Den Grünen ins Stammbuch

Die Kolumne "Speakers' Corner" unserer geliebten Tageszeitung ist erfrischend - die Stimme von außerhalb hebt - trotz unterschiedlicher Qualitäten der Beiträge - das Niveau insgesamt an. Wie in einigen anderen Tageszeitungen auch findet hier das statt, was von einer Zeitung zu erwarten ist: Stutzen, nachdenken, sich selbst einen besseren Standpunkt verschaffen, sprich: Aufklärung im besten Sinne.

Heute ging es um eines der momentanen Lieblingsthemen in Deutschland: den Dieselskandal.


Hens mahnt zurecht an, über den einen Skandal die anderen Lügen, Betrügereinen und Unverantwortlichkeiten nicht zu vergessen, für die die Autoindustrie verantwortlich ist - und unser aller Bequemlichkeit. Angeblich kommen wir ja schneller und besser mit dem Auto voran - dabei verschließen wir aber in Wutbürgermanier das Hirn vor den Fakten: Bis zu sieben Kilometern Entfernung z. B. ist das Fahrrad immer die bessere Wahl (für die, die ein Fahrrad bewegen können). Damit schließt sich der Kreis: Die Behauptungen der Autoindustrie sind so in uns drin, dass sie - unreflektiert - unser Verhalten steuern. Wir alle fallen auf die schöne, neue Welt und den Neusprech der Autoindustrie herein - es ist nur nicht ganz klar, ob das post- oder präfaktisch ist.


Mit der Elektromobilität ist es wie mit dem "Green New Deal" der Grünen: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Verbrauch, Konsum, Bequemlichkeit wie immer und immer größere Autos - aber aus erneuerbaren Energiequellen. Dass das weder geht noch überhaupt die Lösung für unsere Probleme sein kann, sollten eigentlich mittlerweile auch dessen Apologeten wissen.

Yup. Sharing in jeder Hinsicht ist angesagt - Bus und Bahn sind die ältesten und effektivsten Carsharing-Angebote ever. Wenn die dann noch alle elektromobil sind - haben wir fast wieder die Straßenbahn...



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