Rekordgewinn der WVG



In der Greifswalder Bürgerschaft hatten wir gefordert, statt eine Mietpreisbremse einzuführen die Gewinnabführung von der WVG an die Stadt einzustellen. Aber leider musste es ja die Mietpreisbremse sein...

Dazu ein Gastbeitrag:

Einen Rekordgewinn hat die WVG zu vermelden und deren Geschäftsführer erklärt dies zum Erfolg seiner  Geschäftspolitik.  Gleichzeitig beklagten dieser Tage einige Bürgerschaftsmitglieder die Höhe der Greifswalder Mietpreise und forderten die Einführung der Mietpreisbremse. Bei leichtem und nicht zu anstrengendem Nachdenken könnte der Zusammenhang zwischen dem hohen Gewinn der WVG einerseits und den hohen Mietpreisen in der Stadt andererseits auffallen und man könnte den Schluß ziehen, daß die effektive Mietpreisbremse im Bereich der Mietengestaltung durch die WVG zu ziehen wäre, die mit Ihrer Marktmacht die Mietpreise erheblich beinflußt.  Könnte nicht die WVG in der Vergangenheit ein wesentlicher Faktor der Preissteigerungen am Greifswalder Wohnungsmarkt gewesen sein?

Auf diesen  Faktor hätte die Stadt als alleiniger Eigentümer sehr wohl Einfluß nehmen können, hätte sie es denn gewollt und hätten die nun so aktiv die gesetzliche Mietpreisbremse fordernden Bürgschaftsmitglieder zuvor ein wenig mehr nachgedacht.

Ein Erfolg der Geschäftspolitik wäre es, wenn die WVG Wohnraum zu günstigen Bedingungen an den Markt bringt und dennoch Gewinn abwirft. Das Drehen an der Preisschraube als Erfolg der Geschäftspolitik darzustellen, scheint mir – gerade für ein städtisches Unternehmen - doch ein wenig einseitig  kapital- und renditeorientiert und nur in diesem Sinne ein Erfolg. Wenn Erfolg jedoch nur noch an der Rendite gemessen wird, wird die Sozialbindung des Eigentums, die immerhin in unserer grundgesetzlichen Ordnung normiert ist und damit Verfassungsrang hat, zur Makulatur. Arme Stadt Greifswald.