Der gestreifte Helmflügel


Wenn politische Gruppierungen auf Wahlpappen für „Sauberkeit“ werben, ist das vor allem eins: schön paradox.
Wenn dann aber die Konkurrenz sich beklagt, dass die eigenen Pappen gedreht wurden und die lokale Zeitung das dankbar aufgreift, dann sind wir vor allem froh, nicht daran beteiligt zu sein. Wie hieß es noch bei der Tour de France von Asterix? Genau: „Er hat meinen Helmflügel gestreift!“
Man mag manchem gallischen Helmflügel wenigstens eine gewisse Ästhetik und vielleicht sogar auch eine Botschaft nicht absprechen. Mit den Pappen des aktuellen Wahlkampfes ist das dagegen so eine Sache.
Da sind erstmal diejenigen, die sich für ein politisches Gremium bewerben und das mit dem Hinweis verbinden, sie wollten statt Politik irgendwas anderes machen. Wozu dann also das Ganze?
Überhaupt die Köpfe. Manchmal wäre der eine oder Inhalt auch ganz hilfreich. Gibt es aber nicht.
Irgendwas mit Inhalt sollen die Fotomotive der Schwarzen und Grünen vermutlich sogar vermitteln. Aber anstelle verständlicher Botschaften treten die beiden in einen Wettbewerb in der Disziplin „Kryptologie“ ein. Hauptsache, gut verschlüsselt. Und das von der CDU?
Die Linke bleibt sich treu und plakatiert dasselbe wie immer. Wenigstens wurden dafür nicht einfach die Motive vom letzten Mal recycelt. So offensichtlich einfallslos wollte man dann doch nicht sein.
Es bleibt dabei. Manchmal ist es wirklich besser, nicht in jeder Disziplin mitspielen zu wollen.