"Gemeinsam sind wir stark": Querfront-Demo in Wolgast

Zitat der BI-Sprecherin im NDR

Wir hatten bereits im Vorfeld über die BI Wolgast auf Abwegen berichtet. Wir können nur feststellen, dass sich die Befürchtungen nach dem gestrigen Abend leider bestätigt haben. Die ganz große Querfront traf sich. Ich bin zutiefst erschüttert, wer alles dem Greifswalder Pegida-Ableger "FFDG" hinterherläuft. Die Demo in Wolgast gegen die Teilschließungen der Kinder- und Geburtsstation im KKH Wolgast bot ein "buntes" Bild. Die Provinz-Pegida, bekannt durch Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, hat nicht nur die Demo angemeldet, sondern auch durchgeführt und von ihrem Hauptredner moderieren lassen. Dem Vernehmen nach hat auch die BI etwas angemeldet, allerdings erst gestern Vormittag. Wollte sie den Schein wahren, um weiter behaupten zu können, sie sei eigenständig?

Von der BI in Wolgast war wenig bis nichts zu sehen. Auf der Bühne waren PolitikerInnen von Linken, Grünen, CDU und AfD. Nacheinander ließen sich Silke Gajek (Grüne), die einen Hauch von Kritk übte (man solle bitte besser darauf achten, mit wem man demonstriert), Jeannine Rösler (Linke), der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion MV (Name entfallen) und der Wolgaster BM Stefan Weigler von Norbert Kühl, FFDG-Aushängeschild und Frontmann, das Mikro reichen. Jetzt hätte ich fast Karl-Heinz Schröder (CDU) vergessen, der einige wenige Worte vor Weigler sprechen durfte.

Als letzter und damit Hauptredner durfte Ralph Weber (AfD) auf die Bühne. Zwar vermied er es diesmal, von Umvolkung o.ä. zu sprechen. Die übliche Opferrolle der AfD übernahm er aber gerne. An die Linke gewandt, meinte er: "Ich weiß ja, dass man bei Ihnen schon aus der Partei fliegt, wenn man nur mit mir reden will." Zwischendurch gab es einen Überraschungsgast: Thomas Putensen, der mit einem FFDG-Mädel "Wozu sind Kriege da?" anstimmte. Ein weiteres linkes Feigenblatt oder auch ein Querfrontler?

Die Querfront funktionierte an diesem denkwürdigen Abend in Wolgast nach dem Muster "Der Feind meines Feindes ist mein Freund". Ihr liegt eine Vorstellung zugrunde, wonach die Gegensätze links/rechts zu Gunsten eines imaginierten Gegensatzes oben/unten zurückzutreten hätten. Selbst ist man in dieser Vorstellung immer "unten", fühlt sich unterdrückt und nimmt eine Opferrolle ein. Passt...

THW und Freiwillige Feuerwehr reihten sich (selbstverständlich) in die Querfront ein. "Gemeinsam sind wir stark", so die Sprecherin der Bürgerinitiative, Anke Kieser, im NDR. Zum NDR-Beitrag geht es hier lang.

                                                   Dekoration am Kundgebungsort