Ethisch mindestens diskussionsbedürftig

Wissenschaftler der Universität Greifswald suchen Kinder hauptamtlicher Mitarbeiter des DDR-Staatssicherheitsdienstes. In einem Forschungsprojekt sollen die Auswirkungen der Arbeit der Stasi-Mitarbeiter auf deren Kinder untersucht werden
heißt es in der OZ von heute.

Mir fällt dabei spontan der Auftakt zur Rasseforschung mit fatalen Folgen ein. Sicherlich besteht zwischen den beiden Forschungsvorhaben keinerlei Zusammenhang, sicherlich ist auch die Stigmatisierung von Stasi-Mitarbeitenden und ihren Kindern nicht beabsichtigt.

Was die Ethik der Wissenschaften angeht, bleibt mir bei diesem positivistisch-geschichtsvergessenen Forschungsvorhaben allerdings ein mulmiges Gefühl. Von einer "Vergleichsgruppe" von BND-Mitarbeitenden-Eheleuten oder Tanten von CIA-Agent_innen war nicht die Rede.