Betrug

Neuwagen verbrauchen einer Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) zufolge im Schnitt 42 Prozent mehr Kraftstoff als von den Herstellern angegeben. Die Kluft zwischen offiziellem und tatsächlichem Verbrauch sind dabei der Umweltorganisation zufolge so groß wie nie. Bei einer ersten Studie im Jahr 2013 habe die Differenz noch bei 25 Prozent gelegen
heißt es in einer Meldung der Tagessschau.

Die erste Frage, die sich dabei erhebt ist, wann wird der Betrug seitens der Autoindustrie spürbar beendet? Jeder andere Lügner und Betrüger hätte schon längst Folgen seines Handelns zu spüren bekommen. Die verhätschelte und angeblich systemwichtige Autoindustrie jedoch nicht.

Zweite Frage: Wie passt das mit der Meldung des heutigen Tages zusammen?
Grünen-Chef Cem Özdemir hat für die Jamaika-Sondierungen Kompromissbereitschaft sowohl bei Verbrennungsmotoren als auch in der Kohlepolitik signalisiert. "Mir ist klar, dass wir alleine nicht das Enddatum 2030 für die Zulassung von fossilen Verbrennungsmotoren durchsetzen werden können", sagte Özdemir der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstagausgaben). Nötig sei aber "ein klares Bekenntnis, dass wir alles dafür tun, um die Fahrzeuge der Zukunft – vernetzt, automatisiert und emissionsfrei – zu bekommen", sagte der Grünen-Chefunterhändler.
Machterhalt (bzw. -gewinn) um jeden Preis.

Damit begeben sich die Grünen auf dieselbe Ebene wie diejenigen, die in der CDU auch auf kommunaler Ebene, wie gestern während der Bürgerschaftssitzung gehört, die rechte Flanke schließen wollen und den menschengemachten Klimawandel verneinen (Sascha Ott) und Festsetzung von Klimazielen für die Stadt ohne jeden weiteren Nachweis als "ideologisiert" und "überambitioniert" bezeichnen (Christian Kruse), beide mit ausgewiesener Expertise in Umweltfragen: Der eine handelt mit Fisch, der andere hat eine Familie.

Wie gegründet ihre Haltung ist, kann man an der Argumentation ablesen: Klimawandel gebe es, seit es ein Klima gebe, hiess es gestern, deswegen brauche man keine spezifischen Maßnahmen zu ergreifen. Wir würden ergänzen: Seit es Menschen gibt, sterben sie. Deswegen braucht man Mord oder Totschlag nicht weiter zu berücksichtigen...


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