Immer dicker werdender kultusministerieller Hund

Der sogenannte Kultusminister Brodkorb ließ sich feiern, als er mitteilen ließ, dass ja nun alle Theater-Probleme beseitigt seien und die Kommunen nach ihrem bereitwilligen, aber unnötigen (und auch vergeblichen) Kotau vor der Kultusbürokratie, in dem sie die sogenannte "Leistungsvereinbarung" unterschrieben, das ihnen zustehende Geld der Theaterfinanzierung bekämen.

Diese Aussage musste dann (am 5. November) richtiggestellt werden:


Die Richtigstellung stand etwas versteckt und klein im Vergleich mit der Jubelmeldung aus Schwerin, daher werden sie nicht alle Interessierten gelesen haben.

Nun stellt sich so langsam, aber sicher auch der zeitliche Ablauf heraus: Noch vor der Entscheidung der Bürgerschaft, ob die UHGW die Zielvereinbarung unterschreibt oder nicht, WAREN DIE 10 PROZENT BEREITS EINBEHALTEN!

Anfang Oktober wurde die letzte Rate an Theaterförderung für dieses Jahr überwiesen, und zwar abzüglich des Erpressungsbetrages von 10 Prozent. Der erste Teil der Bürgerschaftssitzung fand am 28. 9. statt (noch vor Überweisung mit Einbehalt). Die Zielvereinbarung wurde von der Verwaltung als Tischvorlage eingebracht, über die natürlich noch nicht entschieden werden konnte, da sie niemand hat lesen können. Sie wurde dann so auf die TO gesetzt, dass sie erst in der Fortsetzung der Sitzung am 12. 10. behandelt wurde. Da fehlten aber schon die 10 Prozent an der Überweisung!



Ein übles Spiel, das der Kultusminister da spielt; und auch die Verwaltung der UHGW hat die Mitglieder der Bürgerschaft im Unklaren darüber gelassen, dass bereits vor ihrer Entscheidung die 10 Prozent Erpressungsgeld von Schwerin einbehalten worden waren.

Warum hat die Bürgerschaft der Erpressung nachgegeben und der Zielvereinbarung zugestimmt?

Lernt diese Bürgerschaft (bzw. lernen ihre Mitglieder) denn überhaupt nichts? Am 4. Novermber 2013 hat die Bürgerschaft unter Androhung einer ministeriellen Strafe von gut 600.000 Euro ihre Zustimmung zum "Letter of intent" (Absichtserklärung) gegeben, nur noch die Metrum-Modelle (vier und sieben) prüfen zu lassen, die zu einem Kulturkooperationsraum Ost, sprich: Fusionierung der Theater führen. Schon damals hatten wir gewarnt: Bei Zustimmung Mord (am Theater)! Leider ist es nun wahr geworden.

Aber was hilft das bei der Erfahrungsresistenz der Bürgerschaft (bzw. ihrer Mitglieder). Noch eine Chance, erfolgreich "Nein!" zu sagen, bekommt sie nicht.

Sie sollte doch jetzt aus doppelter Erfahrung wissen: Reiche diesem Kultusminister einen kleinen Finger, und er beißt ihn bis zum Ellbogen ab! Wie oft muss er das denn noch beweisen?