Nicht lustig

Kommentar einer eigentlich humorvollen Besucherin der letzten Bürgerschaft

Die Bürgerschaft  vom 06. Oktober 2016 im Allgemeinen und die erste Hälfte im Besonderen wird Greifswald sicher noch eine ganze Weile beschäftigen. Frau Degrassi stellt dahingehend in der OZ heute gleich zu Beginn die richtige Frage:
Ulkig, skandalös oder einfach nur Demokratie?
Ulkig trifft es eher nicht, was interessierte BürgerInnen im Rathaus erleben mussten. Es ist wenig erheiternd, sondern eher peinlich, mit zuschauen und zusehen zu müssen, wenn sich "gestandene, in die Jahre gekommene" Politiker, wie Grundschüler auf ihren Stühlen flezen, schwatzen, stören, dazwischen reden. Wer immer auch das Mikrofon nutzte, es gab eine zweite Tonspur, denn Herr Hochschild (CDU) kommentierte simultan. Das ist wie gesagt nicht ulkig, auch nicht skandalös. Von den BesucherInnen wurde das als schlichtweg respektlos gegenüber dem Gremium Bürgerschaft und den betreffenden RednerInnen wahrgenommen.

Nun ist das nicht die erste Bürgerschaft, die verbal derart ausuferte. Immerhin kamen die Damen und Herren dieses Mal ohne Geschrei und persönliche Beleidigungen aus. Allerdings stellt sich doch die Frage, ob die Bürgerschaft, allen voran das Präsidium derart abgestumpft ist über die Jahre gemeinsamen Tagens, dass solche Respektlosigkeiten, derart schlechte Manieren und das Gremium beleidigendes Verhalten unkommentiert hingenommen werden? Welchen Eindruck möchte man den BürgerInnen unserer Stadt vermitteln, die sich für die Bürgerschaft interessieren und ihr beiwohnen? Darüber wird zu reden sein, denn oftmals gibt es keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Niemand aus der Bürgerschaft braucht sich über Politikverdrossenheit und mangelndes Demokratieverständnis wundern, wenn sich das Gremium den BürgerInnen und WählerInnen derart präsentiert.