Traue nur den Erhebungen, die du selbst...

Jetzt, wo der Haushalt endlich genehmigt ist, kann es auch die lange erwartete Verkehrsuntersuchung auf der Loefflerstraße geben, deretwegen bzw. wegen deren Fehlen unsere Beschlussvorlagen keine Berücksichtigung fanden, Kleine Anfragen nicht beantwortet wurden, auf den Bürgerschaftssitzungen ebenfalls niemand von der Verwaltung "belastbare" Aussagen machen wollte. (Dafür bekommen wir als populistischen Akt, ich meine damit: Aktionismus vor jedem Nachdenken, auf jeden Fal schon einmal, unabhängig von der Realität, eine Fußgängerampel vor der Kollwitzschule, um die Kinder der Hubschraubereltern vor den Hubschraubereltern zu bewahren.)

Natürlich wird es eine Weile dauern, bis die Sache in Gang kommt, denn es ist nicht so, dass nur die Ämter für Kultur und Wirtschaft erst zum Stichtag aktiv werden. Eigentlich müssten die entsprechenden Ämter mit der Ausschreibung für die Verkehrszählung in der Hand mit scharrenden Füßen bereitgestanden haben, um nach Genehmigung des Haushalts sofort aktiv werden zu können.

Ich hoffe, dass das Phlegma in diesem Falle wirksam ist: Jetzt beginnen die Schulferien, die vorlesungsfreie Zeit läuft ebenfalls schon. Jetzt eine Zählung zu veranlassen, würde bedeuten, das Ergebnis wissentlich zu verfälschen (wie es auch schon bei diversen Umfragen zum Thema Diagonalquerung und zum Namen der Universität war: Morgens um zehn eine Befragung über Festnetztelefone...). Also hoffen wir mal, dass es den üblichen langsamen Weg geht.

Nicht, dass es auf das hinausläuft, was wir heute in der Zeitung über Mesekenhagen gelesen haben:
Wenn Pendler auf dem Weg zwischen Greifswald und Stralsund hier rüber bretterten, mache es so viel Lärm, dass Menschen aus dem Schlaf gerissen würden, erzählt Anwohner Peter Cyrus. „Da muss endlich etwas passieren“, findet er. „Die Polizei misst immer nur zwischen 8 und 10 Uhr oder abends ab 20 Uhr. Aber viel schlimmer ist es morgens zwischen 5 und 7 Uhr.“ Auch mittags und am späten Nachmittag gebe es nochmal viel Lärm.
Vermutlich fahren Verantwortliche und Ausführende morgens zwischen fünf und sieben... 

Literaturempfehlung: Paul Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein, erschienen bei Piper:
Der verlorene Schlüssel
Unter einer Straßenlaterne steht ein Betrunkener und sucht und sucht.
Ein Polizist kommt daher, fragt ihn, was er verloren habe, und der Mann antwortet: „Meinen Schlüssel.“
Nun suchen beide. Schließlich will der Polizist wissen, ob der Mann sicher ist, den Schlüssel gerade hier verloren zu haben, und jener antwortet: „Nein, nicht hier, sondern dort hinten – aber dort ist es viel zu finster.“