Die einfachste Lösung ist nicht immer die beste

... aber die, mit der man am schnellsten Geld verdienen kann! So ähnlich, wie Pegida, AfD und Konsorten einfache Lösungen für komplexe Probleme zusammenbrüllen, löst Rostock jetzt auf unser aller Rücken ein Planungsproblem (und die Planungsfehler der letzten Jahre): Die Rostocker Stadtverwaltung "plant im Süden der Hansestadt ein neues Mega-Baugebiet".

Hat die Rostocker Stadtverwaltung mal was davon gehört, dass u. a. durch ihre Art der Bodenversiegelung jährlich Bodenfläche in der Größe der Schweiz verloren geht und uns nicht mehr zur Verfügung steht, wie das Umweltbundesamt erläutert:

Eine übermäßige Bodenversiegelung hat unmittelbare Auswirkungen auf den Wasserhaushalt: Zum einen kann Regenwasser weniger gut versickern und die Grundwasservorräte auffüllen, zum anderen steigt das Risiko, dass bei starken Regenfällen die Kanalisation oder die Vorfluter die oberflächlich abfließenden Wassermassen nicht fassen können und es somit zu örtlichen Überschwemmungen kommt.

Auch das Kleinklima wird negativ beeinflusst: Versiegelte Böden können kein Wasser verdunsten, weshalb sie im Sommer nicht zur Kühlung der Luft beitragen. Hinzu kommt, dass sie als Standort für Pflanzen ungeeignet sind, welche somit als Wasserverdunster und als Schattenspender ausfallen.

Vor allem wird die natürliche Bodenfruchtbarkeit durch eine Versiegelung der Böden massiv beeinträchtigt. Wenn der Boden dauerhaft von Luft und Wasser abgeschlossen ist, geht die Bodenfauna zugrunde, welche wiederum wichtige Funktionen für den Erhalt und die Neubildung von fruchtbaren Böden erfüllt.

Schließlich ist Bodenversiegelung nur schwer und mit hohen Kosten wieder zu beseitigen. Im Anschluss an eine Entsiegelung bleibt die natürliche Struktur des Bodens gestört. Häufig bleiben Reste von Fremdstoffen (wie Beton- oder Asphaltbrocken, Kunststoffsplitter oder diverse Schadstoffe) im Boden zurück. Eine neue Bodenfauna bildet sich nur über längere Zeiträume, so dass auch die natürliche Bodenfruchtbarkeit verzögert und oft nicht in der vorherigen Qualität wieder herstellbar ist.
Seit den hektischen Maßnahmen nach der Wende (Ausweisung neuer Bau- und Gewerbegebiete, Autobahnbau etc.) hat die Bodenversiegelung zwar abgenommen, ist aber immer noch beträchtlich und schädlich:


"Alternativlos" ist die zunehmende Bodenversiegelung nicht, das weiß selbst die Rostocker Stadtverwaltung:

Statt überall in der Stadt kleine Flächen zu erschließen, hat sich die Rathaus-Spitze nach OZ-Informationen nun für die ganz große Lösung entschieden – für einen komplett neuen Stadtteil. 

Da können sich viele was in die Tasche stecken, wir schaffen ein neues Ghetto, und umweltschädlich ist es auch - bravo, Herr Methling!

Und das Ganze noch, um Pegida, AfD und Konsorten noch weiter in die Hände zu spielen, hinter dem Rücken der Öffentlichkeit:

Klaus-Peter Müller, Sprecher der Bürgerinitiative „Leben in Biestow“, fordert von der Stadt, ihre Planungen schnellstmöglich offen zu legen. Denn bisher sei stets von nur 1600 Wohneinheiten im Umfeld des Ortsteils die Rede gewesen. Wenn es jetzt fast 7000 werden sollen, hätte das Rathaus die Biestower „an der Nase herumgeführt“. Aus seiner Sicht seien die Pläne von langer Hand vorbereitet: Die stadteigene Wohnungsgesellschaft Wiro soll im Bereich des neuen Stadtteils schon größere Flächen aufgekauft haben.

 Ich hoffe, dass die Rostocker Grünen mit der BI auf die Barrikaden gehen...