000 Euro gebeten. Dies bestätigte der Sprecher des Kultusministeriums, Henning Lipski, auf Anfrage der OSTSEE-ZEITUNG. Diese Form der Unterstützung werde ihm zufolge nur gewährt, wenn damit das Überleben eines Theaters gesichert wird und es andernfalls in die Insolvenz rutschen würde.

Brodkorb lacht sich zunächst ins Fäustchen und reibt sich dann zufrieden die Hände, während er sich entspannt in seinen Ministersessel zurücklehnt. Denn Geld gibt's nur gegen Wohlverhalten! Das war's dann mit der Theater Vorpommern GmbH, jetzt bekommen wir das Landestheater.

Totengräber der Theater Vorpommern GmbH: AR, Gesellschafter und Intendant und ihre Hinterzimmerpolitik, ihr Ausschluss der Öffentlichkeit, ihre Geheimniskrämerei.

Ich beantrage: Absetzung des gesamten restlichen Aufsichtsrates, Kündigung des Intendanten wegen Versagens (zumindest in der Öffentlichkeitsarbeit), Rücktritt der in die Gesellschafterversammlung entsandten Verwaltungsmitglieder.

Grund: Verarschung des Publikums und Verarschung der Wähler_innen.



Kommentare

  1. Herr Dr. Rose verkennt die Umstände und holt zu einem Rundschlag aus, der aus keinem Gesichtspunkt gerechtfertigt ist.
    Während die Landesregierung in den vergangenen Jahren wiederholt das Theater Schwerin durch Sonderzuwendungen vor dem Ruin gerettet hat, sind solche Zahlungen an das hiesige Theater nie erfolgt. Während das Theater Schwerin aus dem Vollem gewirtschaftet hat, hat das hiesige Theater erhebliche Sparanstrengungen und Sparerfolge zu verzeichnen. Das ist das Ergebnis u. a. der Tätigkeit des Aufsichtsrates und Herr Dr. Rose übersieht dies geflissentlich. Er mag ja mit der Idee der Ostseefestspiele nicht einverstanden sein und der diesjährige Minusbetrag gibt ihm vordergründig leider sogar recht, doch das Nicht-Eintreten von Erwartungen (des Erfolges des neuen Konzeptes mit neuer Bühne) ist keine Folge von Mißwirtschaft oder ähnlichem. Die Schelte ist daher so unsinnig wie unüberlegt und unbegründet.

    Ulrich Lichtblau

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