Wer die jüngste Geschichte Greifswalds
in erster Linie anhand größerer Bauvorhaben und Investitionen
verfolgt, kommt irgendwann zu dem Schluss: Offensichtlich hatten sie
keinen Plan.
Müßig ist es, darüber zu
spekulieren, woran das liegt. Wenn der Investor das Blaue vom Himmel
verspricht, nicht den Verstand zu verlieren, könnte ein Ziel für
die Zukunft sein. Und irgendwie haut das mit Diskussion und
Beteiligung, bevor es zu spät ist, ja auch nie hin.
Wir werden uns jedenfalls unseren
kritischen Blick nicht in irgendwelchen „Kungelrunden“ abhandeln
lassen. Konsens um jeden Preis kann nicht das Ziel bei der
Aufstellung eines Haushalts sein. Zu oft wurde in der Vergangenheit
Sinnvolles irgendwelchem Unsinn geopfert. Der Klassiker ist die
regelmäßige Umverteilung von Verbesserungen für den Radverkehr zu
Gunsten des Autoverkehrs. Kann man ja auch mal mit Nein stimmen, wir
werden das jedenfalls so halten.
Im Gegenzug wollen wir alle Menschen
und Gruppierungen, die irgendwelche Ideen zur Stadtentwicklung
beizusteuern haben, mit gleichem Maß messen. Wer wie die Initiative
zur Sanierung des Hauses in der Stralsunder Straße 10 mit einem
überaus detaillierten Konzept glänzt, muss sich schon wundern,
weswegen bei manchem Lieblingsinvestor bestimmter
Verwaltungsabteilungen nie so genau hingeschaut wurde. Wir möchten
auch da gerne mal genauer hinschauen.
Und wenn es dann mal einen Plan gibt,
der unter weitreichender Beteiligung in einem konstruktiven Prozess
erarbeitet worden war, dann möchten wir uns auch daran halten. Wenn
die Pläne, die wir haben, Radverkehrsplan und Klimaschutzkonzept,
ständig in Frage gestellt oder auf die lange Bank geschoben werden,
dann ist das nicht nur schädlich für Stadtentwicklung und Klima,
sondern auch für die politische Kultur.