An anderer Stelle hatte ich im September 2013 über die diskriminierende Praxis berichtet und die unwürdigen Bedingungen, denen AsylbewerberInnen in den Sozialämtern des Kreises ausgeliefert sind, kritisiert. Dort schrieb ich:
"Von Behörden, die in erster Linie Dienstleisterinnen sind, erwarten
wir, dass sie für die Berechtigten erreichbar sind. AsylbewerberInnen, die im Sozialamt
vorsprechen müssen oder wollen, erleben dies jedoch anders.
Statt einer Türklinke – eigentlich eine Selbstverständlichkeit – finden
sie einen nicht drehbaren Knauf. Sie sind darauf angewiesen, sich durch
Klopfen (Anklam) oder Klingeln (Greifswald) bemerkbar zu machen. Sie
werden zu BittstellerInnen, denen gnädigerweise Einlass gewährt wird
oder eben nicht. Das eigentlich Diskriminierende, so dass schon von
strukturellem Rassismus gesprochen werden könnte, ist jedoch, dass dies
in den Sozialämtern nur bei AsylbewerberInnen so ist. Alle anderen
Sachgebiete sind zumindest theoretisch für die Berechtigten offen. Die
entsprechende Frage, warum dies so ist, wurde gestern im Kreistag [das war am 09.09.13] nicht
beantwortet."
Hoffnungsvoll ging´s weiter:
"Seitens des zuständigen Dezernenten wurde aber zumindest
Abhilfe zugesagt."
Zugesagt wurde sie in der Tat, aber heute musste ich in Greifswald feststellen, dass sich nichts geändert hat. Deshalb bleibt es beim damaligen Fazit:
"Gerade bei AsylbewerberInnen, die zurzeit einer regelrechten
Hetzkampagne der Nazis unterliegen, hätte ich mir mehr Sensibilität
erwartet. Weltoffenheit zeigt sich abseits wohlgesetzter Worte gerade in
solchen Angelegenheiten."
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